Collection Baccara Band 337
„Das liegt daran, dass er mir solche Dinge zuflüstert, damit niemand mithören kann. Er wollte mir weismachen, ich hätte ihn ganz ohne Grund einsperren lassen.“
„Ich wohne in Hollister“, erwiderte der Wirt. „Jeder weiß, was hier vor sich geht. Und ich kann mich gut an den Fall erinnern. Meine Schwester war damals die Assistentin des Staatsanwalts.“
„Ja, daran erinnere ich mich.“ Jillian verschränkte die Arme über der Brust. „Ich habe solche Angst. Damals dachte ich, dass Davy nie wieder rauskommt.“
„Die Leute kommen ständig wegen irgendwelcher Formfehler wieder frei“, erklärte Rourke. „Ein gutes Beispiel ist der Bankräuber, den Ihr Polizeichef weggesperrt hat. Und ein Freund von mir vom FBI hat in Texas ein ähnliches Problem. Ein Mann, den er lebenslänglich ins Gefängnis befördert hat, kommt jetzt bald frei. Man kann nichts dagegen tun.“
„Das Leben ist hart und ungerecht“, bemerkte Sassy.
„Ja, und meist gibt es kein Happy End.“ Rourke grinste. „Obwohl die mir viel lieber sind.“
Sowohl die beiden Frauen als auch der Restaurantbesitzer starrten Rourke ungläubig an.
„Ich bin eben romantisch veranlagt“, verteidigte sich dieser.
Die Frauen blickten jetzt auf seine Pistole, die in einem Schulterholster steckte und unter seiner Jacke hervorlugte.
„Was ist denn? Ich kann doch eine Waffe tragen und trotzdem romantisch sein, oder nicht?“ Rourkes Stimme hatte einen streitlustigen Ton angenommen. „Und da draußen gibt es sicher irgendwo eine Frau, die es kaum erwarten kann, mich zu heiraten und meine Kinder zu bekommen!“
Sassy und Jillian brachten keinen Laut über die Lippen, so erstaunt waren sie über die Worte des Bodyguards. Wortlos starrten sie ihn an, bis es ihm unbehaglich wurde.
Er trat von einem Fuß auf den anderen. „Naja, mein Beruf ist vielleicht nicht gerade förderlich für eine Beziehung, aber ich könnte zumindest eine nette Frau heiraten, die für mich kocht, meine Socken flickt und meine Kleidung zur Reinigung bringt, wenn ich zwischen zwei Aufträgen nach Hause komme.“
„Rourke, das ist nicht romantisch …“, bemerkte Sassy.
„Und noch dazu leben Sie im falschen Jahrhundert“, fügte Jillian hinzu.
Erbost blickte Rourke sie beide an. „Ach, was wissen Sie schon?“
„Eine Menge – zum Beispiel, dass es schwer sein wird, eine Frau zu finden, die Ihren altmodischen Vorstellungen entspricht.“ Sassy runzelte die Stirn. „Gehen Sie überhaupt manchmal aus?“
Rourke blickte aus dem Fenster auf die verlassene Straße vor dem Restaurant. „Wieso sollte ich hier ausgehen? Die einzigen beiden alleinstehenden Frauen, die es in dieser Stadt gibt, sind über sechzig!“
„Vielleicht hat ja jemand irgendwo außerhalb der Stadt eine hübsche Cousine oder Nichte“, warf Jillian ein.
Rourke blickte sie prüfend an. „Sie wären nicht schlecht. Sie haben Ihre eigene Ranch, können kochen.“
„Und ich will nicht heiraten.“
„Ich glaube, Davy Harris hat sie ein für alle Mal davon abgebracht, sich mit Männern einzulassen“, sagte Sassy. „Sie will ja nicht mal Ted heiraten, auch wenn das heißt, dass sie die Ranch verlieren wird.“
„Um Himmels willen, warum das denn?“
„Mein Onkel und Teds Onkel haben testamentarisch verfügt, dass wir heiraten müssen, ansonsten wird die Ranch bei einer öffentlichen Auktion versteigert“, erklärte Jillian missmutig. „Ein Bauunternehmer aus Kalifornien leckt sich schon die Finger nach dem Anwesen. Er will eine Hotelanlage darauf bauen.“
„Das kann er doch nicht tun auf diesem wunderbaren Stück Land!“
Jillian nickte betrübt. „Er will alle Bäume fällen und überall Betonklötze hinstellen. Scheinbar plant er sogar eine Einkaufsmeile dort. Oh, und einen Erlebnispark.“
Eine Weile schwieg Rourke gedankenverloren.
„Ich komme dann so um achtzehn Uhr zu Ihnen, wenn das in Ordnung ist“, wechselte er kurz darauf das Thema. Sein Blick wanderte von Jillian zu Sassy und wieder zurück.
„Ja, natürlich ist das in Ordnung“, versicherte Sassy schnell. Und an Jillian gewandt, fügte sie hinzu: „Wenn Ted nicht mit dir redet, muss eben Rourke das Gewehr auf Vordermann bringen.“
„Na gut“, stimmte Jillian widerwillig zu.
„Sie klingen nicht gerade begeistert“, meinte Rourke lachend.
Jillian lächelte verlegen. „Tut mir leid. Ich weiß nur nicht, was Ted davon halten wird. Er ist jetzt schon sauer auf mich, weil ich gesagt habe, dass ich in Bezug auf
Weitere Kostenlose Bücher