Collection Baccara Band 337
dir Rosen schenken?“ Er konnte sich gut daran erinnern, wie sehr sie Rosen hasste, und kannte den Grund dafür. „Wenn mein Gedächtnis mich nicht im Stich lässt, wirfst du sie direkt in den Mülleimer.“
„Genau“, sagte sie nur.
Sie hatte also Blumen bekommen, doch nicht von ihm. „Ich schätze, du hast noch einen Verehrer. Ich tippe auf deinen Boss. Allerdings dachte ich, dass er dich besser kennt.“
„Wieso sagst du das?“
„Ich nahm an, er wüsste, dass du Rosen nicht ausstehen kannst.“
„Das meine ich nicht. Warum denkst du, dass er mir Blumen schickt? Und weshalb bezeichnest du ihn als meinen Verehrer? Wir haben nicht diese Art von Beziehung.“
Das entsprach der Wahrheit, wie Max während des Hochzeitsempfangs bemerkt hatte, aber sie hörte sich so verärgert an, dass er sie unbedingt noch ein wenig necken musste. „Süße, ich habe neulich in der Galerie zehn Minuten lang zugehört, wie er in den höchsten Tönen von dir geschwärmt hat. Er bewundert dich sehr, glaub mir.“
„Das bezieht sich nur auf meine Arbeit.“
In diesem Moment registrierte er durch die Anklopffunktion des Telefons einen zweiten Anruf. Das musste Kentucky sein. Schlechter Zeitpunkt, dachte er und unterdrückte einen Fluch. „Da geht gerade ein wichtiger Anruf ein, den ich annehmen muss. Es sieht so aus, als ob wir unseren favorisierten Hengst tatsächlich kaufen können. Ich erkläre dir alles Weitere heute Abend. Ist acht Uhr für dich in Ordnung?“
„In Ordnung für was?“
„Für ein gemeinsames Abendessen. Deshalb hast du doch angerufen, oder? Gemäß den Anweisungen“, fügte er grinsend hinzu.
„Was hast du …“
„Hör mal, ich muss auflegen. Ich hole dich um zehn vor acht ab. Oh, bevor ich es vergesse, zieh Tanzschuhe an.“
„Warte kurz“, sagte sie schnell. „Ich kann nicht. Ich habe schon eine Verabredung.“
„Dann sag sie ab.“
„Und warum sollte ich das tun?“
„Wenn der Anruf, den ich gleich annehmen werde, planmäßig verläuft, ist heute mein letzter Abend in Sioux Falls. Und den möchte ich mit dir verbringen.“
6. KAPITEL
Diana nahm die Karte von ihrem Schreibtisch, öffnete sie und las die wenigen Zeilen.
Dies ist vermutlich mein letzter Abend in Sioux Falls. Abendessen? Ruf mich an.
Darunter stand die Telefonnummer, die sie gerade gewählt hatte.
Kein Wunder, dass sie und Max sich so gründlich missverstanden hatten. Er war natürlich davon ausgegangen, sie hätte den Text gelesen. Er hatte auf ihren Anruf gewartet. Gemäß den Anweisungen. Sie schüttelte unwillig den Kopf. Die Anweisungen bezogen sich auf die Karte, das wurde ihr jetzt klar, dennoch fand sie seinen Ton ziemlich anmaßend.
Zieh Tanzschuhe an.
Sag deine Verabredung ab.
Bei näherer Überlegung war das unerhört, doch dann fiel ihr ein, was er am Schluss gesagt hatte, und plötzlich war sie in versöhnlicher Stimmung.
Meinen letzten Abend hier möchte ich mit dir verbringen.
Die vergangene Woche war geprägt von seiner Aufmerksamkeit, ihren gegenseitigen amüsanten Schlagabtauschen und ihrem Erfolg, sich gegen seine Verführungskünste zu behaupten. All das hatte dazu beigetragen, dass sie sich jetzt sexy, selbstbewusst und stark fühlte. So hatte sie sich immer gefühlt, wenn sie mit ihm geschlafen hatte. Vielleicht sollte sie sich einfach gehen lassen und es noch einmal tun. Schon in den letzten Tagen hatte sie manchmal daran denken müssen und jetzt stand seine Abreise unmittelbar bevor. Was sprach dagegen, die Gelegenheit zu nutzen?
Da gab es einiges, rief sie sich ins Gedächtnis. Zum Beispiel, dass sie mehr wollte, als er zu geben bereit war.
Jedenfalls war das vor zehn Jahren so gewesen. Sie hatte sich geändert. Sie war älter und klüger geworden. Und sie wusste jetzt genau, worauf sie sich einließ.
Die Vorstellung, mit ihm zu Abend zu essen und mit ihm zu tanzen, wurde immer verführerischer. In seiner Gegenwart fühlte sie sich gut, wie die strahlende begehrenswerte Frau, die sie eigentlich sein wollte, und nicht wie die missratene Tochter oder die Ehefrau, die kaum mehr als eine Trophäe war. Nur wenn Max sein herrschsüchtiges Verhalten an den Tag legte, war es mit dem guten Gefühl vorbei.
Falls sie sich auf ein Rendezvous mit ihm einließ, konnte sie sich immer noch überlegen, wie der Abend enden sollte, je nachdem, wie er verlief.
Allerdings hatte sie tatsächlich eine andere Verabredung. Es war Mittwoch, und der war für Jeffrey reserviert. Sie aßen oft in
Weitere Kostenlose Bücher