Collection Baccara Band 336
Magengrube wühlte. Sie betete, dass nicht schon wieder endlose Schrecken auf sie warteten – wie so viele Male zuvor.
Als sie vor dem Laden anhielten, war die Feuerwehr bereits wieder abgerückt. Justins Männer hatten das Schaufenster zugenagelt, und die Wände auf der linken Seite des Gebäudes waren nur noch skelettartige Überbleibsel.
Jackson fluchte laut und vernehmlich, und Sammie schluckte. Der Anblick war schwer zu ertragen. Da lag ihre Vision des Boot Paradise in Schutt und Asche. Ein ekelhafter Brandgeruch hing in der Luft, und wie ein schmutziger Schleier schwebte Rauch über allem und ließ Sammies Augen brennen.
„Okay. Okay“, sagte Jackson und überflog den Schauplatz der Zerstörung mit scharfem Blick. „Wir werden damit klarkommen.“
Dann drehte er sich um, nahm Sammie das Papiertaschentuch aus der Hand und wischte ihr die schmutzigen Tränen ab. „Nicht weinen.“
„Ich versuche es ja.“ Sie schniefte. „Aber es ist so ein Chaos.“
„Hey“, sagte Jackson sanft. „Wir können alles reparieren oder neu bauen.“
„Wirklich?“
„Justin hat es gesagt.“
„Das wird teuer.“
„Ja“, sagte Jackson und tupfte wieder ihr Gesicht ab.
Sie nickte. „Es hätte schlimmer kommen können“, sagte sie kleinlaut. „Niemand ist verletzt worden. Und wir sind versichert, stimmt’s?“
Jackson lächelte. „Ja, wir sind versichert. Die Männer werden morgen sauber machen. Es ist blöd, dass das passiert ist, es sollte uns aber nicht weit zurückwerfen, Sammie. Kein Weltuntergang.“
„Ja“, sagte sie leise. Immer wenn sie einen Schritt nach vorn machte, wurde sie anschließend zwei Schritte zurückgeworfen.
Jackson stieß einen tiefen Seufzer aus. „Lass uns gehen. Der Rauch ist ganz schön dick, und ich könnte einen Drink vertragen. Hast du etwas Alkoholisches zu Hause?“
Unter normalen Umständen hätte Sammie nicht das Schicksal herausgefordert, indem sie mit Jackson in ihrer Wohnung ein paar Drinks nahm. Doch heute Abend brauchte Sammie einen Freund, und Jackson hatte breite Schultern. Wie gemacht, um sich daran anzulehnen. Sie überlegte, was sie noch zu Hause hatte. „Wein.“
„Hört sich gut an.“
Jackson nahm Sammie an der Hand und führte sie aus dem Gebäude. Mit Justin, der Feuerwehr und der Versicherungsgesellschaft konnten sie sich morgen beschäftigen. Heute Abend würden sie sich ein Glas kräftigen Merlot gönnen.
Als sie ihre Wohnung erreichten, fühlte Sammie sich ein wenig besser. Sie war erst seit kurzer Zeit in Arizona, doch jedes Mal, wenn sie ihr Apartment betrat, kam es ihr ein bisschen mehr wie ein Zuhause vor. „Setz dich“, sagte sie. „Du kannst das Gepäck hier im Flur lassen.“
Jackson stellte ihre Tasche ab und folgte ihr in die Küche. Dort lehnte er sich an die Theke und beobachtete, wie sie nach einer Flasche Rotwein griff, die auf einem Regal neben der Speisekammer stand. In einer Schublade suchte sie nach dem Korkenzieher. Jackson kam näher und nahm ihn ihr aus der Hand. „Darf ich?“, fragte er.
Sie gab ihm auch die Flasche und holte ein Weinglas aus der Vitrine.
Im Handumdrehen hatte er die Weinflasche geöffnet und hob eine Braue, als er das einzelne Glas auf der Theke stehen sah. „Trinkst du nichts?“
Sammie hob die Flasche und goss Wein ein. „Nein.“ Sie reichte ihm das Glas. Wein und Jackson Worth auf einmal … das kam gar nicht infrage.
„Das gefällt mir nicht“, sagte er, nahm ein zweites Glas aus dem Schränkchen und füllte es zur Hälfte. „Ich möchte nicht allein trinken.“
Sammie öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch dann überlegte sie es sich anders. Einen oder zwei Schlucke konnte sie sicher trinken, ohne den Verstand zu verlieren und mit ihm ins Bett zu fallen.
Als sie zögerte, ihm das Glas abzunehmen, schürzte er die Lippen. „Wir haben eine Abmachung, weißt du noch?“
Wütend auf sich selbst, nahm sie ihm schnell das Glas aus der Hand. „Ich weiß, dass ich mich albern benehme.“
Jackson verzog die Lippen zu seinem unwiderstehlichen Lächeln. „Typisch Mädchen.“
„Setz dich“, sagte sie. Sie versuchte, seinen Charme zu ignorieren und zu vergessen, wie zärtlich er ihr die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte, als sie vor den Überresten des Feuers standen. Wie er alles erträglicher gemacht hatte.
Er saß auf einem großen gepolsterten Stuhl und Sammie in rechtem Winkel zu ihm auf dem Sofa. Das Licht war gedämpft. Die friedliche Stille des späten Abends umgab
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