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Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Collection Baccara Band 335 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 335 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire , Ann Major , Helen R. Myers
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ansprechen, doch dann wurde sie von den unzähligen Fotos auf den Monitoren um sie herum abgelenkt. Auf allen war … sie zu sehen. „Was soll das?“
    „Es sind Aufnahmen von verschiedenen emotionalen Reaktionen von dir. Ich habe auch Videos.“ Er hob eine Braue. „Du hast mir ja die Erlaubnis dafür gegeben.“
    Sie erinnerte sich. Das war an dem Tag gewesen, als er ihr Emo vorgestellt hatte. „Ja, richtig. Du möchtest Emo beibringen, unsere Emotionen zu erkennen.“ Irgendwie beunruhigten sie all diese Fotos. Vielleicht weil sie sie in jeder Gefühlslage zeigten. „Du hast auch Videos?“
    „Ja. Sie eignen sich sehr gut für Emo.“
    „Zeigst du sie mir?“
    Justice griff nach einer Fernbedienung und richtete sie auf einen der Monitore. Es erschien ein Video, in dem Daisy gerade die Küche betrat. Sie erinnerte sich an diesen Tag. Es war Wochen her. Lange nachdem sie eingezogen waren, aber bevor sie mit dem Malen begonnen hatte. Sie war in keiner guten Stimmung gewesen.
    Die Kamera schwenkte und zeigte Aggie, die am Küchentisch saß und Gemüse schnitt. Als sie Daisy bemerkte, sah sie besorgt zu ihr auf. Daisy setzte sich an den Tisch und verbarg das Gesicht in den Händen.
    „Hat es mit dem Malen nicht geklappt?“, fragte Aggie mitfühlend und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    „So kann man es sagen.“ Daisy hob den Kopf und sah die Haushälterin frustriert an. „Ich verstehe es nicht, Aggie. Mittlerweile sollte ich darüber hinweg sein. Aber jedes Mal, wenn ich vor einer weißen Leinwand stehe …“ Sie schluchzte. „Ich glaube nicht, dass ich je wieder malen kann.“
    „Irgendwann klappt es wieder“, beruhigte Aggie sie. „Es ist nur eine Frage der Zeit.“
    „Wie lange soll es denn noch dauern? Seit zwei Jahren bin ich nicht mehr imstande dazu. Ich habe die Lust dazu verloren, nachdem Justice und ich …“ Daisy schüttelte den Kopf. „Ich dachte, ich würde hier wieder malen können.“
    Aggie zögerte. „Da Sie jetzt bei Justice sind, wird Ihre Kreativität bestimmt bald zurückkehren. Warten Sie einfach ab. Es wird nicht lange dauern.“
    „Ich liebe …“, schluchzte Daisy und schüttelte den Kopf. Beinahe hätte sie schon an jenem Tag zugegeben, dass sie Justice liebte. Doch vielleicht ahnte er in diesem Moment, was sie hatte sagen wollen.
    „Ich liebe es zu malen“, fuhr sie im Video fort. „Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich es vermisse.“
    Aggie stand auf und ging zum Herd. „Wie wäre es, wenn ich Ihnen erst mal einen beruhigenden Tee koche?“
    „Danke.“ Daisy zwang sich zu einem Lächeln. „Ich weiß nicht, was ich ohne Sie und Ihren Tee tun würde. Ich fühle mich schon viel besser.“
    Als das Video endete, sah sie Justice traurig an. Bevor sie etwas sagen konnte, nahm er ihr die Blätter aus der Hand, warf sie beiseite und umarmte Daisy. „Es tut mir leid. Ich hatte vergessen, dass dieses Video das nächste war. Das war wirklich unsensibel von mir. Manchmal denke ich, ich könnte von Emo noch etwas lernen. Ist alles in Ordnung?“
    „Ich werde es überstehen“, erwiderte sie und löste sich von ihm. „Wenn du weißt, wie schmerzhaft das Video für mich ist, verstehe ich nicht, warum du es nicht gelöscht hast.“
    „Gerade weil es so emotional ist, habe ich es behalten. Für Emo ist es eine perfekte Lernmöglichkeit.“
    „Wie raffiniert.“
    „Wenn du darauf bestehst, lösche ich es natürlich. Ich habe viele andere Videos von euch, die zwar nicht so gefühlvoll, aber ebenfalls brauchbar sind.“
    „Was ist mit dir? Zeigst du Emo auch Videos von dir?“
    Justice seufzte. „Nein.“
    „Liegst es daran, dass du nicht so ausdrucksvoll bist?“ Sie machte eine Pause. „Oder daran, dass du bezweifelst, überhaupt Emotionen empfinden zu können?“
    Es war ihm anzusehen, dass ihm diese Fragen nicht gefielen. „Ich kann bestimmte Emotionen empfinden“, erklärte er. „Doch keine, die Emo erlernen soll.“ In seinen Augen war Traurigkeit zu erkennen.
    Daisy wusste, dass er über seine Unfähigkeit zu lieben sprach.
    „Ich kann Emo nicht geben, was ich nicht besitze“, fügte er hinzu.
    „Du irrst dich. Diese Gefühle sind tief in dir drin. Du lässt nur nicht zu, dass sie an die Oberfläche gelangen. Aber wenn du mich …“
    „Was ist, wenn du herausfindest, dass ich wirklich nicht fähig bin, jemanden zu lieben? Dass ich gefühllos bin und kein Herz habe?“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Du zitierst jemanden, oder?“
    Er

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