Collection Baccara Band 335 (German Edition)
sie von ihm dachte.
„Nein, aber …“
„Du hast mich einen Stalker genannt.“
Als er seinen Griff verstärkte, zitterte sie. Sie fühlte sich gut an. Viel zu gut. Und sie duftete nach Wind, Sonne und Sommerblumen.
„Das habe ich nur gesagt, damit du mich endlich in Ruhe lässt.“
Ihm war klar, dass er sie loslassen sollte, aber er brachte es einfach nicht über sich. „Wenn du mich so wenig anziehend findest, warum hast du dann in dieser Nacht mit mir geschlafen? Und zwar mehr als einmal?“
„Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern.“
„Kannst du nicht, oder willst du nicht? Hasst du mich wirklich so sehr, wie du behauptest?“
Sie blickte ihn nur schweigend an.
„Komm schon. Ich will es wissen“, insistierte er.
Sie öffnete den Mund zu einer Erklärung, aber sie brachte kein Wort heraus. Er bemerkte, wie sie erschauerte und trocken schluckte. Gefiel er ihr am Ende doch? Wenigstens ein bisschen? Er erinnerte sich daran, wie er ihre Brüste gestreichelt hatte. Wie sie geseufzt und seine Küsse begierig erwidert hatte.
„Also gut. Vielleicht hasst du mich ja nicht wirklich“, lenkte er ein. „Wir stecken ziemlich in der Klemme, oder?“
Ehe er nachdenken konnte, beugte er sich zu ihr und küsste sie. Sie schmeckte nach Honig. Eigentlich hatte er heftigen Widerstand erwartet, aber sie verharrte regungslos. Als er den Kuss intensivierte und sie näher an sich zog, legte sie die Arme um seine Schultern und öffnete die Lippen.
Er lockerte seine Umarmung, dennoch machte sie keine Anstalten zu fliehen. Stattdessen erwiderte sie den Kuss und schmiegte sich an ihn. Sie wich nicht einmal zurück, als sie seine Erregung spürte. Er drängte sich an sie, und sie hielt den Atem an.
Leise seufzend rieb sie ihr Becken an ihm, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und legte den Kopf in den Nacken.
Die gleiche Leidenschaft wie in ihrer ersten Nacht durchflutete ihn. Plötzlich bekam alles einen Sinn. Kein Wunder, dass er es nicht akzeptieren konnte, als sie ihn danach immer wieder zurückwies. Kein Wunder, dass er ihr nicht glaubte, als sie die Anziehung zwischen ihnen leugnete, denn sie wollte ihn ebenso, wie er sie wollte.
Die Heftigkeit, mit der er diese Frau begehrte, jagte ihm einen gehörigen Schrecken ein. Abrupt löste er sich von ihr und trat einen Schritt zurück. Als ob die kurze Distanz etwas an seinem Verlangen ändern würde. Sie mochte schwanger sein, aber er saß genauso in der Falle wie sie.
„Um sieben Uhr“, sagte er atemlos. „Bei dir. Falls du wirklich lieber an einem öffentlichen Ort mit mir reden willst, fahre ich dich in die Stadt und wieder nach Hause.“
„Du hast kein Recht, mich so zu bevormunden“, sagte sie leise. Jegliche Schärfe war aus ihrer Stimme gewichen.
„Wie ich schon sagte, du trägst mein Kind aus. Ich finde, das gibt mir gewisse Rechte.“
„Es ist diese Art und das, was eben passiert ist, weshalb ich dir nichts von der Schwangerschaft sagen wollte. Du ziehst deinen Vorteil …“
„Aber du hast es mir gesagt“, unterbrach er sie. „Also, wir sehen uns um sieben. Es sei denn, du möchtest beenden, was mit diesem Kuss begonnen hat. Hier auf der Couch.“
Sie folgte seinem Blick zur breiten Ledercouch. Ihre Augen weiteten sich. Unbewusst legte sie einen Finger an ihre Unterlippe. Diese kleine Geste ließ seine Erregung noch um ein paar Grad ansteigen.
„Nein, natürlich nicht.“
Sie sah ihm in die Augen. Bei dem Verlangen, das sie darin wohl kaum übersehen konnte, fand sie es offenbar besser, die Flucht zu ergreifen, denn sie wandte sich zum Gehen.
Er begleitete sie zur Tür. „Pünktlich um sieben“, sagte er, ohne sie noch einmal zu berühren.
Den Wachmännern und seiner Sekretärin, die vor der Tür warteten, bedeutete er, Abby ungehindert ziehen lassen, und beobachtete den Schwung ihrer schmalen Hüften, während sie die Lobby durchquerte. Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er musste unbedingt damit aufhören, sich nach dieser Frau zu verzehren, und sich stattdessen ein paar ernsthafte Gedanken über seine Situation machen. Wenn der Aufsichtsrat erfuhr, wer sie wirklich war, würde die Hölle losbrechen. Es war höchste Zeit, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Er schloss die Tür, trat an seinen Schreibtisch und drückte einen Knopf an der Sprechanlage. Als Miriam sich meldete, bat er sie, seine Termine am späten Nachmittag zu verschieben, damit er sich rechtzeitig auf den Weg machen konnte.
Danach setzte er
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