Collection Baccara Band 335 (German Edition)
du Cole, Mia und Shanghai gesehen?“, fragte Lizzy verzweifelt.
Ohne Lizzy anzusehen, schüttelte Kinky erneut den Kopf. „Als ich sie zuletzt sah, waren sie mitten im Chaos draußen bei Black Oaks. Ihr kennt vermutlich die Bilder aus dem Fernsehen. Dann wisst ihr genauso viel wie ich.“
„Sie haben ihn dorthin gebracht.“ Abby schrie fast.
„Ich habe ihn in die Hölle gefahren, ja“, sagte Kinky nur.
Er lief die Stufen zum Erdgeschoss hinauf und brüllte Kommandos. Sofort eilten Angestellte von Golden Spurs herbei, um wertvolle Antiquitäten und Gemälde aus dem Haus zu tragen und in bereitstehende Fahrzeuge zu verladen.
Panisch wählte Abby Leos Nummer. Als sie wieder keine Antwort erhielt, rannte sie nach draußen, wo Lizzy und Syrai dabei waren, das Haus, die Bäume und die umliegenden Grünflächen mittels Gartenschläuchen mit Wasser zu besprengen.
Syrai verschraubte gerade zwei Teilstücke, damit der Schlauch länger wurde und sie eine größere Reichweite hatte. Als Abby der Frau des Vormanns ihre Hilfe anbot, wies Syrai auf weitere Schlauchrollen, die miteinander verbunden werden sollten. Sie machte sich an die Arbeit, während Syrai die Treppe und die Hausfassade mit Wasser abspritzte.
Als alle Fahrzeuge beladen und bereit zur Abfahrt waren, nahm Kinky sie beiseite und erklärte ihr, dass es jetzt Zeit für sie sei zu gehen.
Abby schüttelte energisch den Kopf. „Ich fahre nicht eher, bis Leo zurückkommt.“
„Zur Hölle, Mädchen! Nur komplette Idioten wie Syrai und ich harren aus, um das Haus zu retten oder bei dem Versuch zu sterben. Caesars Geist würde mich heimsuchen, wenn sein Anwesen abbrennt, nur weil ich davongelaufen bin.
„Ich bleibe auch. Leo ist da draußen.“
„Er würde wollen, dass Sie sich in Sicherheit bringen.“
„Ich bleibe.“
„Es gibt nichts Schlimmeres als sture Frauen.“ Kinky ließ resigniert die Schultern sinken, dann lächelte er und warf einen Blick auf Syrai, die gerade unnötigerweise den steinernen Schornstein mit Wasser benetzte. „Ich muss es wissen, denn ich bin mit einer von ihnen verheiratet. Nehmen Sie sich einen Schlauch, bevor Syrai uns noch umkippt. Besprengen Sie den Sporenbaum und die Wiese darum.“
„Den Sporenbaum?“, fragte Abby verwundert.
„Da drüben, bei den Nebengebäuden. Der kümmerliche alte Mesquitebaum, in dem die vielen Sporen hängen.“ Er wandte er sich einigen Cowboys zu. „Jungs, wir brauchen eine Schneise rund um das Haus. Beeilt euch.“
Aus dem Süden wehten dichte schwarze Rauchschwaden heran. Dort ist Leo, dachte Abby beklommen. Ihre Kehle brannte, und sie bekam kaum noch Luft.
„Leo“, flüsterte sie und lief zu dem Baum, der mit Reitsporen aus Metall behängt war. Den Schlauch zog sie hinter sich her.
7. KAPITEL
Etwa eine halbe Meile vor sich sah Leo eine Wand aus lodernden Flammen und schwarzen Rauchwolken. Dahinter war der Familiensitz der Kembles. Der Schmerz über den Verlust von Black Oaks steckte ihm noch in den Knochen. Sie hätten es fast geschafft, die Gebäude zu retten, aber eben nur fast. Und das zählte nicht.
Wie es aussah, war das prächtige Wohnhaus von Flammenwänden umringt. Wahrscheinlich brannte es bereits, er konnte es nicht erkennen. Eigentlich wollte er gar nicht so genau wissen, wie es um das Haus der Kembles stand.
Gebäude, so groß ihre historische Bedeutung auch sein mochte, waren leblose Dinge. Kinky hatte die Menschen dort vermutlich schon vor Stunden evakuiert. So musste er sich wenigstens um Abby und das Baby keine Sorgen machen.
Nicht auszudenken, wenn er sie verlieren würde. Er weigerte sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken, denn es wäre unerträglich. Daher klammerte er sich an die Hoffnung, dass sie in Sicherheit war.
Seine Kleidung und seine Haare waren versengt. Jeder Muskel seines Körpers schmerzte. Die Augen brannten, und seine Kehle war staubtrocken.
Er verging fast vor Durst und Erschöpfung, aber er widerstand dem heftigen Verlangen, sich einfach auf die Straße zu legen, und setzte beharrlich einen Fuß vor den anderen. Hinter sich hörte er Mia schluchzen. Sie konnte kaum noch weiter. Shanghai und Cole mussten sie stützen.
Die Bilder der brennenden Ranch standen ihm lebhaft vor Augen. Die alten Eichen um das Gebäude hatten ebenfalls Feuer gefangen. Ein paar waren umgestürzt, eine davon so dicht bei ihm, dass seine Kleidung in Brand gesetzt wurde. Er erinnerte sich daran, wie er während des dröhnenden Krachens der umstürzenden Bäume
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