Collection Baccara Band 337
Jahren. Wussten Sie, dass die mächtigen Zivilisationen von Mittelamerika damals alle auf Landwirtschaft basierten? Unsere Zivilisation stützt sich fast ausschließlich auf die Industrie.“
„Ja“, antwortete Jillian.
„Damals gab es Bewässerungssysteme und selbst in Dürrezeiten wurde geerntet. Die Hohokam in Arizona hatten Kanäle, die Maya kannten die Astronomie. Die Mediziner der Inkas wussten zu ihrer Zeit schon, wie man die Schädeldecke aufbohrt, um Druck im Gehirn abzulassen.“
„Woher wissen Sie das alles?“, fragte Jillian.
„Ich bin viel gereist. Das gehört zu meinem Job. Einmal war ich Bodyguard für einen der führendsten Archäologen auf der Welt.“
„Wow!“ Jillian war jetzt sichtlich beeindruckt.
„Sind Sie schon mal gereist?“
„Ich war schon mal in Wyoming.“
Rourke starrte sie ungläubig an. „In Wyoming?“
Jillian wurde rot. „Ehrlich gesagt, ist das der einzige Ort außerhalb von Montana, an dem ich war.“
„Sie waren noch nie in einem anderen Land?“ Jetzt schien Rourke regelrecht schockiert zu sein.
„Nein. Ich hatte nie genug Geld …“ Mitten im Satz verstummte Jillian und blickte aus dem Fenster. Ein Pick-up kam auf den Hof gerast und hielt mit quietschenden Reifen vor dem Haus.
Rourke, der nicht sehen konnte, wer gekommen war, griff sofort zum Griff seiner Pistole.
„Oje“, entfuhr es Jillian und biss sich nervös auf die Unterlippe.
„Ist es Davy?“
„Nein, schlimmer. Es ist Ted.“
8. KAPITEL
Mit schnellen, harten Schritten kam Ted die Stufen zur Veranda herauf. Jillian musste ihn gar nicht erst fragen, ob er wütend war.
„Ich habe gehört, du hast Besuch“, bemerkte er knapp, als sie ihm die Tür öffnete. Seine dunklen Augen funkelten.
Rourke kam jetzt ebenfalls zur Tür, die 45er-Automatik steckte gut sichtbar in seinem Schulterholster. „Den hat sie allerdings.“ Er trat noch einen Schritt näher und streckte die Hand aus. „Rourke“, stellte er sich vor. „Die Callisters haben mich quasi ausgeliehen.“
Ted schüttelte dem anderen Mann die Hand. „Ted Graves. Polizeichef.“
Rourke grinste. „Das weiß ich bereits. Ich war neulich bei Ihnen in der Polizeistation, aber Sie waren nicht da. Cash Grier lässt Sie schön grüßen.“
Überrascht sah Ted den Fremden an. „Sie kennen Cash Grier?“
„Wir haben mal unter etwas ungewöhnlichen Umständen zusammen in Afrika gearbeitet“, erwiderte Rourke.
Ted schien sich ein wenig zu entspannen. „Rourke … Der Name kommt mir bekannt vor. Ich glaube, Cash hat mir mal von Ihnen erzählt.“
Rourke zuckte die Schultern. „Ich komme viel herum. Eigentlich bin ich hier, um Jillians Gewehr zu reinigen, aber jetzt koche ich gerade für sie.“ Lachend musterte er Ted von oben bis unten, wobei ihm dessen Eifersucht durchaus nicht entging. „Ich beeindrucke sie mit meinen kulinarischen Fähigkeiten, in der Hoffnung, dass sie mich vielleicht nach dem Abendessen heiraten wird.“
Teds Augenbrauen schnellten in die Höhe. „Was?“
„Er macht nur Spaß“, warf Jillian ein, ehe Rourke etwas sagen konnte. Ihr Gesicht war hochrot.
„Tue ich das?“, fragte Rourke und sah sie erstaunt an.
Ted blitzte den anderen Mann wütend an. „Sie ist mit mir verlobt.“
„Das stimmt doch gar nicht!“, entfuhr es Jillian.
Rourke trat einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hand. „Na, ich gehe jetzt wohl mal lieber wieder an den Herd. Ich mische mich nur ungern in Familienstreitigkeiten ein.“ Grinsend verschwand er wieder in der Küche.
„Wir sind keine Familie, und das sind keine Streitigkeiten“, rief Jillian zornig.
„Das werden wir aber bald sein und doch, doch, das sind Streitigkeiten.“ Ted schien innerlich zu toben. „Ich hätte dir das Gewehr auch reinigen können, du hättest nur fragen müssen.“
„Du bist hier rausgestürmt und hast dich seither nicht mehr gemeldet“, fuhr sie Ted an. „Wie hätte ich dich da fragen sollen, hätte ich etwa einen Brief schreiben sollen?“
„E-Mail ist schneller“, meldete sich eine vorwitzige Stimme aus der Küche.
„Sie mischen sich da nicht ein, das ist eine private Unterhaltung“, rief Ted zurück.
„Entschuldigung, aber beeilen Sie sich ein wenig. Kalte Steaks schmecken nicht.“
„Er brät Steaks?“ Ted schien außer sich zu sein. „Was hat er gemacht? Sammy geschlachtet?“
„Ich esse keine ekelhaften Kälber!“, witzelte Rourke.
„Sammy ist nicht ekelhaft, sie ist wunderschön!“, konterte
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