Collection Baccara Band 337
atmete tief ein. Der Duft der feuchten Erde belebte seine Sinne und vertrieb die Sorgen, die ihn im Hotel beschäftigten.
„Nichts gegen Golf“, sagte Max. „Aber ich glaube, du siehst deinen Boss während der Woche schon oft genug.“
„Carl ist nicht so übel.“ Bryan zuckte die Schultern. „Er ist eben ein Büromensch.“
„Ja, und er versucht, auch aus dir einen zu machen.“ Zephyr rieb getrockneten Schlamm von seinem Schienbein.
„Ich tue nur so, als wäre ich einer, bis ich genug Geld für mein eigenes Hotel verdient habe“, sagte Bryan. „Das ist kein schlechter Deal.“
„Wo wir gerade davon sprechen, was ist eigentlich mit Angela und dir?“, fragte Max.
Bryan blickte ihn argwöhnisch an. „Wie meinst du das?“
„Ist es ernst zwischen euch oder nicht?“, fragte Zephyr. „Soll ich einen Hochzeitssong schreiben?“
„Es läuft nicht besonders gut“, sagte Bryan.
„Moment mal …“ Zephyr sah ihn erstaunt an. „Als wir uns zuletzt unterhalten haben, war alles prima. Was ist passiert?“
Am liebsten hätte Bryan die Frage mit einer schnoddrigen Bemerkung abgetan. Doch Max und Zephyr waren in festen Beziehungen … vielleicht konnten sie ihm sagen, was er tun sollte. „Ich weiß es nicht genau“, sagte er. „Am Donnerstag sind wir zu einem Dinner der Hotelmanager gegangen. Anfangs war alles in Ordnung, aber als wir gingen, sagte sie, wir sollten uns besser nicht mehr sehen.“
„Was hast du getan?“, fragte Zephyr. „Suppe auf ihr bestes Kleid gekleckert? Eine andere angebaggert?“
Finster blickte Bryan ihn an.
„Hat Angela gesagt, was los war?“, fragte Max.
„Sie findet mich zu ehrgeizig.“ Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, sie hat gesagt, dass sie meinem Ehrgeiz nicht im Wege stehen will. Dass sie nicht der Typ Frau ist, den andere an meiner Seite erwarten, dass ich eines Tages auch dieser Meinung sein könnte und nicht mehr mit ihr zusammen sein wollte, und deshalb würde sie jetzt gleich ihren Platz freimachen.“
„Weibliche Logik“, sagte Max. „Total sinnlos.“
„Sie hat Angst, verletzt zu werden“, sagte Zephyr.
Sie starrten ihn an. Abwehrend hob er die Arme. „Ich kann nur raten, aber sie musste wegen ihrer Figur bestimmt schon einiges an Kritik einstecken. Die Leute können ganz schön grausam sein, wenn jemand anders ist.“
Bryan dachte an den Mann, der Angela vor dem Altar sitzen gelassen hatte. Wie verletzt ihre Stimme geklungen hatte, als sie ihm unter Tränen davon erzählt hatte. Aber hatte er ihr nicht hoch und heilig geschworen, dass er anders war als dieser Bursche? „Ich habe nie etwas wegen ihres Gewichts gesagt. Es ist mir auch völlig egal“, sagte er.
„Vielleicht ist sie sich da nicht so sicher.“
„Oder sie hält dich für einen Karrieristen, der alles tun würde, um seine Ziele zu erreichen.“ Zephyr spuckte auf den Boden.
„Sei still“, sagte Bryan scharf. „Nur weil ich nicht mein ganzes Leben verbummeln will, bin ich noch lange keine Monster.“
Zephyr blieb unbeeindruckt. „Ich glaube, du übertreibst ein bisschen bei deinem Versuch, ein geachtetes Mitglied der Gesellschaft zu werden.“
„Ist mir klar, dass du so denkst!“ Bryan hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt und blickte seinem Freund direkt ins Gesicht.
„Du warst immer unabhängig“, sagte Zephyr. „Ich erkenne dich kaum wieder.“
„Dass ich Anzug und Krawatte trage, macht keinen anderen Menschen aus mir“, wehrte sich Bryan.
„Aber auch keinen besseren.“
„Wenn ihr euch wegen so etwas streitet, seid ihr beide Verlierer“, sagte Max. „Aber wenn ihr euch unbedingt prügeln wollt, tut es da, wo der Weg breiter ist.“ Mit dem Kopf deutete er auf den steilen Abhang zu seiner Rechten.
Zephyr schob die Hände in die Taschen seiner Cargopants. „Ich will nicht mit dir streiten. Ich finde es nur schade, dass es zwischen uns nicht mehr wie früher ist.“
„Ich weiß.“ Bryan entspannte sich. „Mir tut es auch leid. Aber diese Art zu leben passte nicht mehr zu mir. Ich musste etwas tun … etwas, das mir eine Zukunft gibt. Das machst du doch auch. Du hast deine Band und die Fernsehshow.“
Zephyr kratzte sich am Kopf. „So habe ich das noch nie gesehen.“ Er grinste. „Hat wohl nicht jeder das Zeug zum Rockstar oder TV-Promi.“
„Ich kriege langsam Hunger“, sagte Max. „Also los. Zwei Meilen die Serpentinen hinunter, das pustet euch den Kopf frei.“
„Wer zuletzt unten ist, kauft das Bier“, rief Zephyr und
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