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Collection Baccara Band 334

Collection Baccara Band 334

Titel: Collection Baccara Band 334 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Hohl , Maureen Child , Merline Lovelace
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Ehe zu führen. Er konnte doch nicht einfach seine Meinung ändern, oder?
    „Hast du deine Meinung geändert, Jack?“, fragte sie.
    „Was?“, erwiderte er blinzelnd. Er hatte nicht gewusst, dass sie Gedanken lesen konnte. Nur um sicherzugehen, fragte er: „Weswegen?“
    Sie deutete auf den Ordner auf dem Couchtisch vor ihm. „Ich dachte, du wolltest diese Berichte heute Abend fertigstellen.“
    Das war ursprünglich sein Plan gewesen. Unglücklicherweise konnte er sich aber nun wegen ihrer Anwesenheit nicht darauf konzentrieren.
    „Ach ja“, meinte er. „Das erledige ich morgen.“
    Stirnrunzelnd sah sie zu ihm. „Ist alles in Ordnung?“
    „Natürlich.“
    Sie wirkte nicht sehr überzeugt. „Etwas stimmt doch nicht mit dir. Wirst du immer noch aufgezogen, weil du die Tochter des Colonels geheiratet hast?“
    „Kaum.“ Dass niemand ihn zwei Mal verspottete, erwähnte er allerdings nicht. Sobald sich jemand auf seine Kosten lustig machte, warf Jack ihm einen so vernichtenden Blick zu, dass derjenige sich kein zweites Mal traute. Insgesamt hatte sich das Gerede über die Hochzeit verflüchtigt. Genau, wie er es prophezeit hatte.
    Wenn Donna und er nicht so schnell geheiratet hätten, wären die Gerüchte selbstverständlich nicht so schnell verstummt.
    Und wenn es die Hochzeit nicht gegeben hätte, wäre er nun ein zufriedener Mensch. Seinen Verstand würde er dann bestimmt nicht anzweifeln müssen.
    „Weißt du“, sagte sie leise, „du hast mir niemals erzählt, warum du meinem Vater so viel schuldest, dass es eine Hochzeit mit mir rechtfertigt.“
    Nun runzelte er die Stirn. „Ja, ich weiß.“
    Donna musterte ihn einen Moment lang. Ihr Mann war voller Widersprüche. Tagsüber spielte er den loyalen Marine und abends den launischen Ehemann. Immerhin hatten sie es geschafft, fast eine Woche miteinander zu leben, ohne sich umzubringen. Jedenfalls glaubte sie, dass er ihre Gefühle für ihn nicht erwiderte. Ganz sicher war sie allerdings nicht. Er gab nicht viel über sich preis. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er ein Geheimnis vor ihr verheimlichte.
    Sie wollte mehr über ihn wissen und war entschlossen, ihn so lange zu fragen, bis er ihr alles erzählte.
    „Nun?“, hakte sie nach. „Willst du mich nicht einweihen?“
    „Das hatte ich nicht vor.“ Langsam stand er auf und ging zum Fenster, das einen Blick auf die Straße bot. Anschließend lehnte er beide Hände gegen die Wand und starrte in die Dunkelheit.
    „Jack“, meinte Donna und weidete sich an dem Anblick seiner breiten Schultern.
    „Du willst es wirklich wissen?“, fragte er. Seine Stimme knirschte wie Kies. Anscheinend erinnerte er sich nur ungern. „Na gut. Ich erzähle es dir.“
    Beinahe hätte sie ihn dann doch davon abgehalten. Es gefiel ihr nicht, wie er die Schultern hängen ließ. Trotzdem wollte sie hören, was ihn so sehr beschäftigte. Sie musste mehr über den Mann wissen, den sie in Windeseile geheiratet hatte.
    „Als Kind habe ich immer Ärger gemacht“, sagte er nüchtern.
    „Welche Art von Ärger?“
    Verbittert lachte er. „Jede Art. Meine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, als ich acht war. Danach bin ich zu meiner Tante und meinem Onkel gezogen.“
    „Wie grauenvoll“, flüsterte sie.
    „Sie waren nicht gerade begeistert davon, plötzlich Eltern zu sein. Deshalb habe ich mich praktisch selbst großgezogen.“
    „Aber du warst doch noch ein Kind“, erwiderte sie voller Mitgefühl.
    „Nein, das war ich nicht. Meine Kindheit fand mit dem Autounfall ein jähes Ende.“
    Ihr fiel seine angespannte Körperhaltung auf. Was für ein einsames Leben er geführt haben musste. Obwohl sich ihre Eltern getrennt hatten, war sie immer geliebt worden.
    Sie blickte zu ihm und überlegte, ob sie zu ihm gehen sollte, um ihn zu trösten. Aber sie wusste, dass er ihr Mitleid nicht wollte. Deshalb ließ sie es sein. Stattdessen hielt sie den Atem an und wartete darauf, dass Jack fortfuhr.
    „Wie auch immer“, meinte er angespannt. „Je älter ich wurde, desto mehr geriet ich in Schwierigkeiten. Meine Tante und mein Onkel kümmerten sich weiterhin nicht viel um mich. Als ich achtzehn war, stellte mich der Richter vor die Wahl. Entweder ich gehe zur Army oder in den Knast.“
    Sie blinzelte. Niemals hätte sie gedacht, dass er einmal kriminell gewesen war.
    Er schien ihre Überraschung zu bemerken und drehte sich zu Donna um. Seufzend hob er die Arme und stellte sich an die Wand – wie bei einem

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