Collection Baccara Band 338
Unterstützung war nicht weniger hilfreich.
„Was ziehst du an?“, fragte Nic. „Ich hoffe doch, ein verführerisches Kleid.“
„Nein, ein einfaches schwarzes Cocktailkleid. Es ist mir ziemlich egal, wie ich aussehe.“
Nic seufzte. „Eliza, du warst immerhin mit ihm verheiratet. Genau besehen bist du es noch. Jede andere Frau in deiner Lage würde versuchen, möglichst gut auszusehen, um dem Mann vor Augen zu führen, was er nicht mehr haben kann. Allerdings weiß ich, von welchem Kleid du sprichst, und darin siehst du unverschämt gut aus. Daran kannst du nun mal nichts ändern. Mit deiner Figur wärst du sogar noch in einem Kartoffelsack attraktiv.“
Eliza schloss die Augen und fragte sich, ob Nicole recht hatte. Außerdem hatte sie Reeses Lieblingsessen zubereitet. Es war also nicht ganz von der Hand zu weisen, dass ein Teil von ihr ihm zeigen wollte, was er all die Jahre verpasst hatte. Vielleicht wünschte sie sich ja insgeheim, dass er erkannte, wie unbedacht er eine große Liebe zerstört hatte. Womöglich hatte sie sich aus diesem Grund auch für das Cocktailkleid entschieden. Es war zwar schlicht, aber dennoch elegant geschnitten und brachte ihre weiblichen Formen vorteilhaft zur Geltung.
Als die Türglocke ertönte, erstarrte sie. Ich brauche mehr Zeit, dachte sie verzweifelt. Ich bin noch nicht bereit. „Er ist da“, flüsterte sie in den Hörer.
„Immer mit der Ruhe, Eliza. Es wird schon gut gehen. Sei ehrlich zu ihm. Und was du auch anstellst, vermeide es …“
„Was, Nic? Was soll ich vermeiden?“
„Vermeide es, dich wieder in ihn zu verlieben.“
„Das wird nicht passieren. Ich bin mittlerweile immun gegen seinen Charme. Ich habe meine Lektion gelernt.“
An diesem Gedanken hielt sie sich fest, während sie die Treppe hinunterging, um ihren ihr fremden Ehemann zu empfangen.
Reese Parker stand vor der Tür des imposanten Familiensitzes der Fortunes und konnte seinen Zorn kaum kontrollieren. Als er das letzte Mal hier gewesen war, hatte man ihn buchstäblich vom Anwesen verjagt. Jetzt kam er immerhin als geladener Gast. Nein, das stimmte nicht ganz. Er hatte für diese Einladung bezahlt, ziemlich viel sogar, er war jedoch sicher, jeder Dollar würde sich für ihn auszahlen. Elizas Reaktion sehen zu können, wenn sie die Wahrheit über ihn erfuhr, war diesen Preis wert. Sie hatte in der Vergangenheit mit seinen Gefühlen gespielt und ihn schnöde im Stich gelassen. Nun würde er ihr ihre eigene Medizin verabreichen.
Als die Tür sich öffnete und er sich einer nervösen Eliza statt einer Hausangestellten gegenübersah, war er ziemlich überrascht. „Du hältst die Geschichte also weiterhin unter Verschluss, Süße?“
Angriffslustig hob sie das Kinn und reckte die Nase in die Luft, konnte die Röte jedoch nicht verbergen, die über ihre Wangen flammte.
„Ich dachte, wir könnten heute Abend zumindest höflich miteinander umgehen.“
Falsch gedacht, lag ihm auf der Zunge, doch er sprach es nicht aus. Sie hatte ja nicht ganz unrecht, sie würden nichts klären können, wenn sie nicht in der Lage wären, einander in die Augen zu sehen. Das war jedoch ziemlich schwierig, ohne wieder ihrem Zauber zu erliegen. Wie damals, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren.
Er bemerkte, dass sie sich für ein schlichtes schwarzes Kleid entschieden hatte. Es war von klassischem Schnitt und umspielte aufreizend ihren aufregenden Körper, den er so gern vergessen wollte. Das blonde Haar fiel ihr auf die Schultern, und sie sah ihn aus ihren strahlend blauen Augen skeptisch an.
Er trat ein und überreichte ihr eine Flasche Champagner. Flüchtig lächelnd warf sie einen Blick darauf.
Wenn ich meine erste Million gemacht habe, feiern wir das mit Champagner.
„Ich halte meine Versprechen“, sagte er leise.
„Nur das Wichtigste hast du nicht gehalten“, erwiderte sie und gab ihm den Champagner zurück. „Das Essen wird kalt.“
Reese stellte die Flasche auf den Tisch in der Eingangshalle und runzelte die Stirn. Er hatte nicht wirklich vorgehabt, Champagner mit Eliza zu trinken, es war ihm nur um die Geste gegangen und darum, ein Prinzip einzuhalten. Allerdings hatte er Zweifel, ob ihm das gelungen war.
Eliza führte ihn eine Wendeltreppe hinauf in den zweiten Stock. Es irritierte ihn, dass sie so viel Mühe darauf verwendete, ihre Ehe geheim zu halten. Vermutlich hatte sie dafür gesorgt, dass die gesamte Familie und das Hauspersonal an diesem Abend nicht anwesend waren. Das war ihm
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