Collection Baccara Band 335 (German Edition)
in San Antonio ist.“
Abby war sprachlos. „Das ist eine große Ehre. Vielen Dank, Lizzy.“
„Meine leibliche Mutter hängt auch irgendwo da oben. Ich meine natürlich ihre Sporen.“
„Aber ist Joanne nicht …“
Lizzy schüttelte den Kopf. „Als Joanne meinen Vater heiratete, war sie schwanger von Onkel Jack. Das Baby, das sie erwartete, war Mia. Und die Frau, die mein Vater liebte, war schwanger mit mir. Onkel Jack starb durch einen Reitunfall. Und Electra, meine richtige Mutter, wollte meinen Vater nicht heiraten. Also haben Daddy und sie verbreitet, dass Joanne Zwillinge erwartet. Auf diese Weise konnten sie Mia und mich wie Schwestern aufziehen. Wir beide hatten bis vor Kurzem selbst keine Ahnung, dass wir nur Cousinen sind. Ich wusste lange Zeit auch nicht, dass meine leibliche Mutter eine Frau namens Electra Scott war.“
„Die berühmte Fotojournalistin? Joanne hat mir von ihr erzählt.“
„Tatsächlich? Gut, vielleicht bedeutet das, dass sie endlich ihren Frieden mit Electra gemacht hat. Sie waren einmal gute Freundinnen.“
„Sie hat mir gesagt, dass Leo auf der Suche nach den vermissten Töchtern deines Vaters ist.“
„Meine Schwestern. Joanne war ziemlich außer sich, als sie aus Electras Tagebuch erfuhr, dass Daddy seine Affäre mit Electra auch während ihrer Ehe fortgesetzt hat und dass die beiden zwei weitere Kinder haben.“ Lizzy wandte sich an Leo. „Gibt es irgendwelche Fortschritte bei den Ermittlungen?“
In seinem Gesicht zuckte ein Muskel. „Eigentlich nicht.“ Er ließ ihre Hand los und trat einen Schritt zurück. „Werdet ihr beide heute noch die Sporen an den verfluchten Baum hängen oder nicht?“
„Ist alles in Ordnung, Leo?“, fragte Abby irritiert.
„Das Flugzeug wartet.“
„Geh doch schon vor. Ich komme in einer Minute nach.“
Unschlüssig blickte er sie einen Moment an, wandte sich dann um und eilte mit langen Schritten zur Startbahn.
„Männer“, sagte Lizzy und schnitt eine Grimasse. „Cole kann manchmal auch ungeduldig sein, aber ich habe Leo noch nie so gesehen. Sonst ist er immer ruhig und gelassen.“
„Er ist sehr müde, gestern wäre er beinah ums Leben gekommen. Wir haben die halbe Nacht in der Notaufnahme verbracht.“
„Geht es ihm gut?“
„Ich denke schon, bis auf ein paar Schürfwunden, Prellungen und eine leichte Rauchvergiftung. Vielleicht sollte ich mich besser beeilen.“
„Ja, lass ihn nicht zu lange warten. Ihr hattet noch nicht viel von euren Flitterwochen, oder?“
Abby wurde rot und schüttelte den Kopf.
Leo und sie hatten zwar die vergangene Nacht gemeinsam in einem der Gästezimmer auf Golden Spurs verbracht, aber sie waren beide so müde und erschöpft gewesen, dass sie eingeschlafen waren, sobald sie im Bett gelegen hatten. Am Morgen war Leo längst aufgestanden und hatte bereits mit Kinky und einigen Cowboys im Speisesaal gesessen, als Abby erwachte.
Aufmerksam betrachtete sie den alten knorrigen Baum und las ein paar der Gravuren auf den dort hängenden Sporen. Es mussten Dutzende sein. Sie entschied sich für einen besonders dicken Ast und hängte ihre neben die von Caesar.
Leo hatte die Hälfte des Weges zur Startbahn zurückgelegt, als sein Handy klingelte. Er nahm es aus der Brusttasche seines Hemdes und meldete sich.
„Wie stehen die Dinge bei euch?“, wollte Connor wissen.
Sie hatten bereits einmal kurz miteinander telefoniert, daher wusste sein Bruder über die wichtigsten Vorkommnisse Bescheid.
„Es scheint jetzt alles im grünen Bereich zu sein. Abby ist auf der Ranch geblieben, als die evakuiert wurde. Sie hat dabei geholfen, das Wohnhaus und den Sporenbaum zu retten, und ist die Heldin des Tages. Die Familie Kemble ist ganz vernarrt in sie.“
„Nun, kein Wunder. Immerhin ist es ihre Familie, auch wenn das bisher niemand außer uns beiden weiß. Ich würde sagen, das ist ein guter Anfang.“
„Lizzy hat ihr gerade ein Paar Ehrensporen überreicht. Während wir hier miteinander plaudern, hängt Abby sie an denselben Baum, an dem die ihres Vaters hängen.“
„Du sagst ihr besser, wer sie ist, und zwar möglichst schnell.“
„Ich will erst sichergehen, dass sie auf meiner Seite ist.“
„Du siehst immer zu, dass du nicht zu kurz kommst, nicht wahr, großer Bruder?“
„Mit meiner Geduld ist es heute nicht zum Besten bestellt.“
„Das kann ich sogar verstehen nach allem, was du durchgemacht hast. Ich möchte nicht allzu rührselig werden, aber als gestern niemand wusste, wo
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