Collection Baccara Band 338
er sich erst gar nicht auf. Damit würde Erin nur noch mehr die Oberhand gewinnen. „Ja, ich bin dran“, antwortete er.
Dann klemmte er den Hörer zwischen Ohr und Schulter und schob den Topf auf eine andere Herdplatte.
Jake unterdrückte einen Aufschrei, als er sich die Hand am Metallgriff des Topfes verbrannte.
Er holte tief Luft und bemühte sich, den Schmerz zu ignorieren. „Okay, du hast mich überredet. Ich kündige meinen Job und komme zu euch. Du kannst dieser Callous Bescheid geben …“
„Calista“, korrigierte Erin.
„Ja, genau der“, stimmte er zu. Und dann kam der Polizist in ihm durch, als er hinzufügte: „Aber ich will sie befragen, bevor sie auf Marlie aufpassen darf.“
Seine Schwester lachte. Der warme Klang war beruhigend. „Anders würde ich es gar nicht haben wollen, großer Bruder.“
Sie brauchte das Geld eigentlich nicht.
Mit dem Sommerpraktikum bei ihrem Cousin Bo, der zufällig der Bürgermeister von Thunder Canyon war, und ihrem Halbzeitjob im Tattered Saddle, dem örtlichen Antiquitätenladen, hatte sie zwar nicht gerade Geld im Überfluss, aber es reichte. Und schon mit zwei Jobs blieb Calista Clifton kaum Freizeit.
Aber Fakt war, dass sie Kinder mochte, insbesondere Babys. Und sie gern anderen Menschen einen Gefallen tat. Also konnte sie kaum ablehnen, als Erin Traub ihr die Situation mit ihrem älteren Bruder erklärte, denn hier spielte beides eine Rolle: ein Baby und Hilfe.
Aber ausschlaggebend für ihre Entscheidung war Jake Castro selbst gewesen. Sie hatte zugestimmt, ihn zu treffen, und saß in Erins großem, sonnendurchflutetem Wohnzimmer, als Jake das Zimmer betrat, seine sieben Monate alte Tochter auf dem Arm.
Wenn sie ehrlich war, musste Calista zugeben, dass sie das Baby erst auf den zweiten Blick bemerkt hatte. Denn Jake Castro war womöglich der attraktivste Mann, der jemals ihren Weg gekreuzt hatte.
Als sie ihn sah, fingen in ihrem Bauch sofort einige Schmetterlinge an, aufgeregt zu flattern, und ihre Handflächen wurden feucht. Letzteres war ihr nicht mehr passiert, seit sie mit sechzehn in den Kapitän des Footballteams verliebt gewesen war. Leider hatte der sich als ebenso dumm und seelenlos wie attraktiv herausgestellt.
Jake wirkte nicht, als wäre er dumm oder seelenlos. So, wie er das Baby hielt, konnte er das gar nicht sein.
„Es wäre nicht so oft“, sagte er, nachdem Erin sie einander vorgestellt und dann das Zimmer verlassen hatte. „Höchstens ein-, vielleicht zweimal die Woche, aber …“
Nicht nötig, mich zu überreden, dachte Calista. Sie war in der Sekunde überzeugt gewesen, als er hereingekommen war. Schon bevor er das erste Wort gesagt und sie diese Baritonstimme gehört hatte.
„Ja“, unterbrach sie ihn begeistert.
Jake hielt inne und strich Marlie beruhigend über den Rücken. Es war verblüffend, wie die Kleine immer den ungünstigsten Moment fand, um zu jammern.
Er blickte die junge Frau an, die seine Schwester ausgesucht hatte. „Was?“
„Ja“, wiederholte Calista mit derselben lächelnden, sonnigen Begeisterung.
„Ja?“ Erleichtert stellte er fest, dass er seine besten Verkaufsargumente noch nicht einmal hatte nennen müssen. Er mochte es nicht, um Hilfe zu bitten, auch wenn er dafür bezahlen würde. Aber dieses kleine Fünfkilobündel in seinen Armen schien sein persönliches Waterloo zu werden.
Calista lächelte. „Ja, ich kann ein- oder zweimal die Woche babysitten. Oder auch öfter, wenn nötig.“ Ihr Kalender war übervoll, aber sie würde das schon schaffen. Dazu war sie fest entschlossen.
Calista biss sich auf die Unterlippe, als sie einen Fleck auf seinem Hemd bemerkte. Irgendwie fühlte sie sich in Jakes Gegenwart unsicher. Sollte sie ihm sagen, dass ihm seine Tochter auf die Schulter gespuckt hatte? Sie an seiner Stelle wäre dankbar für den Hinweis.
Sie gab sich einen Ruck. „Ähm, das Baby – Marlie, richtig?“
„Stimmt, Marlie“, bestätigte er. Der Name war nicht gerade sein Favorit gewesen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie einen weniger ausgefallenen bekommen, aber Maggie hatte ihn in die Namenswahl nicht einbezogen. Maggie hatte immer sehr genau deutlich gemacht, was sie von ihm gewollt hatte – und was nicht.
„Marlie hat dir gerade auf die Schulter gespuckt“, sagte Calista.
„Was?“ Das klang eher peinlich berührt als verärgert.
„Warte, ich nehme sie dir ab“, bot Calista an. Im nächsten Moment schloss sie das Baby in ihre Arme und trat einen
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