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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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das Geld nicht. Sie hat keine Ahnung, wie wertvoll dieses Buch ist.“
    „Dennoch gehört es ihr“, sagte Lex. „Legen Sie die Waffe weg und geben sie die Bibel zurück.“
    Mrs Yeager dachte nicht daran. Stattdessen richtete sie ihre Pistole auf Judiths Kopf. „Gehen Sie zu der Wand dort hinten, los.“ Dann wandte sie sich an Lex. „Und Sie stellen sich neben sie.“ Schließlich sah sie Bess an. „Sie werden mich begleiten.“
    „Was soll ich?“, entfuhr es Bess.
    „Sie werden mich begleiten“, wiederholte Mrs Yeager zornig, „damit der da nicht auf dumme Gedanken kommt.“
    Honey begann, leise zu knurren.
    „Nein, Honey“, sagte Lex leise. Zögernd folgten er und Judith der Aufforderung der Diebin. Judith war kreidebleich und zitterte am ganzen Körper.
    „Gut“, sagte Mrs Yeager und richtete die Waffe auf Bess, „und jetzt kommen Sie. Für den Fall, dass er den Helden spielen will, habe ich Sie gerne in der Schusslinie.“
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Judith. „Warum sind Sie so versessen auf dieses Buch?“
    „Weil es die ‚Böse Bibel‘ ist, ein seltener Fehldruck aus dem siebzehnten Jahrhundert. Sammler zahlen dafür bis zu einhunderttausend Dollar“, sagte Mrs Yeager ebenso herablassend wie triumphierend.
    Judiths Gesicht wurde noch einen Ton blasser. „Einhunderttausend Dollar?“
    „Genau“, erwiderte die Diebin und zwang Bess mit einer unmissverständlichen Geste, mit ihr zur Tür zu gehen.
    Draußen stieß sie Bess mit einem heftigen Stoß zu Boden und rannte mit einem für ihr Alter erstaunlichen Tempo zu ihrem Wagen. Bess rappelte sich auf und verfolgte sie. Hinter sich hörte sie, wie Lex angelaufen kam. Bess zog ihre Pistole aus dem Hosenbund. „Stehen bleiben, oder ich schieße!“
    Mrs Yeager fuhr herum, sah die Pistole und feuerte einen Schuss auf Bess ab. Der Schuss ging ins Leere und Mrs Yeager drückte erneut ab. Auch diesmal traf sie Bess nicht. Bess nahm das alles wie in Zeitlupe wahr. Sie hörte einen wütenden Schrei, dann warf Lex sich schützend vor sie. Im gleichen Moment sprang Honey zwischen Lex und die schießwütige Mrs Yeager. Ein weiterer Schuss ertönte.
    „Honey!“, schrie Lex, als die Hündin schmerzerfüllt aufjaulte.
    „Ich kümmere mich um sie“, rief Bess. „Geh und schnapp dir diese Hexe!“
    Lex rannte auf die Diebin zu und stieß sie Boden, ehe sie noch einmal abdrücken konnte. Sekunden später hatte er ihr die Waffe abgenommen und auf die Füße gezogen.
    Zwei Polizeiautos fuhren mit heulenden Sirenen auf das Grundstück. Mehrere Beamte sprangen heraus und übernahmen innerhalb kürzester Zeit die Kontrolle über die Situation.
    Lex lief zu Bess und Honey und barg die Hündin in seinen Armen. „Sie ist genau vor mich gesprungen. Sie …“
    „Es ist nur ein Streifschuss am Ohr, Lex“, sagte Bess, die mittlerweile die Wunde untersucht hatte. „Es ist nicht so schlimm, glaube mir.“
    „Aber es blutet so sehr! Wo kommt das ganze Blut her?“
    „Solche Wunden bluten immer stark. Glaub mir, sie wird sich schnell wieder erholen.“
    Es dauerte eine Weile bis Lex begriff, was Bess gesagt hatte. Dann atmete er erleichtert auf und lächelte erschöpft
    „Du bist übrigens genau vor mich gesprungen“, sagte Bess, „so viel also zu deiner Befürchtung, ein Feigling zu sein. Du bist der Held des Tages.“
    „Tatsächlich“, sagte Lex verblüfft. „Ich bin wirklich vor dich gesprungen. Ich wollte dich beschützen.“
    Bess spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. „Ja, und das hast du auch getan.“
    Einige Stunden später saß Mrs Yeager in Untersuchungshaft. Ein Arzt hatte Judith untersucht, weil sie unter Schock stand, aber langsam beruhigte sie sich wieder. Honeys Wunde am Ohr war von einem Tierarzt genäht worden. Dann hatten sich alle auf den Heimweg gemacht.
    Lex stoppte den Wagen in Bess’ Einfahrt und wandte sich zu ihr um.
    Ohne ihn gefragt zu haben, wusste Bess, dass er nicht bleiben würde. Mühsam versuchte sie, den Kloß in ihrer Kehle hinunterzuschlucken. „Vielen Dank für alles“, sagte sie mit brüchiger Stimme. „Die zwei Tage mit dir waren wundervoll. Ich werde sie nie vergessen.“
    „Hör mal, Bess …“
    „Ich gehe jetzt besser hinein“, unterbrach sie ihn und öffnete die Wagentür.
    Was immer er auch zu sagen hatte, sie wollte es nicht hören. Sie wollte nicht hören, dass ihre Geschichte jetzt ein Ende haben musste und dass es am besten für sie beide war. Das sagte sie sich

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