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Collection Baccara Band 338

Collection Baccara Band 338

Titel: Collection Baccara Band 338 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Brenda Jackson , Charlene Sands
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meine …“
    Unterstützung? Freundin? Jake zögerte. Welche Bezeichnung auch immer er benutzen würde, er bezweifelte, dass er O’Shea würde ruhigstellen können.
    Doch Calista kam ihm zuvor. „Verlobte“, sagte sie ruhig, noch bevor Jake seinen Satz beenden konnte.
    „Verlobte?“, wiederholte Mrs O’Shea überrascht. Sie wechselte einen Blick mit ihrem Ehemann. Nervosität und Verzweiflung standen ihr ins Gesicht geschrieben. Sie wusste ebenso gut wie ihr Mann, was es bedeutete, wenn Jake dem Gericht eine Verlobte präsentieren konnte: Der Fall würde sich zu seinen Gunsten verschieben.
    „Was versuchen Sie, hier abzuziehen?“, fragte O’Shea heftig, immer noch stehend.
    „Bitte, setzen Sie sich“, sagte Calista beschwichtigend. „Wir versuchen nicht, hier irgendetwas abzuziehen. „Wir haben uns erst vor ein paar Wochen verlobt, als Jake mit seiner Tochter hierher nach Hause kam. Unsere beiden Familien haben hier ihre Wurzeln. Und wir beide kennen uns praktisch unser ganzes Leben lang.“
    Es war eine Lüge, und sie war überrascht, wie leicht und glatt sie ihr über die Lippen kam. Jake und sie hatten zuvor nichts miteinander zu tun gehabt, hatten sich nie zuvor bemerkt. Immerhin, ihrer beider Familien lebten tatsächlich hier. Und wenn sie den Rest etwas beschönigte, damit Jake seine Tochter behalten konnte, würde man ihr das vergeben, fand sie.
    Nach kurzem Zögern setzte sich erst Mrs O’Shea und dann widerstrebend auch Mr O’Shea auf die Bank ihnen gegenüber.
    Erleichtert lehnte Calista sich vor und fuhr mit ihren Erläuterungen fort. „Als Jake mit Marlie heimkam, schien das Timing einfach zu stimmen.“ Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mrs O’Shea, die, wie sie spürte, die aufgeschlossenere der beiden war. „Ich stamme aus einer großen Familie und kann mich gar nicht erinnern, ob es je eine Zeit gab, in der ich nicht geholfen hätte, für meine jüngeren Geschwister zu sorgen.“ Kurz ließ sie ihre Worte wirken. „Jake hat mich um Hilfe gebeten, und ich bin ihm gern zur Hand gegangen. Ich bin erwachsen geworden, seit er mich zum letzten Mal gesehen hat, und auch Jake ist ein wenig reifer geworden.“ Bewusst blickte sie auf Marlie hinab. Sie schlummerte in der Tragetasche, die zwischen Jake und ihr auf der Bank stand. „Was größtenteils daran liegt, dass er Vater geworden ist.“
    „Sehr rührend“, kommentierte O’Shea. Seine Stimme troff vor Sarkasmus. „Aber Sie haben vergessen, ein paar Geigenspieler mitzubringen, um Ihre Story untermalen zu lassen.“
    „Harry“, rief seine Frau beschämt, aber O’Shea bedeutete ihr mit einer Geste zu schweigen.
    „Kannst du nicht sehen, dass sie dir hier was vorspielen, Gloria?“, fragte er angewidert. „Ich bin weder von gestern noch aus einem anderen Jahrhundert. Sie wollen sie doch nur heiraten, um der Richterin zeigen zu können, dass Sie in stabilen Verhältnissen leben“, beendete O’Shea seine Rede in anklagendem Ton.
    Calista wechselte einen Blick mit Jake. Hatte er das auch bemerkt? Oder hatte sie sich verhört? War O’Shea da kein Ausrutscher passiert in seiner Tirade?
    Sie hatte sich nicht verhört, auch Jake hatte es mitbekommen. „Woher wissen Sie, dass es eine Richterin ist?“, fragte er im nächsten Moment auch schon misstrauisch.
    Sofort versuchte O’Shea, sich polternd aus dem Schlamassel zu ziehen. „Oder eben Richter. Muss ja das eine oder andere sein, oder nicht?“ Er zuckte wegwerfend mit den Schultern.
    „Stimmt“, sagte Calista. „Aber die meisten würden davon ausgehen, dass ein Richter männlich ist.“ Insbesondere wenn es sich um rechthaberische Chauvinisten handelt, fügte sie im Stillen hinzu.
    „Aber Sie gehen von einer Frau aus. Sie würden doch nie versuchen, einen Gerichtsprozess zu beeinflussen, nicht wahr, Mr O’Shea?“, fragte Jake. Die vorgeblich so unschuldige Frage war gerade mit genug Sarkasmus durchsetzt, um die O’Sheas wissen zu lassen, dass Jake ihnen genau das unterstellte. „Denn wenn das stimmen sollte, werden Sie alle Rechte in Bezug auf Marlie verlieren, inklusive des Besuchsrechts. Unsere Gerichte mögen keine Manipulation. Denken Sie mal darüber nach, wie ungehalten man sein wird, wenn man erfährt, dass Sie versucht haben, eine Richterin zu bestechen.“
    „Harry hat niemanden bestochen“, rief seine Frau aus. Dann warf sie einen leicht verunsicherten Blick auf ihren Ehemann. „Hast du doch nicht, Harry, oder?“
    „Natürlich nicht!“, polterte

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