Collection Baccara Band 334
führte kein Weg an dem kleinen Empfang vorbei, den der Colonel für sie und ihren Mann organisiert hatte. Natürlich hatte sie ihren Vater daran erinnert, dass die Ehe nur gespielt war. Trotzdem hatte er darauf bestanden. Mit dem Colonel zu diskutieren, war zwecklos.
„Sieht gut aus“, sagte Jack plötzlich und brachte sie in die Gegenwart zurück.
„Danke.“
„Warum tust du das?“ Er wandte sich ihr wieder zu.
„Was meinst du?“
„Das.“ Mit einer Hand deutete er auf die Blütenpracht.
„Ich mag Blumen.“
„Nein, ich meine …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wusste eben nicht, dass du so eine Naturliebhaberin bist.“
Interessant. „Für was hast du mich denn gehalten?“
„Eher für jemanden, der ehrenamtlich arbeitet und Spenden sammelt.“
Gelassen schlug sie die schmutzigen Hände ineinander und fragte geduldig: „Und wie bist du darauf gekommen?“
Als er lächelte, wurde ihr ganz warm, und ihr Herz schlug schneller.
„Ehrlich gesagt weiß ich es nicht“, meinte er. „Aber Blumen pflanzen, die Farbe der Fensterbank abkratzen …“
Sie räusperte sich und wich seinem Blick aus. Irgendwie musste sie ihm erklären, weshalb sie die noch recht gut erhaltene Farbe entfernt hatte.
„Da ich keine Arbeit habe …“, meinte sie und sah ihm in die Augen, „… dachte ich, ich könnte mich etwas nützlich machen.“
„Das erinnert mich an etwas.“ Im nächsten Moment griff er in die Hosentasche seiner Uniform, holte ein Stück Papier hervor und reichte es ihr.
Donna musterte es. Marie Talbot, 555-8776. Sie sah zu ihm hoch. „Wer ist das?“
„Sie ist Lehrerin an der Schule des Stützpunkts.“ Er lächelte. „Als sie herausgefunden hat, dass du Gebärdendolmetscherin bist, hat sie mich gebeten, ihr deine Nummer zu geben. Sie meint, sie könnte jemanden wie dich gut gebrauchen.“
Er hatte einen Job für sie gefunden? „Wie hat sie überhaupt von mir erfahren?“
Jack rieb sich schon wieder den Nacken und richtete den Blick auf die frisch gepflanzten Blumen. „Kann sein, dass ich dich in ihrer Gegenwart erwähnt habe.“
Das freute Donna sehr. Er hatte an sie gedacht und mit anderen über sie gesprochen. Sogar einen Job hatte er für sie gefunden. Impulsiv warf sie sich ihm an den Hals und drückte ihn ganz fest. „First Sergeant, du bist wirklich ein toller Ehemann.“
Zögerlich erwiderte er ihre Umarmung. Als er Donna schließlich stärker an sich presste, wurden ihre Brustspitzen hart, und in ihrem Körper breitete sich ein angenehmes Gefühl aus.
Liebevoll sah er sie an und sagte mit erstickter Stimme: „Wirklich?“
In seinen Augen erkannte sie eine Verletzlichkeit und Unsicherheit, die sie vollkommen verrückt machten. Nervös schluckte sie den Kloß in ihrem Hals herunter und stellte sich auf die Zehenspitzen. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde, und küsste ihn deshalb nur ganz zaghaft. Sie spürte, wie seine Lippen verkrampften. Glücklicherweise entspannten sie sich sofort.
Donna wollte ihm noch näher sein und drängte sich enger an ihn. Es fühlte sich so richtig an, Jack Harris zu küssen.
Kurz darauf stöhnte er aus tiefstem Herzen auf und presste sie so fest an sich, dass sie Angst bekam, ihre Rippen würden brechen. Jetzt wusste sie, dass sie ihn für sich gewonnen hatte. Wenige Sekunden später übernahm er die Kontrolle über den Kuss.
Begierig schob er die Zunge zwischen ihre Lippen und verwöhnte sie mit Küssen, die so heiß waren, dass ihre Knie nachzugeben drohten.
In ihrem Körper spielte sich ein wahres Feuerwerk der Gefühle ab. Es kam ihr vor, als würden Blitze durch ihre Venen schießen. Obwohl sie noch Jungfrau war, hatte sie in den letzten achtundzwanzig Jahren nicht in einem stillen Kämmerlein verbracht. Sie kannte sich mit Küssen aus. War von Männern geküsst worden, die sie als Experten bezeichnen würde.
Doch keiner von ihnen konnte Jack Harris das Wasser reichen.
Sie spürte, wie das Verlangen explosionsartig in ihr erwachte. All die Gefühle, die sie in der letzten Zeit zurückgehalten hatte, übermannten sie nun. Sie bekam kaum Luft. Mit ihren Fingern krallte sie sich an seinem Rücken fest, als hätte sie Angst, dass Jack plötzlich weglaufen würde.
Der Kuss war besser als in jedem Liebesroman, den sie gelesen hatte. Heißer als jeder Filmkuss, den sie im Kino gesehen hatte. Und leidenschaftlicher als jede Fantasie, der sie sich in einer sicheren, dunklen Ecke ihres Herzens hingegeben hatte.
Als sie
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