Collection Baccara Band 334
Interesse an mir.“
„Blödsinn.“
„Nein, es stimmt“, entgegnete Donna, obwohl sie froh über den Einspruch ihrer Freundin war.
„Ist er verrückt?“
„Nein, nur vorübergehend.“
„Ich kann dir nicht folgen, Don …“
Donna seufzte. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, mit jemandem über ihre bizarre Ehe zu reden. Aber sie konnte es nicht ewig für sich behalten. Während sie ihrer Freundin alles haarklein erzählte, kratzte sie noch mehr Farbe vom Fenstersims ab, bis nur noch das Holz zu sehen war.
„Das ist das Dümmste, das ich jemals gehört habe“, schloss Kathy, als Donna fertig war.
Donna lächelte. „So bin ich eben.“
„Was hast du jetzt vor?“
„Ich werde das tun, was ich die ganze Zeit schon getan habe.“
„Und das wäre?“
„Die glückliche Ehefrau spielen.“
„Ist es wirklich das, was du möchtest?“
Das war eine einfache Frage. Die Antwort darauf kannte Donna bereits lange. Sie wollte eine Familie gründen, Kinder in die Welt setzen und irgendwo in ein kleines Haus ziehen. Mit zwei Hunden und vielleicht einer Katze. Doch vor allen Dingen wünschte sie sich einen Mann, der sie liebte.
Aber im Moment hatte sie nur einen einzigen großen Wunsch. „Ich möchte mit meinem Mann schlafen.“
„Ach ja …“
„Ich meine, ich werde nie eine bessere Gelegenheit haben, meine Unschuld zu verlieren, oder?“
„Das ist wahr. Aber wenn du so lange gewartet hast, könntest du dich noch gedulden, bis du den Richtigen findest.“
„Vielleicht habe ich das ja schon.“
„Aha! Das hört sich nach Liebe an.“
„In diese Richtung könnte es gehen.“ Donna lächelte und stapelte die Farbbrocken übereinander.
„Das kaufe ich dir nicht ab. Du hast oft einen Mann begehrt, aber nie der Versuchung nachgegeben. Was sollte bei ihm anders sein?“
Donna ließ die Farbreste fallen und starrte aus dem Fenster. Was Jack anders machte?
Eigentlich alles.
Er hatte graue Augen, markante Gesichtszüge, sanfte Hände … Und diesen Blick, der sie vollkommen verrückt machte.
Es gab so viele kleine Dinge, die ihn zu einem ganz besonderen Mann machten. Sie konnte sie nicht einmal alle aufzählen.
„Don …“
Sein Lachen war sehr speziell. Und auch mit ihm zu streiten. Wie sie ihre Diskussionen genoss! Allein wenn sie mit ihm in einem Raum war, wurde ihr warm. Als sie sich erinnerte, wie aufrecht und stolz sie vor dem Reverend gestanden hatte, musste sie lächeln. Jack hatte ihr versprochen, sie zu lieben, zu ehren und zu schätzen.
„Was hat er an sich?“, hakte Kathy nach.
Als ihre Knie weich wurden und sich in ihrem Kopf alles zu drehen begann, setzte sich Donna. Die Antwort war so einfach. Und gleichzeitig so beängstigend. Wie hatte es nur so weit kommen können?
„Ich bin dabei, mich in ihn zu verlieben“, gestand sie leise.
„Du machst Witze“, rief ihre Freundin so laut, dass man es in ganz Maryland hören musste.
„Ganz bestimmt nicht“, erwiderte Donna schluchzend. „Ich liebe genau den Mann, den ich nicht lieben sollte: meinen Ehemann.“
Nach dieser schockierenden Erkenntnis beschäftigte sich Donna die nächsten Tage so gut es ging, um nicht nachdenken zu müssen.
Seufzend richtete sie sich eines Morgens auf, genoss die Novembersonne und bewunderte die Blumen, die sie gerade draußen unter dem Wohnzimmerfenster gepflanzt hatte. Anschließend drehte sie sich um und betrachtete den Vorgarten.
Erstaunlich, was ein Rasenmäher und regelmäßige Bewässerung bewirken konnten. Wie schön zudem die Petunien am Wegrand aussahen. Donna fragte sich, welche Blumen die Vorbesitzer wohl gepflanzt hatten. Sie würde es nie herausfinden, denn nach Marine-Tradition wurden die Blumen von den Nachbarn ausgegraben und auf dem eigenen Grundstück eingepflanzt, nachdem eine Familie aus einem Haus auf dem Stützpunkt ausgezogen war.
In Gedanken verloren, bekam sie gar nicht mit, dass Jacks Pick-up vor dem Haus hielt. Er stieg die Stufen der Veranda hinauf und fragte: „Wovon träumst du?“
Donna fuhr zusammen, hielt sich die Hand ans Herz und sah ihn an. „Du hast mich erschreckt.“
Lächelnd stellte er sich neben sie. „Diese Wirkung scheine ich auf viele Menschen zu haben.“
Die Wirkung, die er in diesem Moment auf sie besaß, war allerdings einzigartig. Erneut spürte sie dieses Kribbeln in ihrem ganzen Körper.
„Ich dachte, du machst dich bereit für die Party meines Vaters“, meinte sie und stöhnte bei dem Gedanken daran innerlich auf. Leider
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