Collection Baccara Band 337
ihr Geschäft oder um eine Rolle in einem Stück ging.
Warum trat sie Bryan gegenüber nicht genauso auf?
Zum zweiten Mal zogen die Wagen vorüber und wurden von der Menge fast so begeistert begrüßt wie beim ersten Mal. Hoheitsvoll winkte das Königspaar aus einem Cabrio heraus dem Publikum zu.
„Kommst du heute ins Theater?“, fragte Tanya, als sie und Angela vom Wagen kletterten.
„Später“, antwortete Angela. „Ich bin verabredet.“
Sie ging weg, bevor Tanya ihr Fragen stellen konnte.
Noch vor Trish und Bryan kam sie im Coffeeshop an. Kristen, die Aushilfe, stand hinter dem Tresen.
„Kann ich Ihre Toilette benutzen?“, fragte Angela.
„Natürlich.“ Kristen deutete mit einem Kopfnicken auf den Vorhang, der das Lokal vom Hinterzimmer trennte.
Dort zog Angela ihr Kostüm aus und stieg in Jeans und T-Shirt. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, trug hellrosa Lippenstift auf und betrachtete ihr Spiegelbild. Nicht berauschend, doch wenigstens sah sie nicht mehr wie eine alte Dame aus.
Sie stopfte ihr Kostüm in eine Tasche und ging in den Coffeeshop zurück. Inzwischen waren Trish, Zephyr und Bryan eingetroffen. „Euer Wagen war der Renner“, sagte Angela. „Ich wette, ihr kriegt den ersten Preis.“ Die Lokalzeitung verlieh blaue Bänder für die besten Ideen in verschiedenen Kategorien.
„Hast du schon mit Mr Phelps gesprochen?“, fragte Trish. „Fand er uns schlimm?“
„Und wenn schon“, antwortete Bryan. „Der Wagen war toll. Das haben alle gesagt.“ Er saß neben Angela am Tisch. „Was möchtest du trinken?“
„Schoko-Chai“, sagte sie.
„Wenn du bezahlst, nehme ich einen großen Kaffee.“ Zephyr saß auf Angelas anderer Seite.
Bryan blickte seinen Freund scharf an. „Du hast nicht zufällig gerade einen dringenden Termin?“
„Nein.“ Zephyr lehnte sich zurück. „Obwohl ich darüber nachgedacht habe, mir morgen mal den Nordhang anzusehen. Das ist die letzte Chance, bevor die Lifte schließen. Hast du Zeit?“
„Wir reden später darüber.“ Bryan blickte Angela an. „Ich bin gerade beschäftigt.“
Trish trat hinter dem Tresen hervor und fasste Zephyr am Arm. „Komm“, sagte sie. „Du weißt doch, drei sind einer zu viel.“
„Klar weiß ich das. Aber …“ Mit großen Augen blickte er von Angela zu Bryan und wieder zu Angela. „Ach, jetzt verstehe ich“, sagte er. „Ihr habt ein Date . Sorry, dass ich mich eingemischt habe, Kumpel.“ Ein breites Grinsen im Gesicht, stand er auf, und Trish zog ihn hinter den Vorhang.
Unbehaglich rutschte Angela auf ihrem Stuhl herum.
„Mach dir nichts draus“, sagte Bryan. „Zeph muss sich immer aufspielen.“
„Schon gut.“ Sie entspannte sich und nahm von Kristen eine Tasse Tee an. „Er ist witzig. Und die beiden sind ein schönes Paar.“
„Ein merkwürdiges Paar, meinst du wohl.“ Bryan trank einen Schluck Kaffee. „Aber ich glaube, sie haben sich wirklich gern.“
„Ja. Und darauf kommt es schließlich an, nicht wahr?“
„Genau.“
Sie schwiegen. Nur das Ticken einer Wanduhr und das Brummen des Kühlschranks störten die Stille. Angela fragte sich, ob Bryan sie beide für ein weiteres merkwürdiges Paar hielt.
„Wann fährst du nach Broomfield?“, fragte er.
„Am Montag. So früh wie möglich.“
„Freust du dich?“
„Ja und nein.“ Sie schaute angestrengt in ihre Tasse, als suchte sie darin nach den richtigen Worten. „Eigentlich freue ich mich darauf, meine Mutter zu sehen. Aber dann betrete ich ihr Haus, und die Realität ist nie so rosig wie meine Träume.“
„Ich weiß, was du meinst“, sagte er. „Ich fahre jedes Jahr an Thanksgiving nach Hause. Es ist immer ein großes Familienfest und wirklich schön. Aber am Nachmittag des dritten Tages würde ich mir am liebsten die Ohren zuhalten, um nicht zum hundertsten Mal die Geschichte von Tante Mathildas Hallux Valgus zu hören.“ Er lächelte. „Am Ende möchte ich nur noch nach Crested Butte zurück. Hier fühle ich mich zu Hause.“
Sie nickte. „Die Leute hier sind wie eine Familie. Eine ziemlich unkonventionelle Familie.“
„Mit exzentrischen Verwandten wie Zephyr.“
„Und interessanten Leuten, die man gern näher kennenlernen möchte“, sagte sie. Ihre Blicke trafen sich. „Ich habe nachgedacht.“
„Über uns?“, fragte er.
„Ja. Würdest du zum Dinner zu mir nach Hause kommen?“
„Wann denn?“
„Morgen Abend? Wir spielen heute zum letzten Mal, also habe ich morgen Zeit.“
„Gern.“ Er
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