Collection Baccara Band 334
Küche.
„Das sagst du immer.“
„Was?“
„Kein Problem. Ist nichts ein Problem für dich, Jack?“
Im Moment hatte er nur eines: die Hände von seiner Frau zu lassen. Doch er sagte nur: „Jedes Problem hat eine Lösung.“ Das hoffte er jedenfalls.
„Bevor du gehst …“
Ihre Stimme brachte ihn zum Stehen, und er drehte sich zu ihr um.
„Was ist das?“, fragte sie und deutete auf die Zimmerdecke.
Er folgte ihrem Blick und erkannte eine seltsame Blase. Warum war sie ihm nicht vorher aufgefallen? Er kannte die Antwort auf diese seine Frage: Um Donna nicht ständig anstarren zu müssen, hatte er zu Boden gesehen.
Er machte einen Schritt in den Raum hinein und begutachtete die Stelle an der Decke. „Ich weiß es nicht.“
„Es befindet sich genau über meinem Bett.“
Er sah sie an. „Möchtest du die Zimmer wechseln?“
Als sie die Sachen um sich herum musterte, die sie bereits ausgepackt hatte, war ihm klar, dass sie nicht erneut umziehen wollte. Um sie zu beruhigen, warf er einen weiteren Blick auf die seltsame Stelle an der Decke. „Wahrscheinlich ist der Putz mit der Zeit etwas feucht geworden. Möglicherweise verputzen die Handwerker die Decke jedes Jahr von Neuem, sodass sie etwas unförmig geworden ist.“
„Wie eine Blase“, dachte sie laut. „Ja, genau so sieht es aus. Oder wie eine Pustel.“
„Kommst du damit klar?“
Nickend blickte sie ihn an. „Natürlich. Ich meine, wenn es bereits seit Jahren dieses Problem gibt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass die Decke gerade jetzt herunterkommt, oder?“
Er nickte. „Ich kümmere mich um den Kühlschrank.“
Er hoffte nur, dass der alte Kasten genauso schnell wieder funktionierte, wie Jack gerade das Zimmer verließ.
6. KAPITEL
Nachdem sich Donna und Jack eine Tiefkühlpizza und eine billige Flasche Wein geteilt hatten, zogen sie sich auf ihre Zimmer zurück.
Hellwach lag Donna in dem vom schwachen Mondlicht erleuchteten Raum auf dem Bett und starrte die Blase an der Decke an. In ihrem Kopf hörte sie unentwegt die Worte ihres Vaters.
Es war verführerisch, diese Ehe wie eine echte zu führen. Immerhin war Donna achtundzwanzig Jahre alt. Wenn sie jemals einen Mann und Kinder haben wollte, sollte sie sich nicht mehr so viel Zeit lassen.
Jack schien ein netter Kerl zu sein. Hatte er sich nicht sogar geopfert, um den Ruf ihres Vaters zu retten? Und tat er nicht alles, um ihr gemeinsames Leben in dieser Bruchbude so angenehm wie möglich zu gestalten?
Und … bekam sie nicht jedes Mal eine Gänsehaut, wenn er in ihrer Nähe war?
Seufzend drehte sie sich im Bett um. Nichts davon zählt etwas, redete sie sich ein. Immerhin hatte Jack ihr unmissverständlich klargemacht, dass für ihn nur eine vorübergehende Ehe infrage kam. Deshalb war es sinnlos, sich irgendwelchen Fantasien oder Hirngespinsten hinzugeben.
Oder etwa nicht?
Hoffentlich würde sie wegen der seltsamen Blase über sich heute Nacht keine Albträume bekommen.
Skeptisch betrachtete sie erneut die Stelle und fragte sich, ob es wirklich so schwer war, diese Decke neu zu verputzen.
Verärgert stand sie auf und stellte sich direkt unter die riesige Blase. Sie neigte den Kopf, um etwas Genaueres zu erkennen. Schließlich reckte sie sich, streckte sie die Hand aus und berührte vorsichtig den Putz.
Wrommm! Ohne Vorwarnung kam die Decke auf sie herunter.
Eine gewaltige Menge an Wasser und feuchtem Putz stürzte auf sie.
Donna schrie und hielt in Todesangst die Hände vor das Gesicht.
Verwirrt schoss Jack aus seinem Bett hoch.
Donna!
Rasch stand er auf und rannte die wenigen Schritte in ihr Zimmer. Als er die Tür öffnete, war er entsetzt von dem Anblick, der sich ihm bot. Barfuß eilte er zu Donnas Bett. Unter seinen Füßen spürte er den nassen Teppich, der von Putz und Staub bedeckt war.
Jack stützte sich mit einem Knie auf das Bett und hob Donna von der Matratze. „Alles in Ordnung?“
Langsam sah sie zu ihm hoch und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Sie nickte und entfernte dabei Putzbrocken von ihren Lippen. „Ich glaube, ja.“
„Was ist passiert?“, fragte er, obwohl er sah, dass die verflixte Decke heruntergekommen und auf sie gestürzt war. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass Donna in dem Zimmer schlief. Warum hatte er nicht darauf bestanden, dass sie wechselten? Sie hätte tot sein können.
„Ich habe die Blase berührt“, meinte sie und drehte sich in seinen Armen um, damit sie den Schaden begutachten
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