Collection Baccara Band 337
überrumpeln und ihr die Entscheidung aus der Hand zu nehmen. Die gegenseitige sexuelle Anziehung zwischen ihnen würde schon dafür sorgen, dass sie ihm nicht lange widerstehen könnte.
Dies war jedoch nicht der richtige Weg, das wusste er. Nicht, nachdem er erfahren hatte, wie sehr sie von David bedrängt worden war und wie unglücklich dieser Mann und die Ehe mit ihm sie gemacht hatten.
Die Initiative für den nächsten Kuss, die nächste Umarmung, musste von Diana ausgehen. Sollte sie jemals wieder seine Geliebte werden, dann allein auf ihre Entscheidung hin. Sie sollte ihn verführen, nicht umgekehrt.
Widerstrebend löste er seine Lippen von ihren. Sie blinzelte und zog ihre Hand zurück. Dabei streiften ihre Fingerspitzen zart wie Schmetterlinge seinen Nacken. Sie würde das noch einmal tun, versprach er sich, auf die gleiche Art.
Nur mit dem Unterschied, dass sie dann beide nackt wären.
Er brachte es nicht über sich, sie ganz loszulassen, und umfasste ihre Oberarme.
„So, der Tanz ist vorbei. Was nun?“, fragte sie.
„Das hängt von dir ab. Ich bleibe heute Nacht hier. Für den Fall, dass dein Eindringling zurückkommt. Ob ich in deinem Bett oder im Gästezimmer übernachte, entscheidest du.“
„Aha. Also kein Druck?“
„Ich würde dich nie dazu drängen, mit mir zu schlafen, Diana.“
„Es gibt viele verschiedenen Arten von Druck“, bemerkte sie nüchtern.
Während er über die Bedeutung ihrer Worte nachdachte, entstand eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen. „Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass du mich auf Touren bringst. Nur weil die Waffe geladen ist, muss ich sie aber noch lange nicht benutzen.“
„Willst du damit sagen, dass du keinen Versuch unternimmst, mich zu verführen?“
„Ich verschwinde klaglos im Gästezimmer, wenn das dein Wunsch ist.“
Sie wirkte überrascht und blickte ihn weiterhin argwöhnisch an. Das ärgerte ihn, denn er hatte tatsächlich überhaupt keine Hintergedanken. Er benahm sich gerade wie ein wirklicher Kavalier und ihr Misstrauen nagte an ihm. „Entweder willst du mit mir schlafen oder du willst es nicht. So einfach ist das. Keine Tricks und keine Hintergedanken. Ich dachte, du wüsstest es zu schätzen, deine Entscheidungen ganz allein treffen zu können. Ohne dass ich Druck auf dich ausübe.“
Sie lachte ihm ins Gesicht und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, aber du hast es in den Genen. Du bist überhaupt nicht imstande, keinen Druck auszuüben.“
„Was soll das heißen?“
„Während du vorgibst, mich nicht zu drängen, hast du immer noch deine Hände auf meinen Armen, damit ich nicht vergesse, wie gut sie sich auf meiner Haut anfühlen. Und du gibst mir nicht genug Zeit für die Entscheidung. Ja, du übst Druck auf mich aus, Max. Es ist nicht so einfach, und ich brauche länger dafür als drei Sekunden.“
„Also lautet die Antwort Nein.“
„Wenn du darauf bestehst, sie genau jetzt zu erhalten, ist das meine Antwort.“
Er nickte kurz. „Dann zeigst du mir wohl am besten das Gästezimmer.“
Diana gefiel es nicht besonders, Max weggehen zu sehen.
Sobald sie allein war, machte sie sich heftige Vorwürfe, weil sie sich nicht besser im Griff gehabt hatte. Sie hatte spontan reagiert. Ihr Lachen, ihr ironischer Tonfall und ihre Worte hatten ihn offenbar verletzt, aber letztendlich hatte sie recht, das wusste sie genau.
Max verfolgte immer eigene Ziele und hegte Hintergedanken bei allem, was er tat. Dass er sich zurückgehalten und keinen Vorteil aus ihrer Verletzlichkeit gezogen hatte, war jedoch etwas, wofür sie ihm hätte danken müssen. Stattdessen hatte sie ihn beleidigt. Er hatte sie getröstet, sie im Arm gehalten und sie zärtlich geküsst und blieb die Nacht über bei ihr, um sie zu beschützen. Das alles half ihr, über den Zwischenfall mit Gregg und die aufwühlende Beichte über ihre Vergangenheit hinwegzukommen.
Außerdem gab Max ihr genau das, was sie brauchte, die Möglichkeit, sich auf ihn zu ihren Bedingungen einzulassen, in dem Wissen, dass sie eine Entscheidung treffen konnte, die er akzeptieren würde.
Während etlicher schlafloser Stunden rang sie mit sich, ob sie den kurzen Weg zum angrenzenden Gästezimmer zurücklegen sollte, um sich bei ihm zu entschuldigen. Eigentlich gab es aber nur einen einzigen Grund, um zu ihm zu gehen, und sie wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Sie war viel zu verletzlich und sehnte sich zu sehr nach Nähe, als dass sie eine Nacht
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