Collection Baccara Band 338
Verwirrung, und ich muss mich nicht fragen, ob ich dich beleidigt habe und du jetzt einfach nur nett zu mir bist.“
„Ich bin immer nett“, erwiderte sie schlagfertig. Ihre Augen funkelten belustigt. „Und du hast mich nicht beleidigt“, versicherte sie ihm. „Ich bin weit entfernt davon, beleidigt zu sein. Etwa so weit wie von hier bis zum Mond.“
Belustigt schüttelte Jake den Kopf. „Calista, du bist wirklich einzigartig.“
„Ich würde ja fragen, ob das was Gutes oder Schlechtes ist, aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist.“
„Gut“, sagte er. „Es ist was Gutes“, fügte er dann hinzu, falls sie ihn missverstanden haben sollte.
Jake warf einen Blick auf seine Uhr. Es war noch nicht einmal neun. Er brauchte Calista nicht länger zum Babysitten, und das Beste wäre wohl, sie nach Hause zu schicken, damit sie noch etwas vom Abend für sich hatte. Aber er stellte fest, dass er sie nicht schon gehen lassen wollte. Er mochte ihre Gesellschaft, mochte es, mit ihr zu reden.
Während er nach einem Grund suchte, sie noch eine Weile dazubehalten, grummelte sein Magen. „Hast du was gegessen, bevor du hergekommen bist?“
Sie schüttelte den Kopf. Dazu war keine Zeit gewesen. „Ich bin direkt vom Büro des Bürgermeisters hergekommen.“ Sie mochte es zwar, für ihre Geschwister zu kochen, aber nur für sich allein ein Essen zuzubereiten, machte ihr keinen Spaß. Da nahm sie sich lieber was von unterwegs mit. „Ich finde schon was Essbares auf dem Heimweg“, sagte sie.
Corey und Erin waren ins Kino gegangen, nachdem der Anwalt weggefahren war. Wenn auch Calista nun ginge, wäre er allein in einem Haus, das groß genug war, um einem Zirkus mit drei Manegen Platz zu bieten. Er wollte hier nicht allein sein, noch nicht.
„Wenn du noch etwas bleiben magst, mache ich uns was zu essen“, versprach er. „Das ist das Wenigste, was ich tun kann.“
Sein Angebot überraschte sie. „Du kochst?“ Er schien ihr nicht der Typ zu sein, der sich in der Küche aufhielt, es sei denn, um sich ein Bier zu holen.
„Na ja“, beeilte er sich einzuschränken. „Für einen Michelin-Stern reicht es nicht“, gab er zu. „Aber auch wenn ich nicht besonders gut koche, dann zumindest leidenschaftlich.“
Seine übliche Methode bestand darin, nach einem Rezept zu beginnen und dann kreativ weiterzumachen. Wie auch immer, dieses Mal sollte er sich vermutlich etwas beherrschen, was die Gewürze anging. Viele mochten ihr Essen nicht so würzig und scharf wie er.
„Leidenschaft ist gut“, sagte Calista.
Er blickte sie lange an. So wie sie das Wort betonte, konnte man meinen, sie sprächen nicht mehr übers Kochen. „Ja“, stimmte er schließlich leise zu.
Ein angenehmer warmer Schauer lief ihr über den Rücken. Einen Moment lang war sie versucht, ihrem Impuls nachzugeben und ihn zu küssen, aber in letzter Sekunde nahm sie sich zurück.
Das ist noch lange nicht vorbei, versprach sie sich.
„Lass uns nach unten gehen“, drängte Jake.
„Okay“, murmelte sie und folgte ihm.
An der Tür griff Jake nach dem Babyfon. „Es ist ein großes Haus“, erklärte er, während er die Tür leise hinter ihnen schloss. „Könnte sein, dass ich Marlie nicht höre, wenn sie schreit, und da sonst niemand im Haus ist, der sie hören könnte, ist das Babyfon ideal.“ Er hob fragend eine Augenbraue. „Das macht dir doch nichts aus, oder?“
„Wieso sollte es?“ Wie konnte er denken, sie würde sich daran stören, dass er ein verantwortungsbewusster Vater war? Bei ihr gewann er damit nur noch mehr Punkte – obwohl er ohnehin schon nahe an der perfekten Wertung war. „Ich finde das wundervoll. Und ich finde, dass Maggies Großeltern völlig verrückt sind, wenn sie einem so fürsorglichen Vater das Kind wegnehmen wollen.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe eine Menge Fehler.“ Komplimente machten ihn immer verlegen, ob es nun ein Lob für seine Arbeit war oder für etwas Persönliches. Er wusste nie, wie er darauf reagieren sollte. Und nach dem Rampenlicht hatte er sich auch noch nie gesehnt.
Eingebildet ist er jedenfalls nicht, dachte Calista. „Soweit ich weiß, gehört das zum Menschsein.“
„Dich werde ich auf jeden Fall als Zeugin für meinen Charakter benennen, wenn die O’Sheas mich wirklich vor Gericht zerren“, sagte er, während er ihr die Treppe hinunter folgte.
Sie betete für ihn, dass es dazu nicht kommen würde. Aber wenn es so weit käme, würde sie ihn
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