Collection Baccara Band 335 (German Edition)
soll.“
„Daran hat sich nichts geändert“, erwiderte er gereizt.
„Komisch. Ich finde, es hat sich viel seitdem verändert.“
Ihm gefiel gar nicht, welche Richtung das Gespräch nahm. „Ich meine, nichts an meinem Plan, zu heiraten und eine Familie zu gründen, hat sich geändert. Ich hoffe, dass unsere Beziehung darauf hinausläuft.“
„Hast du das bei Pamela auch gehofft?“
Er hatte geahnt, dass Daisy etwas wusste. „Ich nehme an, Cord hat es dir verraten.“
„Du hättest derjenige sein sollen, von dem ich es erfahre. Erzähl mir von ihr.“
Was blieb ihm anderes übrig? „Sie schien die perfekte Kandidatin zu sein.“ Er zuckte mit den Schultern. „Leider stellte sich am Ende heraus, dass es nicht so war.“
„Warum hast du mir nicht von ihr erzählt?“
„Wir hatten so viel um die Ohren. Außerdem ist ja nichts daraus geworden. Es ist nicht weiter der Rede wert.“
„Warum hat es nicht geklappt?“
„Möchtest du jetzt jedes einzelne Detail erfahren?“
Sie überlegte kurz. „Ja.“
„In Ordnung.“ Er legte sich die Worte sorgfältig zurecht. „Wir haben ja vorhin darüber gesprochen, dass sich Gegensätze anziehen. Pamela und ich hingegen waren uns sehr ähnlich. So ähnlich, dass wir uns nach kürzester Zeit abgestoßen haben. Pamela war zu sehr wie ich. Sie war sogar schlimmer. Sie verhielt sich immer logisch und rational. Immer. Und sie war eine Intelligenzbestie.“
„Das ist doch perfekt.“
Justice seufzte. „Ja. Sie hat alle meine Kriterien erfüllt. Trotzdem ist es vollkommen schiefgegangen.“
„Was genau hat nicht gepasst?“
„Nie zuvor habe ich eine derart gefühlskalte und emotionslose Frau kennengelernt.“ Er erschauderte bei der Erinnerung an sie. „Ich hatte das Gefühl, dass ich mir bei jeder Berührung von ihr eine Frostbeule hole.“
Daisy musste lächeln. „Was erwartest du denn von deiner Frau?“
Warum mussten Frauen solch unmögliche Fragen stellen? Sie schliefen mit einem Mann, warteten, bis er am verletzlichsten war, und horchten ihn dann aus. Natürlich konnte Justice in diesem Moment nicht fliehen. Er lag ja mit Daisy nackt im Bett. Er war ihr sozusagen ausgeliefert.
„Ich begehre dich“, wich er schließlich aus. „Und ich bin glücklich, dass wir Noelle haben.“
„Begierde“, erwiderte sie verächtlich. „Was ist mit Liebe?“
Seufzend schloss er die Augen. Er hätte wissen müssen, dass sie dieses Thema ansprechen würde. „Ist das eine deiner Voraussetzungen für eine Heirat?“, erkundigte er sich vorsichtig.
„Allerdings.“
Das überraschte ihn nicht. „Ich wünschte, ich könnte dir Liebe bieten.“ Sanft streichelte er ihre Wange und sah Daisy eindringlich in die Augen. „Du verdienst einen Mann, der dich liebt. Wenn wir uns fürs Heiraten entscheiden, solltest du wissen, dass ich dir keine Liebe bieten kann.“
„Was kannst du mir denn bieten?“, fragte sie mit Tränen in den Augen.
Sie machte es ihm wirklich nicht leicht. „Alles, was ich habe. Mein Haus, meine Intelligenz, mein Geld. Sex.“ Er lächelte. „Atemberaubenden Sex. Selbst meine Wände habe ich dir zur freien Verfügung gestellt. Doch was ich nicht besitze, kann ich dir auch nicht geben.“
„Bist du sicher, dass du keine Liebe empfinden kannst? Niemals?“
„Ja. Absolut sicher.“
Er war dabei, sie zu verlieren.
Als Justice am nächsten Morgen neben Daisy aufwachte, traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Sogleich hielt er Daisy fester in seinen Armen. Er bezweifelte nicht, dass sie bald gehen würde. Es war nur eine Frage der Zeit. Er musste etwas unternehmen. Doch zu dem Einzigen, was helfen würde, war er nicht fähig. Er schaffte es nicht, die drei kleinen Worte zu sagen, die sie zum Bleiben veranlassen würden.
Er hatte immer geglaubt, dass er über alles verfügte, was eine Frau sich nur wünschen konnte. Immerhin lagen Milliarden auf seinen Konten. Er besaß eine Firma, die weltweit erfolgreich war. Und er war intelligent. Zudem wollte er heiraten und Kinder in die Welt setzen. Er sehnte sich nach einer Familie. Die meisten Frauen würden ihn mit Kusshand nehmen, oder etwa nicht?
Leider war Daisy aber keine gewöhnliche Frau. Ihr lag nichts an seinem Geld – obwohl sie es ohne schlechtes Gewissen für die Veränderungen im Haus ausgegeben hatte. Doch immerhin hatte sie damit ein richtiges Zuhause geschaffen. Sie hatte nur eine in seinen Augen vernünftige Bedingung gestellt, bevor sie in das Haus eingezogen war: Sie wollte,
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