Collection Baccara Band 337
das blendende Sonnenlicht den Mann an, der auf der Schwelle stand. Spielte ihr Verstand ihr einen Streich?
Der riesige Blumenstrauß in seinem Arm strafte Bryans ernsten Gesichtsausdruck und seinen förmlichen Anzug Lügen. „Hallo, Angela … Kann ich kurz mit dir sprechen?“
„Ich wollte gerade gehen.“ Tanya warf Angela einen aufmunternden Blick zu, schnappte sich ihre Geldbörse und huschte aus dem Laden.
Angela starrte Bryan an und brachte kein Wort heraus.
„Du siehst toll aus“, sagte er und ging ein paar Schritte auf sie zu. „Und du hast mir gefehlt.“
Sie wusste genau, wie sie aussah. Ihr Haar war zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden, und auf einer Wange klebte Mehl. Liebe machte wirklich blind.
„Wir müssen miteinander reden“, sagte Bryan.
Noch immer schweigend ging sie an ihm vorbei zur Tür, schloss ab und ließ die Jalousie herunter. Sie glättete ihre Schürze, straffte die Schultern und sah ihm ins Gesicht. „Warum bringst du Blumen mit?“
„Ich habe dir noch nie welche geschenkt, das wollte ich heute nachholen.“
„Danke.“ Sie nahm den Strauß und widerstand der Versuchung, ihre Nase hineinzustecken.
Ihre Blicke trafen sich, und sie erstarrte. All die Leidenschaft und Entschlossenheit, die sie an ihm so bewunderte, lagen in seinem Blick. „Warum setzen wir uns nicht?“, schlug sie vor. Sie war sich nicht sicher, wie lange sie sich noch auf den Beinen halten konnte, wenn er sie auf diese Weise ansah.
Sie saßen sich gegenüber; der Blumenstrauß stand auf dem Tisch zwischen ihnen. „Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast“, sagte er.
„Ich hätte das nicht sagen dürfen“, platzte sie heraus. „Ich wollte nur …“
„Nein.“ Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ sie verstummen. „Du hattest recht. Mein Ehrgeiz hat mich für vieles blind gemacht.“ Er sah angespannt aus. „Du hast mir ein paar ziemlich hässliche Wahrheiten über mich selbst gezeigt.“
Fast hätte sie gelacht. Bryan war es sicher nicht gewöhnt, sich als hässlich zu bezeichnen.
„Ich hatte einfach Angst, verletzt zu werden“, sagte sie. „Und meine Ängste habe ich auf dich projiziert.“
„Nein. Zephyr hat mir dasselbe gesagt, obwohl ich es nicht hören wollte. Die Sache ist die …“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Ich dachte, um einen guten Eindruck auf meine Vorgesetzten zu machen, müsste ich mich in den perfekten Angestellten verwandeln. Erst, als ich beinahe das Wichtigste in meinem Leben verloren hatte, bin ich aufgewacht.“
Er nahm ihre Hand. „Ich möchte niemand anderer sein als ich selbst. Auch wenn das bedeutet, dass ich die Karriereleiter langsamer hochsteige.“
„Ich habe auch nachgedacht“, sagte Angela. „Es ist eigenartig. Ich habe die Schauspielerei immer für ein Hobby gehalten, aber sie ist ein Vollzeitjob geworden. Jahrelang habe ich die Rolle der starken Frau nur gespielt. Und du hast diese Maske zerstört. Du hast mein wahres Ich berührt, das dahinter versteckt war. Das Ich, das noch immer voller Unsicherheit und Angst steckt.“ Dankbar erwiderte sie den festen Druck seiner Hand.
„Es ist Zeit, sich von diesem alten Ich zu verabschieden“, fuhr sie fort. „Ich möchte mutiger sein, selbst wenn das bedeutet, dass ich verletzt werden kann.“
Wieder blickten sie sich in die Augen. „Ich werde dich nicht verletzen“, sagte er. „Ich liebe dich. Ich brauche und begehre dich, und es ist mir egal, was andere davon halten. Für mich bist du perfekt.“ Er stand auf, zog sie von ihrem Stuhl hoch und bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen.
Dieser Kuss ließ sie alle Zweifel sofort vergessen.
Als sie sich voneinander lösten, lächelte sie. „Ich liebe dich. Ich weiß nicht, warum ich das unter so vielen anderen Gefühlen vergraben habe.“
„Wir werden glücklich sein“, sagte er. „Aber ich verlasse mich darauf, dass du mich zur Vernunft bringst, wenn ich Freundschaft und Liebe je wieder meinem Ehrgeiz opfern sollte.“
„Ja, wir werden glücklich sein“, sagte sie. „Und ich sorge dafür, dass du auf Kurs bleibst.“
Wieder küssten sie sich und besiegelten ihr Versprechen. Im Hintergrund sangen noch immer die Beach Boys.
„Wir sind ein gutes Team“, sagte er, als sie beide Luft holen mussten.
„Oh ja.“ Sie strich seinen Kragen glatt. „Du kannst über Zahlen brüten und Partys planen, und ich sorge dafür, dass alle gut essen und sich amüsieren.“
„Planst du unser Leben oder ein
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