Collection Baccara Band 338
und gesunde Umgebung für deine Tochter zu schaffen.“
„Eine Ehefrau vorweisen.“ Jake lachte kurz auf. „Klar. Sobald ich eine heirate.“
Bedeutete das, er erinnerte sich nicht an ihr Gespräch? Ihr Blick traf seinen, aber sie konnte die Antwort darin nicht finden.
„Ganz genau.“
Seit ihrem Angebot waren einige Wochen vergangen. Hatte sie das damals wirklich nicht nur gesagt, damit er sich besser fühlte? Aber selbst wenn es damals ihr Ernst gewesen war – inzwischen hatte sich einiges verändert.
Die Rahmenbedingungen ihrer Beziehung waren nicht mehr dieselben. Sie waren sich nähergekommen, waren intim geworden. Calista jetzt zu zwingen, sich an ein Versprechen zu halten, mit ihm eine Vernunftehe einzugehen, war etwas, das er bei gutem Gewissen nicht tun konnte. Insbesondere nicht, da er überzeugt war, dass sie das Angebot nur aus Spaß gemacht hatte. Vernunftehe – schon das Wort widerstrebte ihm. So etwas gab es doch heutzutage gar nicht mehr.
Doch ein Blick in Calistas Augen verriet ihm, dass sie nicht scherzte. Fassungslos starrte er sie an. „Du meinst das tatsächlich ernst.“
Warum um alles in der Welt dachte er, sie könnte Scherze machen mit etwas, das solche Konsequenzen für ihn hätte? Bei einer Sache, die letztendlich über das Schicksal seiner Tochter entscheiden könnte? „Ja, natürlich.“
Für einen Moment glomm ein Hoffnungsschimmer in Jakes Augen auf. Calista zu heiraten, würde sein unmittelbares Problem lösen. Und darüber hinaus – wer konnte schon wissen, zu was die damit verbundene Schauspielerei führen würde …
Doch dann schüttelte er den Kopf. Es war nicht richtig. „Das kann ich nicht von dir verlangen.“
„Das tust du nicht“, beharrte sie. „Ich biete es dir an. Als letzten Strohhalm sozusagen, und du würdest nichts an deinem jetzigen Leben verändern müssen. Du kannst mit deinem Leben weitermachen, so wie es war – oder wie immer du es haben willst.“ Und das schloss die Möglichkeit, dass es andere Frauen in seinem Leben geben könnte, mit ein.
Wie das für sie werden würde, damit wollte Calista sich in diesem Moment lieber nicht beschäftigen. Jetzt galt es, etwas ganz Pragmatisches zu tun, um sein Kind zu retten. Aber sie wusste, sie hatte kein Recht, Treue von ihm zu erwarten, wenn sie nur dem Namen nach eine Ehe eingingen.
Für den Moment schloss Jake den Mund. Er hatte inzwischen gelernt, dass es ebenso sinnlos war, mit Calista zu diskutieren, wie im Treibsand nach Gold zu fischen. Es war unmöglich. Also gab er vorläufig nach, stimmte zu, dass er, falls alle anderen Versuche versagten, das Aufgebot bestellen und sie heiraten würde.
Dann begannen sie gemeinsam zu besprechen, welche Argumente er anführen konnte, wenn er mit Marlies Großeltern zusammentraf.
9. KAPITEL
Ursprünglich hatten Maggies Eltern verlangt, dass Jake sie in ihrem Hotelzimmer treffen solle, aber er hatte das Gefühl, sie hätten dort einen Heimvorteil. Daher schlug er einen neutralen Ort vor, der niemandem einen Vorteil geben würde.
Seine Jahre bei der Polizei in New Orleans hatten ihn gelehrt, alle Eventualitäten zu bedenken, und sie hatten ihn misstrauisch gemacht. Als Calista einen öffentlichen Park als Treffpunkt vorschlug, stimmte er sofort zu. Hier konnte er durch die freie Grünfläche von keiner Seite aus überrascht werden. Falls sich weitere Parteien zu ihrem Treffen gesellen sollten, würde er sie zumindest kommen sehen.
Anerkennend lächelte er ihr zu und bemerkte: „Jetzt denkst du wie ein Cop.“
Ihr wurde warm ums Herz, während sie zuhörte, wie er am Telefon die letzten Details für das Treffen mit O’Shea besprach. Sie wusste, dass er es als höchstes Lob meinte.
Jake war angespannt. Dieses Treffen war vermutlich das wichtigste seines Lebens. Er blickte sich um. Da Calista und er beide die Neigung hatten, eher zu früh als zu spät dran zu sein, kamen sie gute zwanzig Minuten vor der vereinbarten Zeit im Park an. Und zehn Minuten vor Harry O’Shea und seiner Frau Gloria.
Als Maggies Eltern eintrafen, runzelte O’Shea sogleich die Stirn, als er Calista sah, die neben Jake auf der Bank saß.
„Keine Anwälte, haben sie gesagt“, beschuldigte er Jake sofort, und sein Stirnrunzeln vertiefte sich noch, während sein Gesicht rot anlief.
Kampflustig sprang Jake auf. „Und ich habe auch keinen dabei“, rief er, bemüht um einen zivilen Ton.
„Ach nein? Und wer ist sie?“ O’Shea deutete verächtlich auf Calista.
„Sie ist
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