Collection Baccara Band 337
Eindruck auf die Leute“, erwiderte er augenzwinkernd.
Ihr Blick wurde noch zorniger.
„Ich habe noch nichts gegessen“, seufzte Ted.
„In der Stadt ist ein gutes Café.“
„Das bald zumachen wird, weil sie keinen Koch finden. Verdammt, wir leben in einer Stadt, in der jede Frau kochen kann, aber keine will es für andere tun. Dann verhungere ich eben.“ Finster sah Ted sie an. „Wenn ich dich heiraten würde, wäre ich gerettet, denn wenigstens kannst du kochen.“
Mit selbstgefälligem Blick musterte sie ihn. „Ja, das kann ich. Und das Café in der Stadt macht auch nicht zu. Sie haben heute Morgen einen Koch angestellt.“
„Wirklich? Wen?“
„Eine Frau. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber sie ist anscheinend richtig gut. Jetzt musst du also nicht mehr verhungern.“
„Stimmt, aber das löst unser Problem nicht. Ich will nicht heiraten.“
„Ich auch nicht, ich fange gerade erst an, mit Männern auszugehen.“
Argwöhnisch runzelte er die Stirn. „Du bist zwanzig, fast einundzwanzig.“
„Ja, aber mein Onkel war jedem Mann gegenüber misstrauisch, der in meine Nähe kam. Ich durfte nie das Haus verlassen.“
Seine dunklen Augen funkelten. „Stimmt, du bist ja sogar mal abgehauen.“
Jillian wurde rot. Ja, das war sie, mit einem Wirtschaftsprüfer, der bei einer Anwaltskanzlei in der Stadt die die Bücher geprüft hatte. Er war viel älter und erfahrener gewesen als sie und äußerst charmant. Sie hatte ihm vertraut – genau wie einem anderen Mann zwei Jahre zuvor. Der Wirtschaftsprüfer hatte sie mit in sein Motelzimmer genommen unter dem Vorwand, dort etwas vergessen zu haben. Sobald er jedoch die Tür hinter sich zugemacht hatte, war er aufdringlich geworden.
Er konnte ja nicht wissen, dass Jillian schon mal so etwas Ähnliches erlebt hatte. Auch damals hatte sie den Mann eigentlich gemocht und ihm vertraut. Davy Harris arbeitete zu der Zeit auf der Ranch. Ihrem Onkel John kam er nie ganz geheuer vor, daher versuchte er, Jillian einzubläuen, sich von dem Kerl fernzuhalten. Aber die vierzehnjährige Jillian hörte nicht auf ihren Onkel. Später hatte John ein schlechtes Gewissen, weil er es gewesen war, der Harris als Hilfskraft auf der Ranch angestellt hatte.
Als sie dann zwei Jahre später mit ihrem Onkel beim Rechtsanwalt war, traf sie diesen Wirtschaftsprüfer – und war hin und weg, weil er mit ihr flirtete. Er wirkte so völlig anders als der Mann von der Ranch.
Die beiden telefonierten häufig, bis er sie schließlich dazu überredete, mit ihm auszugehen. Als Onkel John zu Bett gegangen war, schlich sie sich hinaus, um sich heimlich mit ihm zu treffen.
Dann geriet sie in Teufels Küche. Als der Mann versuchte, ihr die Kleider auszuziehen, schaffte sie es irgendwie, ihr Handy aus der Tasche zu ziehen und den Notruf zu wählen. Was dann passiert war, würde sie nie vergessen.
„Sie haben die Tür doch reparieren können, oder?“, fragte sie verlegen.
„Sie war abgesperrt.“
„Es gibt etwas, das nennt sich Schlüssel.“ Jillians Ton war schnippisch.
„Bis ich den gefunden hätte, wärst du längst …“
Wieder errötete sie. „Ich habe mich ja damals bei dir bedankt.“ Die Situation war ihr entsetzlich unangenehm.
„Und ein blöder Mathematiker hat zu spüren bekommen, was passiert, wenn man versucht, in meiner Stadt ein unschuldiges Mädchen zu verführen.“
Damals hatte Teds schnelle Reaktion sie gerettet. Sie war sechszehn und so verliebt gewesen, dass sie dem Wirtschaftsprüfer ihr wahres Alter nicht verraten hatte – sonst hätte er sie sicher nicht gebeten, mit ihm auszugehen. Nach diesem Ereignis hatte er gekündigt und war nie wieder nach Hollister zurückgekehrt. Und Jillian hatte ein schlechtes Gewissen, denn schließlich war die ganze Sache ihre Schuld.
Aus Erfahrung endlich klug geworden, hatte sie nach diesem zweiten schrecklichen Erlebnis mit einem älteren Mann beschlossen, nicht mehr mit Männern auszugehen.
„Der Richter hat ihn mit einer Verwarnung laufen lassen und ihm geraten, er solle sich in Zukunft nach dem wirklichen Alter eines Mädchens erkundigen. Aber er hätte ins Gefängnis kommen können, und dann wäre ich schuld gewesen.“ Dass Davy Harris, der Typ von der Ranch, der ihr zu Leibe gerückt war, ihretwegen im Gefängnis gelandet war, verschwieg Jillian. Ted wusste nichts von der Geschichte, und das sollte auch so bleiben.
„Schau mich nicht so an. Ich habe sicher kein Mitleid mit ihm. Selbst wenn du alt genug
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