Collection Baccara Band 337
mit Max als das hätte betrachten können, was sie in Wirklichkeit war, nur Sex mit dem Ex.
Der Morgen graute schon fast, als sie endlich erschöpft einschlief.
Ich werde mich bei Max entschuldigen. Und ich werde eine Entscheidung treffen.
Obwohl sie nicht viel geschlafen hatte, erwachte Diana wie gewöhnlich früh, doch Max war bereits aufgestanden. Als sie in die Küche ging, um Kaffee zu machen, entdeckte sie ihn in ihrem Wintergarten und betrachtete ihn von der Tür aus. Mit einem dampfenden Kaffeebecher in der Hand stand er an einem der großen Fenster und blickte hinaus auf den verschneiten Garten.
Er trug kein Hemd.
Sie konnte die Augen nicht von ihm abwenden.
Nicht die glatte Haut, die sich über seinen breiten Schultern spannte, und auch nicht die muskulösen Arme oder die schwarze Hose, die tief auf seinen schmalen Hüften saß, fesselten ihren Blick. Es war vielmehr die Morgensonne, die auf sein Gesicht strahlte, jeden seiner markanten Züge hervorhob und seinem vom Schlaf zerzausten Haar silbrige Reflexe entlockte.
Sie hätte ihn zu gern in diesem Licht fotografiert.
Als er eine plötzliche Bewegung machte, trat sie erschrocken ein paar Schritte zurück. Sie fühlte sich seltsam unbehaglich bei dem Gedanken, ihm im Nachthemd gegenüberzutreten, und wusste auch nicht recht, was sie ihm sagen sollte.
Max hatte sie nicht bemerkt, er wirkte zerstreut und gedankenverloren. In seinem Gesicht zuckte ein Muskel, und er schlug mit der geballten Faust leicht gegen den Fensterrahmen. Plötzlich drehte er sich um und blickte sie an. Für ein paar Sekunden konnte sie weder sprechen noch sich bewegen.
„Ich habe Kaffee gekocht“, sagte er. „Ich hoffe, das macht dir nichts aus.“
„Natürlich nicht. Ich bin froh, dass du alles gefunden hast. Hast du gut geschlafen?“
Er schüttelte den Kopf. „Und du?“
„Auch nicht so gut“, gab sie zu.
Jetzt wäre der passende Zeitpunkt, um sich für den vergangenen Abend zu entschuldigen, aber bevor sie sich die richtigen Worte zurechtlegen konnte, begann er mit einem ganz anderen Thema.
„Du musst wegen Gregg unbedingt zur Polizei gehen. Außerdem schreit dieses Haus geradezu nach einer Alarmanlage. Und sieh dir das mal an“, sagte er und deutete auf das Fenster. „Vom Park aus kann man direkt in diesen Raum schauen.“
Diana folgte seinem Blick. Sie bekam eine Gänsehaut. Das lag weniger an der Winterlandschaft da draußen als an seiner Bemerkung. Er hatte natürlich recht, und das machte ihr Angst. Sie wickelte den Bademantel fester um ihren Körper.
„Wenn es dich beruhigt, spreche ich mit der Polizei.“
„Wann?“
„Sieh mal, ich werde Gregg kein zweites Mal ins Haus lassen, falls er zurückkommt. Und mit deinem Gerede über eine Alarmanlage und Leute, die mich von draußen beobachten, jagst du mir nur Angst ein.“
„Gut, vielleicht wirst du dann ein bisschen vorsichtiger, denn als ich gestern hier ankam und das Geschirr zersplittern hörte und die erhobene Stimme …“
Er brach unvermittelt ab. Sein Gesicht sprach Bände. Er würde es vermutlich nie zugeben, aber er machte sich Sorgen um sie. Als sie das erkannte, löste sich ihr Ärger über seine herrische Art in Luft auf und sie entspannte sich. „Du machst dir wirklich Sorgen.“
„Ja, das tue ich. Ich hasse die Vorstellung, dass ich nicht hier bin und nicht weiß, ob du in Sicherheit bist.“
Diana traf ihre Entscheidung binnen eines Herzschlags. Es war überhaupt nicht schwer. „Du wüsstest, dass Gregg mir keine Probleme macht, wenn ich mit dir käme.“
„Nach Kentucky?“
„Ja“, antwortete sie und blickte ihm in die Augen. Ihnen war beiden klar, worauf sich dieses Ja eigentlich bezog. „Ich würde dich sehr gern begleiten, wenn deine Einladung noch gilt.“
8. KAPITEL
Sie flogen mit dem Privatjet der Fortunes und erreichten den Flughafen in Lexington kurz nach zehn Uhr morgens. Einer der Eigentümer des zum Verkauf stehenden Hengstes hatte einen Wagen geschickt. Als der Fahrer, der sich als Roland K. Abraham vorstellte, erfuhr, dass sie noch nie in diesem Teil des Landes gewesen war, fuhr er mit ihnen auf dem Weg ins Hotel die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab.
Roland lieferte sachkundige Erläuterungen zu Gebäuden und Einrichtungen, und zwischendurch redeten sie über das Wetter. Schneestürme schienen in dieser Gegend ein diskussionswürdiges Thema zu sein. Diana lauschte dem Gespräch abwesend. Erst als sie an einer großen Farm vorbeifuhren und die Männer
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