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Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 335 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire , Ann Major , Helen R. Myers
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Arme.
    „Leo“, flüsterte Abby und spürte Tränen auf ihrem Gesicht. Sie konnte sich nicht bewegen und hatte das Gefühl, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Als er auf sie zugerannt kam, löste sich etwas in ihr, und sie konnte ihm entgegenlaufen.
    Schmerzerfüllt stöhnte er auf, als sie ihn heftig umarmte und drückte. Offenbar hatte er Verletzungen, die ihm Probleme bereiteten.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie. „Es tut mir leid.“ Sie brachte es nicht über sich, die feste Umarmung zu lösen, drängte sich an ihn und schmiegte ihre Wange an sein rußverschmiertes Gesicht.
    Er küsste sie leidenschaftlich und zärtlich zugleich, und es machte ihr nichts aus, dass er nach Rauch, Schmutz und Schweiß schmeckte. Sie legte die Hände an seine geschwärzten Wangen und erwiderte den Kuss voller Hingabe. Er war am Leben. Sie spürte nichts als wilde Freude und tiefes sehnsüchtiges Verlangen nach ihm.
    Leo ließ sie so abrupt los, dass sie beinah ins Straucheln geraten wäre, umfasste ihre Arme, blickte sie finster an und stieß einen lästerlichen Fluch aus. „Was tust du denn noch hier?“
    „Pst“, machte sie. „Das Baby kann dich hören. Ich habe auf dich gewartet.“
    „Du hast dich unnötig in Gefahr gebracht und hättest umkommen können.“
    „Aber das bin ich nicht. Also besteht kein Grund, sich so aufzuregen.“
    „Kein Grund? Aber das Baby …“
    „Und was ist mit dir?“, unterbrach sie ihn. „Ich hatte entsetzliche Angst um dich. Ich konnte nicht weggehen in dem Wissen, dass du noch da draußen bist.“
    Er holte tief Luft, und seine Züge entspannten sich. „Oh, Abby“, sagte er nur und zog sie an sich, um sie erneut zu küssen, danach hielt er sie fest, als wollte er sie niemals wieder loslassen.
    In diesem Moment war sie einfach nur glücklich. So glücklich, dass sie ihre Angst ganz vergaß, die Angst zu lieben und deshalb verwundbar zu sein.
    Der Himmel war strahlend blau, als Abby zusammen mit Leo und Lizzy am frühen Morgen beim Sporenbaum stand, um sich zu verabschieden.
    „Du wirst mir fehlen“, sagte Lizzy zu ihr. „Abgesehen von deinem Besuch hier vor einigen Jahren kenne ich dich erst seit zwei Tagen, und trotzdem kommt es mir vor, als wärst du meine Schwester.“
    „Mir geht es ähnlich. Vielleicht liegt es daran, dass wir so viel zusammen durchgemacht haben.“
    „Leo, habe ich dir schon erzählt, wie Abby mir geholfen hat, den Sporenbaum zu retten?“
    „Mindestens zehn Mal.“
    „Ohne sie hätten wir es nicht geschafft.“
    Leo musterte sie beide, seine Miene war undurchdringlich.
    „Wir hatten Glück“, sagte Abby und nahm seine Hand.
    „Nein, es war ein Wunder“, widersprach Lizzy. „Es sind einige Wunder geschehen, für die wir dankbar sein müssen.“
    Abby verschränkte ihre Finger mit Leos. Er war am Leben, so wie Mia, Shanghai und Cole, das große Haus stand auch noch. Vielleicht hatte Lizzy recht. Vielleicht war das alles ein Wunder. Der Wind war abgeflaut, hatte sich gedreht und sich dann gänzlich gelegt. Das Feuer war unter Kontrolle, und über dem Golf von Mexiko zog eine Sturmfront landeinwärts und versprach den dringend notwenigen Regen.
    „Wir haben noch etwas zu erledigen, bevor ihr geht“, sagte Lizzy. „Mach die Augen zu, Abby, und streck deine rechte Hand aus.“
    Abby musste lächeln. „Ich komme mir vor, als wäre ich wieder acht Jahre alt und spiele mit Becky ein Spiel.“
    „Becky?“, fragte Lizzy.
    „Meine Zwillingsschwester.“
    „Los jetzt. Streck deine Hand aus.“
    Etwas Kühles und Spitzes fiel leise klimpernd auf ihre Handfläche.
    „Du kannst die Augen wieder aufmachen“, sagte Lizzy.
    „Oh, das sind ja Sporen. Vielen Dank. Ich werde sie als Erinnerung behalten.“ Abby strahlte vor Freude.
    „Oh nein, das geht nicht“, protestierte Lizzy. „Du musst sie zum Abschied an den Sporenbaum hängen. Das ist bei uns so Tradition. Seit fast hundertvierzig Jahren.“ Zärtlich berührte sie ein Paar der Sporen an einem der Äste. Sachte klirrend stießen sie aneinander. „Die gehörten meinem Vater.“ Sie tippte mit den Fingern auf ein zweites Paar. „Und die sind von Onkel Jack. Jedes Mal, wenn einer unserer Cowboys weggeht oder stirbt, hängen wir seine Sporen an diesen Baum. Und wenn Menschen wie du abreisen, tun wir das auch.“
    „Menschen wie ich?“, fragte Abby erstaunt.
    „Menschen, die für die Ranch eine wichtige Rolle gespielt haben oder noch spielen. Leos Sporen hängen ebenfalls hier, wenn er

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