Collection Baccara Band 334
schießen, wohin Sie wollen, Petrie“, antwortete Blake. „Aber lassen Sie zuerst meine Frau gehen.“
„Das geht nicht, die muss mir noch ein paar Fragen beantworten und …“
Zwei weitere Signaltöne ließen Petrie verstummen. Unwillkürlich drehte er den Kopf zur Hütte, wo der Signalkasten stand.
Blitzschnell wurde Grace klar, dass dies ihre Chance war. Sie fasste den gummierten Griff der Angelrute fester, stürzte durch die offen stehende Tür auf Petrie zu und schleuderte ihm mit aller Wucht die Angel samt Haken ins Gesicht. „Du verdammtes Schwein!“
Darauf holte er mit links aus und schlug Grace zu Boden.
Obwohl sie nach der harten Landung nach Luft rang, bekam sie mit, wie Blake einen Satz machte und Petrie das Gewehr aus der Hand schlug. Gott sei Dank!
Im nächsten Moment entdeckte Grace auch noch Alex, der auf die Hütte zurannte. Aber Blake brauchte die Hilfe seines Bruders gar nicht mehr.
Als Grace sich aufrichtete, sah sie Petrie rücklings auf dem Boden liegen. Blake kniete über ihm und bearbeitete ihn gnadenlos mit der Faust.
Erst Alex gebot Blake Einhalt. „Das ist genug, sonst bringst du ihn noch um.“
„Vorsicht, er …, er hat noch eine andere Waffe“, stammelte Grace, noch wacklig auf den Beinen. „Hinten im Gürtel.“
Blake rollte Petrie auf die Seite, nahm ihm die Pistole ab und reichte sie seinem Bruder. „Wenn der Dreckskerl aufstehen will, schieß auf ihn“, sagte er zu Alex.
Dann sprang er auf und war gleich bei Grace. Als er ihre mittlerweile stark angeschwollene Wange sah, spiegelte sich besorgtes Entsetzen in seinen blauen Augen.
„Ich bin okay“, versicherte Grace ihm. „Nur etwas fertig mit den Nerven.“
„Genauso geht es mir auch.“ Zärtlich strich Blake ihr über die unverletzte Wange und fuhr mit rauer Stimme fort: „Ich befürchtete schon, wir kämen nicht mehr rechtzeitig.“
Grace fragte nicht, wie sie sie gefunden hatten. Vorerst interessierten sie die Details nicht. In diesem Moment suchte sie nur Geborgenheit und Blakes Nähe.
Er hielt sie jedoch etwas auf Abstand, damit er ihr in die Augen schauen konnte. „Ich habe dir noch nie gesagt, dass ich dich liebe. Die ganze Zeit, als wir dich suchten, habe ich immer daran denken müssen.“
Ein Lächeln huschte über Graces Gesicht. „Nun kannst du es ja sagen.“
„Ich liebe dich, Grace. Es tut mir so leid, dass ich es erst richtig begriffen habe, als du in Lebensgefahr warst. Hoffentlich kannst du mir das eines Tages verzeihen.“
„Natürlich. Aber du musst mir auch verzeihen, dass ich dir wegen der Sache mit Anne nicht voll vertraut habe.“
„Das habe ich schon getan.“
Vorsichtig reckte sie sich und fuhr mit den Lippen ganz langsam und zärtlich über seinen Mund. „Ich liebe dich auch, Blake“, flüsterte sie ergriffen. „Ich liebe dich so sehr, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, wie es war, dich nicht zu lieben.“
Glücklich lächelnd fügte sie hinzu: „Komm, wir fahren nach Hause, damit wir unsere Wunden heilen und von Neuem beginnen können.“
EPILOG
Delilah hatte darauf bestanden, den ersten Geburtstag ihrer Enkeltochter standesgemäß mit einem rauschenden Fest zu feiern. Da sie die wichtigste Sponsorin des Zoos von Oklahoma City war, konnte das großartige Event dort stattfinden.
Für die Planung hatte sie ihr gesamtes Personal eingespannt. Ihre persönliche Assistentin musste die Gästeliste zusammenstellen. Neben fünfzig von Delilahs besten Freunden sollten auch alle Kinder eingeladen werden, die an der Behinderten-Olympiade der Stadt teilnahmen.
Louis, Delilahs altgedienter Butler, hatte die hübschen Einladungskarten selbst entworfen. Darauf verkündete ein prächtiger bunter Papagei die Festlichkeiten mit allen Attraktionen.
Delilahs Koch ließ es sich nicht nehmen, eine riesige Geburtstagstorte mit Dschungeltieren aus Marzipan zu backen. Für die weitere Bewirtung erklärte er sich jedoch mit einem Caterer einverstanden.
Selbstverständlich teilte Delilah auch ihre Schwiegertöchter für Partypflichten ein. Sie sollten die Gäste begrüßen und den Kindern dabei Tüten mit Süßigkeiten und bunten Tierkappen überreichen.
Auch Molly leistete schon ihren Beitrag und bezauberte die Gäste mit ihrem Babykauderwelsch und umarmte die anderen Kinder mit großer Begeisterung, weigerte sich jedoch oft, sie wieder loszulassen.
„Sie hat gerade ihre Umarmungs- und Kussphase“, erklärte Grace entschuldigend, als sie einen kleinen Jungen von ihrer
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