Collection Baccara Band 338
eingerichtet. Und ich nutze mein Talent bei Wohltätigkeitsveranstaltungen.“
Reese nahm einen weiteren Bissen und kaute nachdenklich. Das hörte sich an, als ob ihr Leben mittlerweile in ruhigeren Bahnen verlief als damals. Die Eliza, die er kannte, war unternehmungslustig, risikofreudig und sorglos gewesen. Nun verbrachte sie ihre Zeit damit, Spenden für gute Zwecke zu sammeln. Er hatte jedoch das Gefühl, dass sie das nicht wirklich ausfüllte. Als sie darüber sprach, ihr Hobby vielleicht einmal zu ihrem Beruf zu machen, war die Sehnsucht in ihrer Stimme deutlich zu hören gewesen.
Er deutete auf ihren unberührten Teller. „Hast du keinen Hunger?“
Sie lächelte, nahm die Gabel zur Hand, ließ sie dann aber wieder sinken. „Reese, warum hast du gestern Abend so ein hohes Gebot abgegeben?“
„Weil ich es mir leisten kann.“
„Wie ist das möglich? Was hat sich in deinem Leben geändert?“
„Ich habe dir damals doch gesagt, dass ich auf Öl stoßen werde, Süße.“
Sie richtete sich erstaunt auf. „Soll das heißen, du hast es geschafft? Ich hätte niemals gedacht, dass …“
„Das war das Problem, oder? Du hast nie an mich geglaubt. Du konntest dir nicht vorstellen, dass ich meinen Traum verwirklichen werde. Du hast in mir immer nur den abgerissenen Cowboy gesehen, der keinen Cent in der Tasche hat. Nachdem du gegangen bist, habe ich meine Anstrengungen verdoppelt und bin mit meinem Bruder Garrett eine Partnerschaft eingegangen. Wir haben unsere Mittel gebündelt. Mit seinem Geschäftssinn und meinem Instinkt sind wir zwei Jahre später auf Öl gestoßen. Jetzt ist unsere Firma Parker Explorations eins der erfolgreichsten Unternehmen in Montana.“
„Du hast eine eigene Firma?“, fragte sie ebenso fassungslos wie ehrfürchtig.
Auf diese Art von Reaktion hatte er gehofft, aber nun, da es so weit war, stellte sich die erwartete Zufriedenheit bei ihm nicht ein. Vielmehr ärgerte er sich darüber, dass sie ihm nicht zugetraut hatte, seine hochgesteckten Ziele zu erreichen. Er wollte sie schockieren, indem er ihr seinen Erfolg unter die Nase rieb. Das hatte er nun getan, doch es genügte ihm nicht.
„Lass mich das noch einmal in Worte fassen. Du hast einen Cowboy aus Montana geheiratet und konntest dir selbst in deinen wildesten Träumen nicht vorstellen, dass ich im Leben irgendetwas erreiche. Ich hatte kein Geld, also war ich dir auf Dauer nicht gut genug. Nach einer netten Sommeraffäre hattest du die Nase voll davon, die mittellose Ehefrau zu spielen, und bist in den Schoß der Familie zurückgekehrt. Tja, du wärst besser geblieben. Es hätte sich für dich gelohnt. Meine Firma ist erfolgreich. Und mittlerweile bin ich sogar sesshaft geworden. Ich möchte an einem Ort bleiben. Deshalb habe ich in der Nähe von Bozeman ein Haus gebaut. Unsere Hochzeit war für dich nur ein verrückter Einfall oder ein Fehler, wie du in deinem Abschiedsbrief geschrieben hast.“
Eliza blinzelte und sah ihn an, als hätte sie einen Irren vor sich.
„Reese! Worüber redest du da eigentlich? Ich habe dich nicht wegen des Geldes verlassen. Und ich hätte dich bestimmt nicht geheiratet, wenn ich dich nicht gel…“
„Wenn du was nicht, Eliza?“, hakte er nach, da sie abrupt verstummt war, und beugte sich gespannt vor.
Sie zögerte einen Moment. „Wenn ich nicht gedacht hätte, dass es für immer ist. Ich hatte nicht vor, unsere Beziehung zu beenden. Du warst derjenige, der es mir unmöglich gemacht hat zu bleiben. Denkst du vielleicht, ich würde eine Ehe aufrechterhalten, obwohl mein Mann mich betrügt? Und das nach kaum drei Monaten? Ich habe dir vertraut. Und du, du …“
„Was sagst du da?“, fragte er ungläubig.
„Tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche.“
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, was du meinst. Ich habe dich nie betrogen.“
Eliza saß wie erstarrt auf ihrem Stuhl. „Ich bin nicht dumm, Reese, auch wenn du mich dafür hältst. An meinem letzten Abend in Montana, als ich schon auf dem Weg zu der Überraschungsparty zum Geburtstag meines Vaters war, bin ich noch einmal in unser Hotelzimmer zurückgekehrt, da habe ich sie gesehen.“
„Gesehen? Wen?“, fragte er verblüfft.
„Diese Rodeo-Königin. Suzette oder SueBelle oder wie immer sie auch hieß. Sie lag in unserem Bett. In unserem Bett!“
Reese lehnte sich zurück und versuchte, sich an den fraglichen Abend zu erinnern.
Zum Abschied hatte er Eliza vor dem Hotel geküsst und dabei gehofft,
Weitere Kostenlose Bücher