Collection Baccara Band 337
Bissen des Steaks probiert hatte.
„Klar, ich bin ja auch Koch“, erwiderte Rourke. „Ich habe immer mal wieder, wenn ich sonst keinen Job hatte, in einem guten Restaurant in Johannesburg gearbeitet.“
„Man höre und staune!“ Jillian grinste. „Vom Kämpfer zum Koch.“
Nach dem Essen tranken sie alle eine Tasse von dem guten starken Kaffee, den Rourke gemacht hatte.
„Ich habe ihre tollen Kuchen in der Vitrine im Restaurant gesehen, Jillian“, sagte er.
„Leider verkaufen sie sich nicht mehr so gut.“ Jillians Stimme klang traurig. „Sie waren sehr beliebt, aber jetzt will sie keiner mehr essen. Bestimmt hat Davy den Leuten eingeredet, nichts mehr von dem zu essen, was ich mache, weil ich ein böser Mensch …“
„Aber das ist doch gar nicht wahr“, unterbrach Ted sie sofort. „Hast du denn nichts von dem Wettbewerb gehört?“
Jillian runzelte die Stirn. „Was für ein Wettbewerb?“
„Es steht in der Zeitung, lesen Sie die denn nicht?“, rügte Rourke sie scherzhaft.
„Ich habe doch Ted, der mir sagt, was hier alles passiert. Wozu brauche ich da eine Zeitung?“, erwiderte sie und lächelte Ted an.
„Der Bürgermeister hat die Bewohner herausgefordert, zwei Wochen lang nichts Süßes zu essen. Es ist ein Wettkampf zwischen den Betrieben. Am Ende der zwei Wochen werden alle gewogen, und die Firma, deren Angestellte am meisten abgenommen haben, kriegt einen Geldpreis. Die Angestellten dürfen dann selbst entscheiden, was mit dem Geld gemacht wird.“
Erleichtert lachte Jillian auf. „Dann liegt es gar nicht an meinen Kuchen!“
„Natürlich nicht“, bekräftigte Ted. „Jeder liebt deine Kuchen.“
„Oh, jetzt geht es mir schon viel besser.“
„Da bin ich froh, aber das löst trotzdem noch lange nicht unser Problem. Harris hat ein Jagdmesser gekauft, obwohl er nicht auf die Jagd geht. Er wird in zehn oder fünfzehn Fällen angeklagt und kommt garantiert wieder ins Gefängnis, wenn es zur Verhandlung kommt. Aber ins Gefängnis will er auf keinen Fall zurück, das hat er zu mehreren Personen gesagt. Er hat also nichts zu verlieren.“ Rourke blickte Ted an. „Aber das wissen Sie ja alles schon.“
Ted nickte. Dann lächelte er Jillian an. „Genau aus dem Grund heiraten wir auch am Samstag.“
„Am Samstag?“ Sie setzte ihre Tasse so heftig auf, dass der Kaffee auf den Tisch schwappte. „Aber da bleibt uns ja gar keine Zeit …“
„Doch. Das kriegen wir schon hin. Und in der Zwischenzeit nimmst du bitte Sassys Angebot an und schläfst bis zur Hochzeit bei ihr auf der Ranch.“ Teds Ton duldete keinen Widerspruch, und auch Rourke sah sie entschlossen an.
Jillian seufzte. „Na gut.“
9. KAPITEL
John und Sassy hießen Jillian herzlich willkommen. Und obwohl Jillian lautstark protestierte, stürzte Sassy sich begeistert in die Vorbereitungen, als sie von der bevorstehenden Heirat hörte.
„Ich habe noch nie eine Hochzeit organisieren dürfen, nicht mal meine eigene“, rief sie lachend. „John hat einen Wedding-Planer angeheuert, weil so viele wichtige Gäste eingeladen waren. Lass mich also bitte deine vorbereiten.“
„Aber ich kann mir das ja alles gar nicht leisten“, widersprach Jillian. „An den Kleidern sind ja nicht mal Preisschilder dran.“ Nervös sah Jillian sich um. Sassy hatte sie in eine teure Boutique geschleppt, um dort ein Brautkleid auszusuchen.
Doch ihre Freundin legte ihr beruhigend den Arm um die Schultern. „John und ich haben beschlossen, dass wir dir das Hochzeitskleid und die Accessoires schenken. Dann kannst du es später vererben. Vielleicht hast du ja eine Tochter, die es irgendwann mal zu ihrer eigenen Hochzeit anziehen kann.“
Daran hatte Jillian noch überhaupt nicht gedacht. Wie vom Donner gerührt, begann sie, vor sich hin zu träumen: ein Kind, vielleicht ein kleines Mädchen, mit dem sie spazieren gehen könnte, das sie knuddeln und in den Schlaf wiegen und dem sie Geschichten vorlesen könnte. Was für ein schöner Gedanke!
„Also hör auf, dich zu wehren.“ Sassy holte sie wieder in die Realität zurück. „Und sieh dich jetzt mal um hier.“
Jillian drückte ihre Freundin an sich. „Danke für das Kleid und dass ich bis zur Hochzeit bei euch wohnen darf.“
„Dafür sind Freunde doch da. Schließlich würdest du das auch für mich tun, oder?“
„Natürlich. Aber damals in der Nacht, als ich zu dir gerannt bin, hättest du sterben können, und es wäre meine Schuld gewesen. Der Gedanke daran lässt mir
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