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Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 335 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire , Ann Major , Helen R. Myers
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durch beißenden Qualm und Funkenflug zum Bach hinter dem Haus gehetzt war. „Lauft!“, hatte er den anderen zugerufen und war ins Wasser getaucht, um sein schwelendes Hemd zu löschen. Unter einem vorspringenden Felsen fanden sie alle vier Schutz, bis das Feuer sich ausgetobt hatte.
    Sie hatten Glück, noch am Leben zu sein. Wenn das Gewässer nur ein paar Meter weiter entfernt gewesen wäre, hätten sie es vermutlich nicht geschafft.
    Er dachte an den Abschied von Abby. Ihr Blick war voller Furcht gewesen, als sie neben Kinkys Wagen gestanden hatte. Er hätte sie so gern in die Arme genommen und sie getröstet, doch er wusste, dass er es dann nicht über sich gebracht hätte, sie zu verlassen.
    Abby saß neben Lizzy in der rauchgeschwängerten Dunkelheit des Souterrains. Die junge Frau in ihrem Alter und sie hielten sich eng umschlungen. Kalte, tödliche Furcht hatte von ihr Besitz ergriffen, und sie zitterte unaufhörlich.
    Sie hatte das Gefühl, die Wände des Hauses würden immer näher rücken, und konnte an nichts anderes denken als an Leo, der da draußen in dem Inferno war. Wenn Lizzy sie nicht hielte, wäre sie vermutlich durchgedreht.
    „Ihm ist nichts passiert“, flüsterte Abby beschwörend vor sich hin. „Es darf ihm nichts passiert sein.“
    „Er ist ein kluger Mann.“ Lizzy streichelte ihre Arme. „Wenn jemand auf sich aufpassen kann, dann ist es Leo.“
    Abby nickte tapfer.
    Ihre letzte noch funktionierende Taschenlampe flackerte, erlosch und machte die Dunkelheit vollkommen. Abby unterdrückte einen Aufschrei. Es kam ihr vor, als würden sie seit Stunden eng umschlungen herumsitzen und warten.
    Endlich, nach einer Ewigkeit, wie es ihr vorkam, öffnete Kinky die Tür von außen und betrat den Raum.
    „Ihr könnt rauskommen. Das Feuer ist vorbeigezogen. Wir haben die Garage verloren, aber das Haus ist vollkommen intakt.“
    Hand in Hand stiegen Lizzy und Abby die Stufen zum Erdgeschoss hinauf. Alles roch durchdringend nach Rauch. Es würde eine intensive Grundreinigung nötig sein, aber das Wohngebäude stand tatsächlich noch. Als sie nach draußen gingen und die rußgeschwärzten Bäume auf den versengten Grünflächen und die verkohlte Ruine der großen Garage erblickten, nahmen sie sich in die Arme und hielten einander fest. So weit das Auge reichte, war nur verbrannte Erde zu sehen.
    Abby löste sich von Lizzy und warf einen Blick auf den Sporenbaum. Er hatte kaum Schaden genommen, die glänzenden Sporen schimmerten im trüben Tageslicht. Nach und nach fiel ihr auf, dass absolute Stille herrschte, die beängstigend wirkte. Abby schaute nach Süden.
    Wo war Leo?
    Auch Lizzy blickte angestrengt in diese Richtung. Abby konnte deren Angst um ihren Mann und ihre Schwester förmlich spüren. Keine von ihnen sagte etwas, ihre Furcht, die Kontrolle zu verlieren, war zu groß. Sie nahm Lizzys Hand und drückte sie sanft. „Im Moment muss es uns genügen, dass niemandem hier was zugestoßen ist.“
    Lizzy biss sich auf die Lippen. „Wir können nur hoffen und beten, nicht wahr?“
    Kinky kam auf sie zugeeilt und wies sie an, sich eine Schaufel zu nehmen und die noch glühenden Stellen am Boden mit Erde zu ersticken.
    „Schaut nach, ob wir Wasserdruck haben. Im Keller sind Ersatzschläuche. Wir müssen die Bäume abspritzen, damit sie sich nicht wieder entzünden.“
    Abby lief los und übernahm diese Arbeit. Als sie sich Stunden später auf die Stufen der Vordertreppe setzte, um einen Moment auszuruhen, hörte sie Kinky rufen. Aufgeregt deutete er in Richtung Süden. Sie wandte den Blick dorthin und erkannte in der Entfernung mehrere rußgeschwärzte Gestalten, die sich mit schleppenden Schritten auf sie zubewegten. Abby fühlte sich an Vogelscheuchen erinnert. Eins dieser äußerst schmutzigen Geschöpfe erwies sich im Näherkommen als breitschultriger Mann, der ihnen kraftlos zuwinkte. Sein Hemd hing ihm in Fetzen um den muskulösen Körper. Er sah unendlich müde und erschöpft aus, während er über die verkohlte Grasfläche auf sie zuschlurfte.
    „Abby!“
    Seine Stimme klang heiser und fremd, aber die Härchen in ihrem Nacken richteten sich auf. Sein Gang und die Art, wie er die Schultern hielt, kamen ihr sehr bekannt vor. Ihr Herz begann heftig zu hämmern, als sie aufzustehen versuchte, doch ihre Knie waren so weich, dass sie zwei Anläufe brauchte, um sich aufzurappeln.
    Coles Namen auf den Lippen, stürmte Lizzy an ihr vorbei und warf sich einer der Vogelscheuchen in die

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