Collection Baccara Band 336
seufzte. „Racy.“
„Hör zu, die Braut hatte die Idee, und seit Stunden haben sie Margaritas getrunken. Als ich dazukam, waren sie schon voll, und ich habe eingewilligt, den Chauffeur zu spielen. Ich werde schon dafür sorgen, dass sie sicher wieder nach Hause kommen.“
„Ich bin kein Unmensch, Leeann ist nicht im Dienst und kann trinken, so viel sie will.“
„Unmensch nicht“, flüsterte Racy, „aber ein Blödmann.“
„Was hast du gesagt?“
Racy brauchte nicht zu antworten, weil sie jetzt im Haus waren und Gage sich um die Gäste kümmern musste und Kaffee und heißen Kakao servierte. Sie freute sich, Dev zu sehen.
„Murph!“ Sie umarmten einander. „Was machst du denn hier?“
„Männliche Gesellschaft in Gages Höhle genießen.“
Racy betrachtete die Ledersessel, die alle zum Fernseher hin ausgerichtet waren. Billardtisch, Musikbox und Dartscheibe vervollständigten die Ausstattung in dem Zimmer, in dem vor einer Woche noch fast nichts gestanden hatte.
„Ja, eindeutig männlich geprägt“, erwiderte Racy, „nichts Feminines in Sicht.“
„Nun, Gage ist Junggeselle.“
Genau genommen, nicht. Mit einer bunten Decke, ein paar Kissen und Bildern würde der Raum gleich …
Gage rief nach Dev, damit er ihm half. Racy setzte sich aufs Sofa, neben dem Jack sich zufrieden ausgestreckt hatte.
„Heiße Schokolade mit Extrakakao und reichlich Schlagsahne.“ Gage stand vor ihr, und Racy nahm ihm den Becher ab. „Woher weißt du … ach so, Sherry’s Diner. Zeit, dass du dir ein anderes Hobby suchst als meine Essgewohnheiten.“
„Ich habe momentan Wichtigeres zu tun.“
„Ja“, sagte Racy, „all die Komitees …“
„Was für ein tolles Haus“, rief Maggie vom Billardtisch herüber. „Dürfen wir auch den Rest sehen?“
„Gage zeigt es dir sicher gerne“, erwiderte Landon und hielt sie fest, „aber erst will ich wissen, was euch zu unserer Party bringt.“
„Ja, weißt du … wir wollten … ich habe gedacht …“
„Wir dachten, dass es mit euch zusammen lustiger wird“, sprang Maryann schnell ein.
„Ja, nachdem der Stripper weg war, wurde es langweilig“, bestätigte Racy.
„Was ist jetzt mit Sightseeing?“, fragte Maggie.
„Nun, das Haus ist noch nicht ganz fertig, aber wenn ihr es sehen wollt, folgt mir.“ Gage stellte seinen Becher ab und stand auf.
Sie gingen zur Tür, und Leeann drehte sich um. „Kommst du, Racy?“
„Nein danke, ich bleibe hier. Ich fürchte, ich bin ein bisschen zu asozial, um durch das Haus des Sheriffs zu gehen.“
Gage sah sie an. „Wovon, zum Teufel, redest du?“
„Von Destinys sogenanntem Verschönerungskomitee.“
Gages Augen wurden dunkel. Racy konnte das Thema nicht ruhen lassen. Es schmerzte sie, dass er diesem selbstgerechten Gremium angehörte und sie damit stillschweigend vorverurteilte – und das machte sie unendlich wütend.
Gage ging zu ihr. „Was ist damit?“
„Du bist Mitglied.“
„Als Sheriff bin ich in allen möglichen Vereinen.“
„Weißt du denn nicht, wofür sie sich einsetzen?“
„Für die Verschönerung der Stadt, daher der Name. Der Pavillon am See wurde restauriert, der Marktplatz bepflanzt …“
„Das Blue Creek soll geschlossen werden.“
Er schwieg, und sie erkannte in seinen Augen die Wahrheit. Sie wurde noch wütender. „Du Bastard! Ich habe den Brief gesehen … und deinen Namen auf der Unterschriftensammlung! Es heißt, durch das Tanzen auf dem Tresen würden die Mädchen sich unzüchtig und unmoralisch verhalten. Donna Pearson hat mir ins Gesicht gesagt, dass sie nicht besser sind als Stripperinnen.“
Racy stützte die Hände in die Hüften. „So als wenn die Belles und ich dafür verantwortlich wären, jeden Mann in der Stadt in den sexuellen Wahnsinn zu treiben. Angeblich senke ich die Moral in der Stadt. Wenn du mich fragst, könnte Donna Pearson ein bisschen sexuellen Wahnsinn in ihrem Leben gut gebrauchen.“
„Ich habe nichts unterschrieben.“
„Und ich muss jetzt zu einer Anhörung …“
„Ich habe keinen verdammten Brief unterschrieben“, wiederholte Gage. „Weder die Liste noch den Brief.“
8. KAPITEL
Sie könnte sie auf der Stelle zu Kleinholz verarbeiten. Sie müsste nicht mal Anlauf nehmen, um Donna Pearson auf den grauen Teppichboden des Versammlungssaals zu schmettern. Sie müsste dafür nur ihre Pumps ausziehen – die drückten ohnehin.
Racy atmete tief ein und aus. Ruhig bleiben, gleich ist es vorbei, und du hast das letzte Wort.
Donnas
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