Collection Baccara Band 334
neuen und der alten Donna. Sollte sie die Tochter des Colonels oder die Frau des First Sergeants spielen?
Plötzlich kannte sie die Antwort auf diese Frage und war fassungslos, dass sie so lange dafür gebraucht hatte.
„Bitte entschuldigen Sie mich“, murmelte sie den Ladies zu und ging zu ihrem Mann.
Jack war die Unentschlossenheit in ihrem Gesicht aufgefallen. Selbst aus der Entfernung erkannte er, dass sie nicht wusste, was sie tun sollte. Ihm war klar, dass sie es ihnen beiden leichter machen würde, wenn sie bei den Offizieren und ihren Familien blieb. Aber verflixt! Manchmal war der einfachere Weg nicht der bessere.
Als sie die Frauen um sich herum verließ und auf ihn zukam, lächelte er mit stolzgeschwellter Brust. Vielleicht spielte er es nur. Möglicherweise war es Teil des Plans, den sie beschlossen hatten. Sie wollten wie ein glücklich verheiratetes Paar wirken. Aber vielleicht – das hoffte er jedenfalls – war da auch mehr.
„Hi, First Sergeant“, sagte sie, als sie bei ihm war.
„Hi.“
„Meine Glückwünsche“, meinte jemand, als Jacks Freunde sie allein ließen.
„Ich wollte niemanden verscheuchen“, stieß sie hervor und sah ihnen hinterher. Anschließend wandte sie sich wieder Jack zu.
Er lächelte. „Das sind Marines. Die lassen sich nicht vergraulen.“
„Es war wohl eher ein strategischer Rückzug, nehme ich an“, erwiderte sie lächelnd.
„Ganz genau.“ Wie wunderschön sie war. Als er ihren Mund anblickte, musste er sich zusammenreißen, um sie nicht vor ihrem Vater und allen Gästen zu küssen.
„Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich eine Weile bei dir bleibe“, sagte sie leicht zweifelnd.
Ob es ihm etwas ausmachte? Am liebsten wollte er vor lauter Glück jubeln. Es freute ihn sehr, dass sie zu ihm gekommen war, anstatt sich weiter mit den Freunden ihres Vaters zu unterhalten.
„Ich glaube, das halte ich gerade eben so aus“, erwiderte er strahlend.
Mit hochgezogenen Brauen deutete sie auf sein Bier. „Und meinst du, du findest noch so eins für mich?“
„Junge Dame.“ Plötzlich fühlte er sich unbeschreiblich glücklich. „Ich spüre alles auf. Früher war ich Aufklärer.“
„Dann an die Arbeit, Marine“, sagte sie leise und kam näher.
„Nichts lieber als das, Ma’am.“ Damit legte er einen Arm um ihre Schultern und presste sie eng an sich. Er fragte sich nicht einmal, ob er es als Teil ihrer Show machte oder ob er es einfach nicht aushielt, sie eine Sekunde länger nicht zu berühren.
Der Grund war ihm egal. Für ihn zählte nur, dass er ihr nah war.
Erfreut sah Thomas Candello zu seiner Tochter und ihrem Mann, die sich einander in die Augen blickten. Vielleicht würde doch alles ein gutes Ende haben, und die beiden merkten endlich, was sie aneinander hatten.
Vor einigen Jahren hatte er miterleben müssen, wie Donna von dem falschen Mann verletzt und erniedrigt worden war. Er würde Jack deshalb gern an ihrer Seite sehen, weil er wusste, dass er der Richtige für sie war.
„Was denken Sie?“, fragte eine Frau neben ihm.
„Hmm?“ Er drehte sich um und erwischte sich dabei, wie er lächelte. Major Sally Taylor. Eine fleißige, karriereorientierte Offizierin mit großartigen Beinen. Schnell verdrängte er diesen Gedanken. Heutzutage konnte man nicht vorsichtig genug sein.
„Oh“, meinte er schließlich. „Ich habe gerade gedacht, was für ein schönes Paar die beiden abgeben.“
Sie blickte zu Donna und Jack und nickte. „Ja. Ich hoffe, sie kommen gut miteinander zurecht.“
„Besonders optimistisch hören Sie sich aber nicht an“, kommentierte er ihre skeptische Bemerkung.
Lächelnd schüttelte Sally den Kopf. „Das liegt daran, dass ich nicht optimistisch bin, Colonel.“
„Wir sind ja hier nicht im Dienst. Nennen Sie mich doch Tom.“
„In Ordnung, Tom. Ich heiße Sally.“
„Nachdem wir das nun geklärt haben, möchte ich Sie fragen, warum Sie so spöttisch sind.“
Sie hob ihr Glas und trank einen Schluck Eistee. „Weil ich erwachsen bin, Tom. Und Märchen sind etwas für Kinder.“
Er blinzelte und wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte. Sally lächelte und zog davon.
8. KAPITEL
Als Jack und Donna nach Hause aufbrachen, war der Himmel mit Sternen bedeckt. Langsam fuhren sie zu ihrem Haus zurück. Aus dem Radio drang leise Jazzmusik. Keiner der beiden schien es eilig zu haben.
„Wer war die Frau, mit der sich mein Vater so lange unterhalten hat?“, fragte Donna schließlich, um das
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