Collection Baccara Band 337
nicht in Ihr Privatleben einmischen.“
Bryan schluckte seinen Ärger hinunter. „Es war nett, so viele Leute kennenzulernen“, sagte er. „Vielen Dank für die Einladung. Aber jetzt muss ich telefonieren, entschuldigen Sie mich bitte.“
Kaum in seinem Büro angekommen, schloss er die Tür und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Sein Kopf schmerzte, und seine Augen fühlten sich an, als befänden sich Sandkörner darin. Er starrte auf das Telefon. Sollte er Angela anrufen? Was würde er sagen? Dass sie sich irrte und er nicht ehrgeizig war? Dass es ihm egal war, was sein Boss von ihm hielt?
Sie hatte recht, und das ärgerte ihn. Aber er war ehrlich genug, um seine Fehler zuzugeben. Außerdem hatte er auch positive Eigenschaften. Warum maß sie diesen so wenig Bedeutung bei? Er war mitfühlend und intelligent, und er konnte hart arbeiten.
Und vor allem liebte er sie. Hatte Zephyr nicht gesagt, dass die Liebe alles andere besiegte?
Beim Gedanken an Zephyr bekam Bryan ein schlechtes Gewissen. Auch sein bester Freund hatte ihm vorgeworfen, dass er ihre Freundschaft seinem Ehrgeiz opferte. Hatte er sich so sehr verändert?
Er griff nach dem Telefon und tippte Zephyrs Handynummer ein.
„Ja?“
„Hast du immer noch vor, am Sonntag mit Max einen Ausflug zu machen?“, fragte Bryan.
„Klar. Wir testen die Wege oben am Snodgrass Mountain .“
„Was dagegen, wenn ich mitkomme?“
„Und deine Golfpartie?“
„Ach, da fällt mir schon etwas ein. Du hast recht. Golf ist nichts für mich.“
„Cool! Wir treffen uns gegen eins am Ausgangspunkt des Wanderwegs.“
„Gut, bis dann.“
Als Bryan aufgelegt hatte, fühlte er sich besser. Das hatte er also in Ordnung gebracht. Mit Angela zu reden, würde schwieriger werden.
Als das Telefon klingelte, erschrak er. „Hallo?“
„Hallo, Bryan. Hier ist Stephanie Reynolds. Wie geht es Ihnen?“ Ihre kräftige Stimme klang gutgelaunt. Er stellte sich vor, wie sie mit locker hochgestecktem Haar und in Designerkleidung hinter einem Mahagonischreibtisch saß, der seinem ähnelte.
„Danke, gut. Und Ihnen?“
„Ausgezeichnet. Es war nett mit Ihnen gestern Abend. Ich dachte, ich könnte Sie vielleicht dazu überreden, am Wochenende mit mir essen zu gehen?“
Sie verschwendete wirklich keine Zeit … Und dass ihr Interesse ihm schmeichelte, konnte er nicht leugnen. „Danke, aber ich muss passen.“
„Liegt es daran, dass Sie mit einer anderen Frau zusammen sind?“
Er öffnete den Mund, um Ja zu sagen, doch dann bremste er sich. Angela hatte ziemlich deutlich gezeigt, dass sie die Sache beenden wollte.
Er rieb sich die Schläfe. Wenn er so kurz nach dem Bruch mit einer anderen ausging, wäre das wie eine Ohrfeige für Angela. „Ich war mit jemandem zusammen, und ich bin noch nicht bereit, mich auf etwas Neues einzulassen.“
„Es muss ja nichts Ernstes sein. Wir könnten einfach ausgehen und uns amüsieren.“
„Danke, aber ich glaube, das ist keine gute Idee.“
„Tja, einen Versuch war es wert“, sagte sie. „Rufen Sie mich an, wenn Sie Ihre Meinung ändern.“
Sie legten auf, und Bryan drehte sich unruhig auf seinem Stuhl hin und her. War es nicht dumm, einer Frau wie Stephanie einen Korb zu geben? Wenn er mit ihr ausging, würde ihm das in der Firma die Aufmerksamkeit verschaffen, die er brauchte. Und streng genommen konnte er ausgehen, mit wem er wollte, denn Angela wollte ihn nicht mehr sehen.
Er ließ sich noch tiefer in seinen Stuhl sinken. Zu dumm, dass sie die einzige Frau war, die ihn interessierte.
9. KAPITEL
Obwohl es bereits Ende Mai war, war die Strecke oberhalb von Crested Butte noch schlammig. Doch Max, Zephyr und Bryan fanden Wege, auf denen sie ihren Mut und ihre Kraft unter Beweis stellen konnten. Sie kämpften sich an steilen Hängen empor, rasten Abhänge hinab und legten nur Pausen ein, um etwas zu trinken oder den Anblick eines sonnenüberfluteten Berges zu genießen.
„Du sitzt schon zu lange hinter dem Schreibtisch“, sagte Max, als Bryan ihn und Zephyr atemlos einholte.
„Bergab kriege ich dich immer noch“, keuchte Bryan und lehnte sich über den Lenker seines Mountainbikes. Er war überrascht, wie sehr er in den wenigen Monaten seiner sitzenden Tätigkeit außer Form geraten war. Es tat gut, Muskeln und Lunge wieder zu spüren.
„Das ist zehnmal besser, als mit einer Karre über den Golfplatz zu fahren“, sagte Zephyr.
„Ja.“ Bryan lehnte sich gegen einen sonnenwarmen Fels am Rand des Weges und
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