Collection Baccara Band 334
hatten.
Bei einem Laden konnte sie nicht widerstehen und ging hinein, um an den Duftessenzen aus Rosenblüten, Früchten, Vanille, Mandeln und vor allem Lavendel zu schnuppern.
Offensichtlich verstand die Verkäuferin ihr Geschäft. Nachdem sie einen Blick auf Graces Brillantring geworfen hatte, holte sie einen Flakon aus dem Regal hinter der Ladentheke hervor. „Madame, Sie müssen unbedingt auch diesen Duft probieren. Es ist ein Mix verschiedener Essenzen, der speziell für uns hergestellt wird.“
Kaum hatte sie den Glasstopfen aus dem Flakon gezogen, war die Luft von einem fantastischen Duft erfüllt. Grace erkannte die Lavendelnote, aber da war noch etwas, das sie nicht ausmachen konnte.
„Dieses Öl ist nicht aus Blüten, sondern aus Knospen kurz vorm Aufbrechen extrahiert worden“, erklärte die Verkäuferin. „Das ergibt den wunderbar leichten Duft. Ist er nicht sensationell?“
Während sie den Stopfen in der Luft schwenkte, sog Grace den Duft begierig ein. In diesem Moment war ihr bewusst, dass sie, was auch aus ihrer Ehe wurde, den Duft von Lavendel immer mit der Provence verbinden würde, mit tiefblauem Himmel, Sonnenschein und Blakes Lächeln, das er sich nicht verkneifen konnte, als er seine Frau beim Schnuppern beobachtete.
Lange hatte auch er jedoch keine Ruhe mehr vor der cleveren Verkäuferin. Sie benetzte den Stopfen noch einmal mit Duftöl. „Bitte, Monsieur, geben Sie etwas Öl auf das Handgelenk Ihrer Frau, denn auf der Haut entfaltet sich der Duft am besten.“
Er nickte gutmütig und verstrich etwas Duftöl auf Graces Handgelenk. Es war nur eine leichte Berührung, dennoch überkam Grace ein lustvoller Schauer. Der Schauer wurde zur Flutwelle, als Blake ihren Arm anhob, um den Duft selbst zu testen.
„Ja, sie hat recht“, flüsterte er Grace zu. „Die Wärme deiner Haut verstärkt das Duftaroma.“
Wärme ist nicht das richtige Wort, dachte sie, mir wird heiß, wenn er mich nur berührt. Und wenn er mich noch länger so intensiv anschaut, verglühe ich schon unter seinem Blick.
Glücklicherweise schaltete sich die Verkäuferin wieder ein. „Und jetzt müssen Sie etwas Öl hinter das Ohrläppchen Ihrer Gattin geben, Monsieur.“
Grace erschrak und überlegte fieberhaft, wie sie die Sache abwenden könnte. Die Sonne, der Wein und Blakes Charme, alles zusammen war einfach zu viel.
Aber schon strich ihr Blake das Haar zurück. Sie spürte den Glasstopfen kühl und feucht auf der empfindlichen Haut hinter dem Ohrläppchen, dann spürte sie Blakes warmen Atem. Abgesehen davon, dass Blake ihr das Haar zurückhielt, berührte er sie nicht einmal. Dennoch wäre Grace fast in Panik geraten.
Erst als sie mit zitternden Knien einen Schritt zurück machte, merkte Blake, dass er zu weit gegangen war. Keine Annäherungsversuche ohne beiderseitiges Einverständnis, so lautete ihre Abmachung. Er selbst betonte doch auch immer wieder, dass sie beide Zeit brauchten. Aber im Grunde war das Heuchelei.
Zum Teufel, wir sind verheiratet. Worauf sollen wir noch warten? Am liebsten hätte er Grace gleich aus dem Laden gezerrt, um sie auf schnellstem Weg zurück in die Villa zu bringen, nach oben in die Grüne Suite. Dort hätte er sie aufs Bett geworfen und zärtlich ihre nackte, nach Lavendel duftende Haut geküsst.
„Monsieur?“ Die Stimme der Verkäuferin riss ihn aus seinen Fantasien. „Möchten Sie einen Flakon mit diesem Duftöl für Ihre hübsche Frau kaufen?“
Als er nickte, fragte sie weiter: „Wohnen Sie in Saint-Rémy?“
Er antwortete wahrheitsgemäß, obwohl er wusste, dass er den Preis dadurch hochtreiben würde. „Ja, im Hôtel des Elmes.“
„Richtig, jetzt erinnere ich mich an Sie. Waren Sie voriges Jahr nicht mit Ihrer charmanten Frau Mutter hier?“
Wieder nickte er, auch wenn es nicht zutraf. Weder er noch sein Bruder wären je auf die Idee gekommen, hier mit ihrer anstrengenden Mutter Urlaub zu machen. „Packen Sie uns den Flakon ein.“
Mit leuchtenden Augen tippte die Verkäuferin einen Preis in die Kasse und reichte Blake die Rechnung. Er zückte gerade seine Kreditkarte, als er Graces empörten Schrei hörte. „Kostet der Duft etwa zweihundert Euro?“
„ Oui , Madame.“
„Aber das sind ja fast dreihundert Dollar.“ Entsetzt hielt sie ihre Hand über Blakes Kreditkarte. „Das ist viel zu teuer.“
Der Verkäuferin war die Enttäuschung anzusehen. „Sie werden nirgends in der Provence einen exklusiveren Duft finden, Madame.“
Dann bemerkte sie,
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