Collection Baccara Band 335 (German Edition)
zwiespältig sein Wesen war.
Als er den Kuss vertiefte, stöhnte sie leise auf und drängte sich näher an ihn. Er zerzauste ihr Haar und schnurrte wie eine Katze. Vielleicht hatte sie sich ja geirrt, und er war doch Cat aus ihrem Kinderbuch. Cat versteckte sich hinter Bäumen und Büschen. Justices Schutzwall war sein raues Benehmen. Waren sie wirklich so verschieden?
„Was willst du von mir?“, fragte sie.
Ein letztes Mal küsste er sie und strich mit einem Daumen über ihre Lippen. „Ich will dich.“
„So einfach ist das nicht. Ich kann nicht mit dir schlafen, wenn keine Gefühle im Spiel sind.“
„Mach es nicht zu kompliziert.“
Sie befreite sich aus seinen Armen. „Für dich scheint Sex nur ein Spaß zu sein. Erkennst du nicht die tiefere Bedeutung davon, wenn ein Mann und eine Frau miteinander schlafen?“
Er wandte sich von ihr ab und griff nach seiner Kugel.
Daisy fiel auf, dass er sie zu einer Blume geformt hatte. „Ich wusste nicht, dass man auch etwas Schönes daraus gestalten kann.“
„Bisher ist es mir erst einmal gelungen“, sagte er leise.
Bevor sie weiter darauf eingehen konnte, erklang Pretorius’ Stimme aus den Lautsprechern: „Justice, wer sind all diese Leute in der Küche?“ Er hörte sich fast panisch an. „Sie machen seltsame Dinge. Du musst sie davon abhalten. Sofort!“
„Entspann dich“, erwiderte Justice. „Ich kümmere mich darum.“
„Schmeißt du sie raus?“
„Ich rede mit ihnen. Kommunikationssystem abschalten.“ Justice sah Daisy eindringlich an. „Das Thema ist noch nicht beendet.“
Sie hob die Brauen. „Tatsächlich? Ich möchte es so ausdrücken, damit auch dein Computerhirn es versteht.“ Sie drückte eine Faust gegen seine Brust. „Seit neunzehn Monaten und fünfundzwanzig Tagen ist mir klar, dass es zwischen uns nicht vorbei ist. Du aber hast es erst gemerkt, als ich vor zehn Tagen vor deiner Tür gestanden habe. Verstehst du jetzt, was ich meine?“ Damit zog sie die Faust zurück und verließ den Raum. Sie hätte schwören können, dass sie Lachen aus dem Büro hörte. Doch vielleicht irrte sie sich auch.
Er folgte ihr in die Küche. „So ein …!“
Daisy stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. „Vorsicht! Denk an meine erste Bedingung.“
„Sieh mal, was sie mit meiner Küche angestellt haben!“
Sie konnte ihm nicht verübeln, dass er sauer war. Sie wäre es an seiner Stelle auch. Aggie hatte alle Pfannen und Töpfe aus den Schränken geholt und war dabei, sie zu säubern. Neben ihr stand ein überschäumender Eimer mit Putzwasser.
Jett saß mit Kopfhörern vor ihrem Laptop und hörte bestimmt laute Rockmusik. Neben ihr lag die Katze Kit, die ihre zweite Inspiration für das Kinderbuch gewesen war. Eine Computerstimme gab unaufhörlich Updates des Systems bekannt. Dazwischen fluchte Pretorius durch die Lautsprecher und machte seinem Ärger Luft.
Und dann war da Noelle. Daisy seufzte.
Ihre kleine Tochter saß inmitten des Durcheinanders und schlug vergnügt mit Löffeln gegen die Pfannen und Töpfe.
Einen Moment lang dachte Daisy, dass Justice explodieren würde.
„Computer, abschalten!“, rief er.
„Alle Systeme abgeschaltet“, erklang die Computerstimme.
Plötzlich war es still. Noelle schlug nicht mehr gegen die Pfannen und Töpfe. Jett hatte mit dem Tippen aufgehört. Aggie starrte Justice ängstlich an und stieß versehentlich den Eimer um. Das Wasser floss auf Noelle zu.
Jett entdeckte Justice und erstarrte. „Ups!“ Dann … Grabesstille.
Daisy brach den Bann, indem sie Noelle auf den Arm hob, bevor das Schmutzwasser sie erreichte. „Jett, du hast versprochen, dich zu benehmen.“
Das Mädchen räusperte sich. „Das habe ich nicht. Du hast mich dazu aufgefordert, aber ich habe nicht geantwortet. Deshalb kann ich dir gar nichts versprochen haben.“
„Wie oft habe ich dich darum gebeten, keine Spielchen mit mir zu spielen?“
„Neunhundertfünfundfünfzig Mal.“
„Das reicht!“, sagte Justice wütend und blickte sich in der Küche um. „Verflucht noch mal!“
„Verfuuucht“, wiederholte Noelle sofort.
Daisy stöhnte. „Na wunderbar. Welchen Teil meiner ersten Bedingung hast du nicht verstanden?“
„Ich bin nicht schwer von Begriff. Aber das hier …“ Er deutete auf das Chaos. „Das kann ich nicht tolerieren. Und das werde ich auch nicht.“ Verärgert ging er zu einem Schrank, holte mehrere Lappen heraus und warf sie auf den nassen Boden. „Computer, volle Kontrolle zurück zu
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