Collection Baccara Band 334
keine voreiligen Schlüsse, Kate. Lass mich ausreden, okay?“
Sie nickte und wedelte mit der Hand, womit sie ihm bedeutete, dass er fortfahren solle.
„Gut.“ Er lächelte.
Ihre Anspannung ließ nach, und sie erwiderte sein Lächeln.
„Ich sagte, dass ich dran gedacht hätte, am Wochenende zurückzufliegen, aber ich muss nicht weg. Ich habe ein undatiertes Flugticket.“ Er machte wieder eine Pause, diesmal, um einen Schluck von seinem kalten Kaffee zu trinken. „So, jetzt bist du dran. Erzähl, was du vorhast.“
„Danke, Hawk“, sagte sie mit zittriger Stimme und legte los, bevor sie es sich anders überlegen konnte. „Ich dachte mir, wir könnten hier in Vegas heiraten und dadurch sicherstellen, dass Jeff es erfährt. Dann könntest du sofort nach Colorado fliegen.“
Seine Augen wurden schmal. „Und du willst hier in Vegas bleiben? Das wird keinen von der Echtheit unserer Ehe überzeugen.“
„So war es auch nicht geplant. Ich will nicht in Vegas bleiben, Hawk. Wenn du nicht möchtest, dass ich mit dir mitkomme, werde ich mir eine andere Bleibe suchen. Vielleicht die Farm meines Vaters, obwohl ich mich dort lieber nicht einquartieren würde.“
„Warum nicht?“, fragte Hawk. „Es erscheint mir vernünftig, dass du ohne die Farce einer Hochzeit zu deinem Vater gehst.“
Kate verspürte einen Anflug von Übelkeit. Hawk würde ihrem Plan nicht zustimmen, und allmählich wurde ihr klar, dass die Idee von Anfang an schlecht gewesen war. Sie erstickte einen Seufzer und fuhr mit ihren Erklärungen fort.
„Meine Mutter starb, als ich gerade meinen Highschool-Abschluss gemacht hatte“, sagte sie dumpf. „Ich ging nicht wie geplant ans College, sondern blieb zu Hause, um für meinen Vater den Haushalt zu führen. Die Arbeit gefiel mir. Kochen, putzen, die Geschäftsbuchführung am Computer.“ Sie hielt inne, um ihren Kaffee zu trinken.
„Du hast es nicht bedauert, nicht studieren zu können?“ Hawk hob seine Tasse zum Mund und beobachtete sie über den Rand hinweg.
„Doch, eine Zeit lang hat mir das schwer zu schaffen gemacht, doch dann hab ich’s akzeptiert.“ Kate lächelte. „Ich wollte nicht, dass mein Vater die ganze Arbeit im Haus und auf der Farm allein macht.“
„Keine Geschwister?“
„Nein, jedenfalls damals nicht. Jetzt habe ich zwei Halbgeschwister, meinen Bruder Kent und meine Schwester Erin.“
„Aha, jetzt verstehe ich“, sagte Hawk sichtlich amüsiert. „Dein Vater hat wieder geheiratet, und du hast herausgefunden, dass du keine Ausnahme von der Regel bist.“
Kate sah ihn fragend an. „Wie meinst du das? Was für eine Regel?“
„Dass zwei Frauen nicht einträchtig in demselben Haus leben können.“
„Hey, ich hab’s versucht“, verteidigte sie sich. „Na ja, vielleicht hab ich mich nicht genug bemüht.“ Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. „Ich hatte alles so organisiert, wie ich es wollte. Aber du kennst ja das Sprichwort ‚Neue Besen kehren besser‘.“
„Hmm.“ Er nickte. „Du hast dich also zu unbekannten Ufern aufgemacht. Stimmt’s?“
„Ja. Mein Vater hatte darauf bestanden, mir ein Gehalt zu zahlen, und da es in der Gegend nicht viel gab, das zum Geldausgeben reizte, hatte ich einen hübschen Batzen gespart. Ich hatte auch einen eigenen Wagen und bin losgedüst, um etwas vom Land zu sehen. Schließlich bin ich hier in Vegas gelandet. Ich war so gut wie pleite und hatte Glück. Nicht in den Casinos, sondern durch die Begegnung mit Vic.“
„Und was war mit deinen Geschwistern?“, fragte er und zog dabei eine Braue hoch.
„Na ja, solange nur Kent da war, hab ich durchgehalten. Doch dann wurde Erin geboren. Da hab ich meine Siebensachen gepackt und bin abgehauen.“
„Magst du keine Kinder?“
„Ich liebe Kinder“, sagte sie lebhaft. „Aber ich hatte einfach keine Lust, die Kinder einer anderen Frau aufzuziehen … oder auch nur dabei zu helfen.“
„Okay, du willst also nicht nach Virginia zurück“, resümierte er. „Und das brachte dich auf den Gedanken, mit mir nach Colorado zu gehen?“
Ärgerlich, dass sie ihm ihre Idee dargelegt hatte, schob Kate ihren Stuhl zurück und stand auf. „Ich weiß, ich bin eine Idiotin. Vergiss ganz einfach, dass ich etwas gesagt habe. Okay?“
„Nein“, antwortete er milde, „ich würde gern noch den Rest deines Plans hören. Ich werde auf dem Parkplatz warten, wenn ihr den Laden zumacht.“
„Aber Vic wird bei mir sein“, protestierte sie.
„Na und?“ Hawk zuckte mit den
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