Collection Baccara Band 337
zugeben, wie sehr sie sich davor fürchtete, dass Bryans Ehrgeiz ihn an Orte führen würde, an die er sie nicht mitnehmen wollte.
„Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du überglücklich mit ihm“, sagte Tanya. „Also, was ist passiert?“
Angela seufzte und lehnte sich an die Wand. „Du könntest für die CIA arbeiten“, sagte sie ohne eine Spur von Verärgerung. „Vor dir kann keiner etwas verbergen.“
„Ich mache mir nur Sorgen um dich.“
„Ich weiß. Also, am Donnerstagabend sind wir zum Dinner in den Country Club gefahren. Es war ein Meeting der Hotelbesitzer der Region oder so ähnlich. Bryans Boss hat ihn vielen wichtigen Leuten vorgestellt, aber mich hat er angesehen, als würde er sich fragen, was ein Mann wie Bryan an mir findet.“
„Also wirklich! Was geht ihn das an?“
„Das verstehst du nicht. Du musstest diese Blicke nie aushalten. Warum ist sie so dick? Sie könnte so hübsch sein, wenn sie abnehmen würde. Was findet er nur an ihr?“
„Du spinnst“, sagte Tanya. „Das hört sich an, als wärst du so dick wie ein Walross.“
„Ich bin nicht dünn und werde es nie sein.“
„Na und? Du bist auch nicht das unattraktive Pummelchen, als das du dich darstellst!“
„Für dich vielleicht, weil du meine Freundin bist. Aber das sieht nicht jeder so.“
„Du hast recht. Den meisten Leuten ist es nämlich egal. Sie sind so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie dich überhaupt nicht bemerken.“
Angela zuckte zusammen. „Ich weiß nur, dass Leute wie Bryans Boss eben doch die Frau an seiner Seite registrieren. Und sie erwarten, dass sie genauso attraktiv und schlank ist wie er.“
Tanya stemmte eine Hand in die Hüfte und musterte Angela aufmerksam. „Denkst du bei dieser Beschreibung an eine bestimmte Frau?“, fragte sie.
Angela konnte die anderen auf der Bühne hören. Tanya und sie waren allein. „Bryans Boss hat ihm eine Frau aus dem Marketing vorgestellt. Eine ehemalige Miss California mit Harvard-Abschluss.“
„Wie beeindruckend“, sagte Angela höhnisch. „Und was hat das mit dir zu tun?“
Nichts. Alles. Sie wickelte den Riemen der Tasche um ihren Daumen. „Du hättest sie zusammen sehen sollen“, sagte sie. „Sie waren perfekt. Bryans Boss dachte das. Und alle anderen auch. Über ihn und mich würde das niemand sagen.“
Tanya schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hast also Bryan mit dieser Frau gesehen und gemerkt, dass andere glauben, sie passe besser zu ihm als du. Und das hast du ihm gesagt?“
„Eines Tages wird Bryan es auch so sehen. Das möchte ich nicht erleben.“
„Angela, mein Schatz, seit wann kannst du hellsehen?“
„Es ist mir schon einmal passiert.“
Einen Augenblick lang schwieg Tanya, dann nickte sie. „Manchmal merkt man nach einiger Zeit, dass man nicht so gut zusammenpasst, wie man anfangs dachte. Aber es ist unsinnig, sich von einem tollen Mann zu trennen, nur weil das eines Tages passieren könnte .“
„Dann bin ich eben verrückt.“ Angela wandte sich ab. Sie hatte gehofft, dass wenigstens Tanya die Angst verstehen würde, die sie quälte. Schließlich hatte sie selbst das schreckliche Ende ihrer Ehe durchmachen müssen. Und wie Angela hatte sie sich in Crested Butte erholt.
Doch Angelas alte Wunden waren noch nicht verheilt. Sie hatte die starke selbstsichere Frau nur gespielt.
„Angela, warte. Ich wollte nicht lieblos sein. Was immer du tust, ich bin für dich da. Aber versprich mir eines.“
„Kommt darauf an, was es ist.“
„Tu mir den Gefallen, dass du für die Roxanne vorsprichst. Mach es mir zuliebe. Sprich vor, und wenn ich mich geirrt habe, sag es mir.“
Zögernd nickte Angela. „Also gut.“
Am Montagmorgen versuchte Bryan, seinem Chef aus dem Weg zu gehen. Carl war nicht sehr erfreut gewesen, als Bryan ihre Verabredung zum Golfspielen abgesagt hatte, und er wollte nicht schon am Wochenbeginn mit Carls schlechter Laune konfrontiert werden.
Doch der Manager erwartete ihn bereits, als Bryan sein Büro betrat. „Sie haben gestern ein gutes Spiel verpasst.“
„Das Wetter war ausgezeichnet“, sagte Bryan zustimmend. Er würde sich auf keinen Fall entschuldigen.
„Nächstes Mal müssen Sie unbedingt mitkommen.“
„Danke, aber ich mag Golf nicht besonders. Wir könnten wandern gehen. Ich kenne tolle Routen.“
Mit großen Augen blickte Carl ihn an. „Davon verstehe ich nichts. Wandern klingt ein bisschen … anstrengend.“
„Es bringt Sie richtig in Form“,
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