Collection Baccara Band 336
Blair?“
„Ich glaube, du hast mir immer noch nicht verziehen.“
Vor Anspannung traten Jacksons Kiefermuskeln hervor. „Bist du deswegen hier? Um mich um Verzeihung zu bitten?“
In wohldosierter Langsamkeit schlug sie die Beine übereinander, und der Stoff ihres Kleides rutschte über ihre Schenkel hoch. „So könnte man es sagen.“
Jackson gönnte ihr nicht die Genugtuung zu erfahren, was ihr Betrug in ihm angerichtet hatte. Der Kummer hatte so schmerzende Narben hinterlassen, dass er keiner anderen Frau mehr erlaubt hatte, sie zu berühren. „Gut, ich verzeihe dir. Also, wenn das alles ist … ich bin beschäftigt.“
Schnell erhob sie sich von ihrem Stuhl. „Du bist immer noch wütend.“
„Wütend?“ Jackson lachte. Das war wohl kaum das passende Wort für das, was er für Blair empfand. „Weil du mit dem Geschäftspartner meines Vaters geschlafen hast und an dem Abend abgehauen bist, als wir unseren Abschluss an der Red Ridge Highschool feiern wollten? Warum sollte ich mich darüber noch ärgern, Blair? Also lass es gut sein. Weiß dein Ehemann, dass du hier bist?“
Blair hatte Jackson ihre Unschuld geschenkt und etwas, was er für Liebe gehalten hatte. Er war schwer verliebt gewesen in sie und hatte bereits Pläne für ihre gemeinsame Zukunft geschmiedet. Aber das war dem Mädchen aus dem Armeleuteviertel nicht genug.
Sie war bei selbstsüchtigen Eltern aufgewachsen, die sich keinen Deut um ihre Tochter scherten. Jackson wollte ihre Wunden heilen und ihr all das geben, wovon sie träumte. Doch am Abend ihres Schulabschlusses fand er heraus, dass das nicht ausreichte, um Blair Caulfield zu beeindrucken. Sie hasste Red Ridge. Vor allem, was Jackson lieb und teuer war, wollte sie möglichst weit weglaufen.
„Mein Ehemann?“, fragte sie in einem Ton, der deutlich machte, wie albern sie die Frage fand. „Der ist meilenweit von hier entfernt.“
Dann schlug sie die Augen nieder und gestand: „Wir sind nicht mehr zusammen.“
Was du nicht sagst. Jackson wusste, dass sie mittlerweile bei Ehemann Nummer drei gelandet war. Das Verfallsdatum ihrer Ehen betrug also weniger als vier Jahre. Jackson dagegen war so klug, gar nicht erst zu heiraten.
Er schwieg.
„Du siehst gut aus, Jackson.“
Schweigend blickte er ihr in die Augen, und sie machte einen Schritt auf ihn zu. Der schwere Duft ihres Parfums verriet, wie sehr sie sich im Laufe der Jahre verändert hatte. Sie war eine völlig andere Person als das Mädchen, in das er sich auf der Highschool verliebt hatte. „Hast du mir nichts zu sagen?“
Er verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. „Langsam kapierst du es.“
„Es tut mir leid, Jackson. Ich weiß, dass ich dich sehr verletzt habe.“
„Was willst du wirklich, Blair? Warum bist du gekommen?“
Sie hob den Kopf, und ihre Augen funkelten. „Dich, Jackson. Ich will dich.“
Jackson glaubte, sich verhört zu haben, und runzelte die Stirn. Was mochte ihre wahre Absicht sein? Dass sie sich bereits das Grundstück unter den Nagel gerissen hatte, hatte sie mit keinem Wort erwähnt. Und Jackson würde ihr nicht verraten, wie dringend er diesen Streifen Land brauchte.
„Lass dich von mir zum Dinner einladen“, sagte sie. „Erlaube mir, mich angemessen zu entschuldigen.“
Wie er es hasste zuzugeben, dass ihn das Wiedersehen schmerzte! Es war eine Qual, sich in einem Raum mit ihr aufzuhalten. „Das ist nicht nötig, Blair.“
„Okay, dann eben um der alten Zeiten willen.“
„Heute Abend kann ich nicht. Ich rufe dich an“, sagte er, als er ihr zur Tür vorausging und wartete, bis sie das Büro verließ.
Mit der selbstsicheren Miene einer Frau, die weiß, wie begehrenswert sie ist, kam Blair näher. Sie drückte ihm ein Stück Papier mit ihrer Telefonnummer in die Hand. „Ich wohne bei meiner Tante. Ruf mich an. Jederzeit.“
Jackson fluchte leise. Eilig schloss er die Bürotür, nahm sein Handy und tippte Sammies Nummer ein, ohne darüber nachzudenken.
„Warum musst du mich heute Abend unbedingt sehen, Jackson?“ Sammie hatte geglaubt, er würde ihr eine Atempause gönnen, nachdem sie die Erinnerung an den Gutenachtkuss um den Schlaf gebracht hatte. Doch am späten Nachmittag hatte er angerufen und darauf bestanden, mit ihr zu Abend zu essen.
„Ich habe es dir erklärt. Wir müssen über die Reparaturen und die Eröffnung reden“, sagte er und schob süß-saures Schweinefleisch auf seine Stäbchen.
Sammie saß ihm in seinem Büro gegenüber. Überall auf dem
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