Collection Baccara Band 337
passend war, sondern vor allem deshalb, weil Max ihre Aversion gegen Rosen kennen sollte.
Zumindest hat er sie früher einmal gekannt, korrigierte sie sich.
Vor zehn Jahren hatte sie ihm anvertraut, dass Rosen die bevorzugten Blumen ihrer Mutter gewesen waren. Mehr als das, Rosen waren ihr Markenzeichen. In jedem Raum bei ihnen zu Hause standen dicke Sträuße. Ihr Duft hatte sie durch ihre gesamte Kindheit begleitet. Nach Maggies Tod waren sie mit Rosen geradezu überhäuft worden. Strauß für Strauß wurde abgeliefert, bis das Haus nahezu explodierte. Danach wollte sie in ihrem Leben keine Rose mehr sehen oder riechen.
Max hatte diese Geschichte offenbar vergessen. Das war eigentlich kein Grund, enttäuscht zu sein, sie war es trotzdem. Nachdem sie die Blumen mitsamt der ungeöffneten Karte in den Mülleimer geworfen hatte, wusch sie sich den Rosenduft von den Händen und fuhr zornig zur Arbeit.
Das Spiel war vorbei.
Eine weitere Lieferung traf ein, als Diana im Studio mit der digitalen Fotoretusche beschäftigt war. Auf dem Gebiet brauchte sie noch Übung. Nachdem sie einige Stunden konzentriert gearbeitet hatte, brauchte sie dringend eine Pause und ein Mittagessen. Sie ging ins Büro, um ihre Handtasche zu holen, und fand eine Geschenktüte auf ihrem Schreibtisch.
„Willst du es gar nicht aufmachen?“
Sie fuhr herum und erblickte Jeffrey, der an der Tür stand und sie eindringlich musterte. Ihr Blick ging von ihm zu ihrem Tisch. Plötzlich verspürte sie einen heftigen Stich in der Magengegend und hoffte inständig, dass es sich bei dem Geschenk nicht um eine romantische Annäherung von Jeffrey handelte.
„Ich habe mich schon gefragt, ob hier nicht ein Missverständnis vorliegt“, begann sie vorsichtig. „Vielleicht ist es an die falsche Person geliefert worden. Weißt du, ich bin kein Fan von Valentinsgeschenken. Mein verstorbener Mann hat mir das gründlich ausgetrieben.“
Jeffrey ließ die Schultern sinken. „Ich komme mir vor wie ein Idiot.“
„Oh nein. Bitte nicht“, sagte sie schnell.
„Zu spät“, erklärte er, lächelte jedoch. „Hast du meine Karte schon gelesen?“
„Noch nicht.“
„Das dachte ich mir, weil du kein Wort gesagt hast. Ich hoffe, dir gefällt zumindest dieser Teil meines Geschenks. Wir können später beim Essen darüber reden.“
Er ließ sie mit dem unwillkommenen Geschenk und der Karte allein. Sie hatte wegen Max und seiner verdammten Präsente völlig vergessen, dass Mittwoch war, der Tag in der Woche, an dem sie regelmäßig mit Jeffrey zu Abend aß. Verärgert über sich selbst, über Jeffrey, über Max, über ihre Mutter und jeden, der ihr jemals Rosen geschenkt hatte, ließ sie sich auf den Schreibtischstuhl sinken und öffnete die hübsch verpackte Schachtel, die sie in der Tüte gefunden hatte.
„Ach, du meine Güte.“
Verblüfft lehnte sie sich zurück. Darin befand sich ein Armband mit Anhängern. Ohne die Karte gelesen zu haben, wusste sie, dass es nicht von Jeffrey sein konnte.
Mit zitternden Händen nahm sie es, um es näher zu betrachten. Es ähnelte dem, das Max ihr vor zehn Jahren auf einem Markt in Sydney gekauft hatte. Es rührte sie, dass er sich noch daran erinnerte, gleichzeitig fragte sie sich, wie es kam, dass er mit dem Armband genau das Richtige getroffen hatte, während er mit den Rosen so falsch lag.
Eigentlich dürfte das keine Rolle spielen, doch sie musste sich eingestehen, dass sie seine Aufmerksamkeit viel zu sehr genoss. Max und seine Geschenke nahmen allmählich großen Raum in ihrem Leben ein, dabei wusste sie, wie gefährlich es war, sich auf ihn einzulassen. Sie musste dem ein Ende machen, ehe die Sache außer Kontrolle geriet.
Bevor sie es sich anders überlegen konnte, griff sie nach dem Telefon und wählte die Nummer von Skys Büro.
Max wartete auf einen Anruf aus Kentucky wegen des Hengstes, der für das neue Gestüt ihre erste Wahl war. Die Besitzer waren endlich bereit, sich auf Verhandlungen einzulassen.
Schon beim zweiten Läuten nahm er den Hörer ab. Dianas sanfte Stimme vertrieb augenblicklich jeden Gedanken ans Geschäft aus seinem Kopf. Mit ihrem Anruf hatte er ebenfalls gerechnet. Er lächelte und lehnte sich in Skys bequemem Bürosessel zurück.
„Gut“, sagte er, ohne sich mit Begrüßungsfloskeln aufzuhalten. „Du hast mein Geschenk also bekommen.“
„Beide.“
„Ich spreche über das Armband“, sagte er verwirrt.
„Das habe ich erhalten. Und die Rosen.“
„Rosen? Warum sollte ich
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