Collection Baccara Band 338
Vielleicht würde er ja etwas entdecken, was seinem Cousin zugute käme. „Könnte sogar eine gute Idee sein, die mal zu testen, zu sehen, was sie so draufhaben.“ Als Jake verwundert dreinblickte, klärte Corey ihn auf.
„Wir können auch zum Laden deines Cousins gehen, wenn du magst.“
„Nein, Lipsmackin’ Rips ist näher, und wie gesagt, es kann nicht schaden, die Konkurrenz mal unter die Lupe zu nehmen.“ Er blinzelte Jake zu. „Inoffiziell natürlich.“
„Wie Industriespione?“ Schien, als sollte sich der simple Männerabend zu einem Agenten-Abenteuer entwickeln.
Corey lachte. „So ähnlich. Bist du dabei?“
„Klar, warum nicht.“
„Genau das wollte ich hören.“ Corey ließ den Motor an.
Das Lipsmackin’ Ribs stellte sich als äußerst beliebt heraus. Obwohl kein Wochenende war, war der Laden rappelvoll.
Jake war sicher, dass das nicht allein mit dem verführerischen Duft zu tun hatte, der bis auf den Parkplatz hinausdrang und kulinarischen Hochgenuss versprach. Wie gut das Essen auch war, es musste zurückstehen hinter den ausschließlich weiblichen Servicekräften. Schlanke, attraktive Frauen, deren High Heels und königsblaue Shorts sehr lange Beine betonten. Dazu trugen sie entweder ein ebenso königsblaues oder ein weißes T-Shirt mit dem Logo des Restaurants: breit und zufrieden lächelnde Lippen. Die T-Shirts waren kurz und ließen viel Bauch frei.
Kein Wunder, dass die anwesenden Männer vor lauter Testosteron nicht mehr auf das Essen achteten. Jake allerdings ertappte sich dabei, dass er jede Kellnerin mit der kessen Babysitterin mit den strahlenden Augen verglich, die gerade erst in sein Leben getreten war.
Wow, dachte er, gar nicht erst diese Richtung einschlagen.
Er suchte nach einer Ablenkung und fand sie in den schwingenden Hüften ihrer Kellnerin, die die Getränke und das Essen brachte. Als er zu seinem Schwager hinübersah, bemerkte er, dass Corey angestrengt versuchte, die junge Frau nicht anzustarren.
Jake wartete, bis sie gegangen war. „Es ist okay zu gucken.“ Sein Schwager schien der einzige Mann im ganzen Laden zu sein, dessen Blick nicht an der einen oder anderen Kellnerin hing. „Du hast meine Schwester geheiratet, aber du bist nicht für tot erklärt worden.“
Corey, dessen Aufmerksamkeit inzwischen auf das Essen gerichtet war, blickte kurz auf. „Ich habe es ernst gemeint, den Laden auszuspionieren.“
„Umfasst das nicht mehr als das Essen?“
„Vielleicht haben die ja all diese sexy, aufreizenden jungen Frauen angestellt, um von ihren zweitklassigen Rippchen abzulenken.“
„Das ist eine Möglichkeit.“ Jake zuckte mit den Schultern, er war für jede Theorie offen. Aber danach zu urteilen, was er gerade gekostet hatte, brauchten die Rippchen diese Hilfe nicht.
Nach ein paar Bissen musste auch Corey zugeben, dass das Fleisch so gut schmeckte, wie es der Name des Restaurants suggerierte. Es löste sich leicht vom Knochen und war unglaublich lecker.
Und sie schmeckten sehr vertraut, entschied Corey. Er runzelte die Stirn. „Die schmecken wie die Rippchen, die DJ serviert. Irgendwie müssen die hier an DJs Rezept gekommen sein.“
„Vielleicht ist das ja nur Zufall?“ Jake wollte seinen Schwager gerne unterstützen, aber gab es einen Grund für so eine Anschuldigung? „Ich meine, wie viele Arten gibt es schon, Rippchen zu grillen?“
Corey runzelte die Stirn. Da spricht ein Mann, der keine Ahnung vom Grillen hat, dachte er. „Viele“, sagte er geduldig. Immerhin war Jake neu hier, da konnte man schon mal Nachsicht üben.
„Ich will hier keinen Streit vom Zaun brechen“, versicherte Jake, der Coreys unterdrückte Empörung heraushörte. „Aber meinst du nicht, es besteht der Hauch einer Chance, dass du da zu viel hineininterpretierst?“
„Vielleicht“, gab Corey widerstrebend zu. Aber überzeugt war er davon nicht.
DJ würde selbst herkommen müssen, um zu testen, ob die Gewürze exakt seiner Rezeptur entsprachen oder nicht, entschied Corey. Dann zwang er sich zu einem Lächeln und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch mit Jake, dessen Gesellschaft er wirklich genoss.
Denn alles in allem war es viel netter mit dem Mann zu sprechen, wenn er kein schreiendes Baby auf dem Arm hatte. Auch wenn Erin darauf bestand, dass es das süßeste Baby der Welt war.
3. KAPITEL
Das habe ich gebraucht, entschied Jake, als er am nächsten Tag seine Tochter auf dem Wickeltisch betrachtete. Er vergötterte die Kleine und würde alles
Weitere Kostenlose Bücher