Collection Baccara Band 335 (German Edition)
liebende Frau hören wollte und die Lyon noch nie zu ihr gesagt hatte?
Hope fühlte einen kleinen Stich in ihrem Herzen. Nein, sagte sie sich, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Zu leicht könnte es ihr die Vorfreude auf das Fest verderben.
Die Hintertür ging auf, und eine zögerliche Stimme rief: „Bin ich zu früh?“
Molly trat ein und zog sofort ihren roten Wollmantel aus. Darunter trug sie ein grünes Samtkleid mit Perlenbesatz am Kragen. Das Kleid hatte Hope ihr im vergangenen Jahr zu Weihnachten geschenkt, zusammen mit einem Paar passender Ohrringe.
„Du kommst genau richtig. Und wie hübsch du aussiehst!“ Hope klatschte entzückt in die Hände. „Was hat Tan gesagt, als er dich gesehen hat?“
„Er hat mir die hier aus dem Gewächshaus geholt.“ Sie drehte sich und zeigte auf eine Gardenie im Haar.
„Wie wundervoll romantisch.“
Molly strahlte über das ganze Gesicht und griff nach einer Schürze, die sie sich umband. Hope streichelte ihr freundschaftlich den Rücken, dann wandte sie sich wieder den letzten Vorbereitungen zu. „Lass uns die Kerzen hinstellen. Wir zünden sie aber erst kurz bevor die ersten Gäste kommen an. Weißt du, wo das Feuerzeug ist?“
Molly nickte. „In meiner Schürzentasche.“
„Sehr gut.“
Fünfzehn Minuten später erschienen Lara und Geraldine. Sie wirkten aufgeregt, aber zuversichtlich.
Als Lyon sich zu ihnen gesellte, erklang leise Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern, die elektrischen Kerzen am Tannenbaum leuchteten, im Kamin brannte ein Feuer, und Hopes Weihnachtsdekoration sorgte für eine märchenhafte Stimmung.
„Das Haus ist nicht mehr wiederzuerkennen“, sagte Lyon und küsste Hope auf die Stirn. „Wo hast du all die Sachen aufbewahrt? Und wo kommt der lebensgroße Weihnachtsmann her, der draußen an der Tür steht?“
„Aus einem der Schuppen hinter der Scheune, sorgfältig verpackt und beschriftet.“
Lyon rieb sich die Hände. „Sollte ich jetzt nicht mit meinem Job als offizieller Vorkoster beginnen?“
„Untersteh dich! Wenn Lara oder Geraldine sehen, dass du irgendetwas vom Buffet nimmst, bevor die Gäste kommen, dann gibt es Ärger. Geh in die Küche. Vielleicht bekommst du dort etwas.“
Lyons Kollegen und deren Frauen waren die ersten Gäste, die eintrafen. Hope spürte, dass die Männer sich in ihrer Gegenwart zunächst etwas befangen fühlten, und bemerkte, wie die Frauen sich staunend und mit großen Augen umsahen. Um ihnen die Scheu zu nehmen, ging Hope warmherzig und freundlich auf sie zu, begrüßte sie charmant und erkundigte sich nach den Kindern.
„Wie geht es Ihrer Jüngsten, Elizabeth? Lyon hat mir erzählt, dass sie am Ohr operiert wurde.“
„Hallo, Nancy! Ich habe gehört, dass Roger auch Diabetiker ist. Bei den Desserts gibt es einige, die ohne Zucker sind.“
Kent und Shana kamen überraschend mit dem Zeitungsverleger Ted Pettigrew im Schlepptau. Shanas Gesichtsausdruck war deutlich zu entnehmen, dass er sich ihnen ungefragt angeschlossen hatte. Für einen Moment waren Hope und Lyon über den ungebetenen Gast wie gelähmt. Doch Geraldine rettete die Situation, indem sie mit einem Tablett voller Hors d’œuvres zu Ted trat und mit ihrem unverwechselbaren Südstaatencharme erklärte: „Hallo, toller Mann. Sie sehen aus, als könnten Sie etwas zu essen und zu trinken gebrauchen.“
Pettigrew reagierte wie gewohnt überheblich, beäugte aber fast lustvoll die köstlichen Leckereien. „Wenn Sie glauben, dass Sie so an eine kostenlose Werbung kommen, dann irren Sie sich.“
Geraldine zwinkerte ihm mit ihren falschen Wimpern zu. „Honey, wenn Sie ein oder zwei von diesen leckeren Lachsschnittchen gegessen haben, sollten Sie mit mir in die Küche kommen. Dann zeige ich Ihnen einige wirkliche Köstlichkeiten.“ Sie strahlte ihn an und streckte ihm ihre drallen Brüste entgegen.
Einen Moment schien es, als wollte Ted die Flucht ergreifen, doch plötzlich warf er den Kopf zurück und lachte. „Eigentlich könnten ein oder zwei Bissen nicht schaden.“ Hope und Lyon beobachteten zusammen mit Shana und Kent die Situation und tauschten verdutzte Blicke aus. Geraldine würde es ohne Zweifel gelingen, auch einen Ted Pettigrew zu Dingen zu verleiten, die …
Immer mehr Gäste kamen, bis es kaum noch einen freien Platz im Haus gab. „Du verwöhnst sie alle viel zu sehr“, sagte Lyon, als sie kurz Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen. „Es will ja keiner nach Hause gehen.“
„Es ist
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