Collection Baccara Band 337
oder wie für Besuch. Als sie eine Hand hob, um sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, sah er, dass sie zitterte.
Sie stand unter Schock. Und er hatte nichts Besseres zu tun, als ihr Vorwürfe zu machen. Er sollte sich selbst eine Abreibung verpassen.
„Ich wollte nicht …“
„Was hat er gesagt, als …“
Sie hatten gleichzeitig gesprochen. Max bedeutete ihr fortzufahren. Seine Entschuldigung konnte warten. Er würde sie einfach auf die Liste setzen.
„Gregg, so heißt er …“ Sie verstummte und strich sich nervös mit der Zunge über die Lippen. „Was hat er auf dem Weg nach draußen zu dir gesagt?
„Nichts, was ich vor dir wiederholen möchte.“
„Falls es mich betrifft, will ich es hören.“
Ihre Blicke trafen sich. Sie wirkte trotz ihrer zitternden Hände ruhig und gefasst. Es beeindruckte ihn einmal mehr, wie sehr sie sich verändert hatte, wie stark und unabhängig sie geworden war. Er wollte die Frau, zu der sie sich entwickelt hatte, gern näher kennenlernen. Dies schien ihm ein guter Zeitpunkt, um damit anzufangen.
„Er hat mir unterstellt, ich wäre dein derzeitiger Liebhaber, der sein Geld verprasst. Ich schätze, er meint eigentlich das Geld seines Vaters.“
„So ist es. David hat seinen Söhnen Treuhandfonds hinterlassen, er befürchtete, sie würden sonst ihr ganzes Erbe auf einmal durchbringen. Gregg verfügt seiner Ansicht nach nicht über ausreichende Mittel, um seinen Lebensstil in Beverly Hills zu finanzieren.“
„Also ist er hierhergekommen, um Geld aus dir herauszupressen?“
„Er hat sich auf jeden Fall Mühe gegeben“, antwortete sie seufzend und lehnte sich an die Kochinsel. „Manchmal denke ich, es würde mir viel Ärger ersparen, wenn ich ihm einfach gebe, was er will.“
„Ja, aber es gefällt dir nicht, so leicht aufzugeben, oder?“
Sie sah ihn an und lachte. „Du lässt keine Gelegenheit aus, nicht wahr?“
Max zuckte die Schultern. „Ich muss zugeben, dass ich meine Chancen nutze.“
„Das tust du.“ Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. „Ich danke dir. Du bist gerade rechtzeitig gekommen. Ich habe schon befürchtet, er würde mein gesamtes Geschirr zerschlagen.“
„Hat er dir etwas getan?“, fragte Max besorgt.
„Körperlich? Nein. Er ist nur fies und widerlich und neigt zu Wutausbrüchen.“
„Das hört sich an, als ob er mal zurechtgestutzt werden müsste.“
„Dafür ist es viel zu spät.“
„Nein“, widersprach Max entschieden. „Du darfst ihn nicht immer so einfach davonkommen lassen, sonst glaubt er, dass er dich ungestraft in deinem eigenen Haus bedrohen kann, wenn er Geld braucht. Eines Tages wird er möglicherweise zu weit gehen. Und dann bin ich nicht hier, um einzuschreiten.“
Er sah, wie Furcht in ihren Augen aufflackerte, aber diesmal durfte er ihr Vorwürfe nicht ersparen. Sie musste unbedingt vorsichtiger werden. Sie war sich ihrer Verletzlichkeit nicht bewusst. Zwar hatte er dem kleinen Dreckskerl ziemlich deutlich erklärt, was er tun würde, wenn er ihn jemals wieder auch nur in der Nähe von Dianas Haus anträfe, doch das war nicht genug. Das nächste Mal würde er nicht hier sein.
„Ich sollte die Polizei anrufen“, sagte er ernst.
„Warum? Gregg ist nicht bei mir eingebrochen.“
„Wie ist er denn überhaupt hereingekommen?“
Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Die Antwort würde ihm nicht gefallen.
„Er hat sich an mir vorbeigedrängt.“
„Du hast ihm die Tür geöffnet?“
„Ich wusste doch nicht, dass er vor der Tür stand. Ich war beim Kochen und habe nicht auf die Uhr geschaut. Ich habe aufgemacht, weil ich dachte, du wärst es.“
Sie hatte gekocht und ihn erwartet? Max schüttelte verwirrt den Kopf.
„Warum bist du eigentlich so früh gekommen?“, fragte sie. „Waren wir nicht für acht Uhr verabredet?“
„Ich nahm an, du hättest eine Verabredung, und wollte vorher mit dir sprechen.“
„Die Verabredung habe ich verschoben. Worüber wolltest du mit mir reden?“
„Ich hatte vor, mich zu verabschieden.“
Sie ließ die Schultern sinken. „Also fliegst du zurück nach Hause.“
Max nickte. „Wenn morgen in Kentucky alles nach Plan verläuft.“
„Oh.“
Er beobachtete, wie sie sich daranmachte, Gemüse zu putzen. Auf der Anrichte lag ziemlich viel davon. Viel zu viel für eine Person. „Für wen kochst du denn?“, fragte er.
„Für dich“, antwortete sie, ohne ihn anzusehen. „Ich wollte dich überraschen. Ich dachte, wir könnten hier
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