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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Schulter und am Hals kassiert hatte. Blutüberströmt sahen sie sich an, keuchten und ächzten wegen der Schmerzen.
    Dann luden beide nach.
    Beinahe synchron fielen die leeren Magazine zu Boden. Sein Gegner ließ das neue bereits einrasten und lud durch, als Black sein Magazin erst in den Griffschacht einführte. Die gegnerische Mündung senkte sich auf ihn herab.
    Klack .
    Fluchend lud der Mann durch, beförderte die fehlzündende Patrone aus der Kammer und schoss im gleichen Moment wie Black.
    Innocent verfolgte die Abstimmung mit leichtem Schwindel. Es war keine gute Idee, das Zeug zu trinken. Er schüttelte sich, doch das Benebelte blieb.
    Ein Delegierter nach dem anderen stimmte der Magna Charta Bestiae zu, was nicht verwunderlich war. Danach folgten die Delegierten der staatseigenen Konzerne.
    Innocent hörte nur halb zu.
    Seine Gedanken kreisten um die Zukunft.
    Seine Zukunft.
    Mit Eloise, zu der er sich hingezogen fühlte. Menschlich und auch von ihren Einstellungen her.
    Noch hielt er der Church die Treue, trotz allem, was Eloise ihm erzählt hatte. Aber die Zweifel nagten unaufhörlich an ihm, an allem, was ihm einst an der Institution gefallen hatte.
    Er hatte Gott um ein Zeichen gebeten, um sich zu orientieren. Bislang war nichts geschehen.
    Ein leises Raunen der Delegierten zwang seine Aufmerksamkeit zurück auf die Versammlung. Als die Reihe an SternenReic h kam, hatte sich zur allgemeinen Verwunderung ein Mann erhoben, der, anstatt »ja« oder »nein« zu sagen, Fragen in den Raum schleuderte.
    » SternenReich respektiert das Votum des Deutschen Kaiserreichs, aber wir bestehen darauf, dass wir nicht einfach abnicken«, sagte der Mann, dessen markantes Konterfei mit den leuchtend blauen Augen auf dem Bildschirm gezeigt wurde. Sein Name war Isen, und seine Statur passte dazu.
    »Wir bestehen weiterhin darauf, Verantwortung zu tragen. Welche Beweise gibt es? Nur die Aussagen dieser Betas, eines Commanders und eines Uditors. Ja, und ein paar Filmchen. Aber wie uns schon der Fall Zumi lehrte, dürfen wir nicht allem glauben, das uns mit Angeboten lockt und schöne Worte bietet. Bis heute ist nicht klar, wo der Zumi-Klon abgeblieben ist, nachdem er von der Mutantin dem Zugriff der U.S.N.O. entzogen wurde. Und wir werden nicht erfahren, welchen Plan er in Wahrheit verfolgte. Jetzt steht die kirchenabtrünnige Tochter des Ministrators vor uns und will uns weismachen, sie sei die Stimme der Ancients . Bei allem Respekt: Das ist doch alles mehr als kurios! Wieso kommen sie nicht aus ihrer Pyramide und zeigen sich? Und diese Wesen, diese Rhak: Sie könnten in jedem Beta-Labor zusammengebaut worden sein. Ich verlange, dass wir genauere Nachforschungen anstellen.« Isen setzte zu einem ausholenden Statement an.
    »Ja oder nein, Mister Isen?«, unterbrach ihn der Vorsitzende unwirsch. »Sie hatten bereits einmal eine gelungene Vorstellung vor dem Hohen Haus, aber heute kann ich es Ihnen nicht erlauben. Weitere Wortmeldungen sind Ihnen nicht gestattet. Für jeden weiteren Versuch erlasse ich ein Ordnungsgeld in Höhe von fünfzigtausend Tois.«
    Isen lächelte herablassend. »So schweigt die Vernunft und stimmt mit Enthaltung«, erwiderte er. » SternenReich will keine Verantwortung für das Kommende tragen.« Er setzte sich; gelegentlicher Beifall brandete auf, dann ging die Abstimmung weiter.
    Innocent hatte die Luft angehalten. Eloise wirkte bei Isens Worten sehr angespannt und befürchtete wohl ein Debakel. Er wünschte sich in diesem Moment, an ihrer Seite zu sein, ihre Hand zu halten und sie spüren zu lassen, dass er für sie da war.
    Dieses Empfinden sagte ihm alles. Ich habe meine Entscheidung getroffen.
    Sobald der Nuntius von seinem Alkoholausflug zurückkam, würde er ihm die Entscheidung mitteilen, sein Amt als Uditor vorerst ruhen zu lassen, bis sich seine Zweifel aufgelöst hatten und er zu einem Entschluss gekommen war: Er wollte die Götter näher erforschen. Vielleicht fand er dabei Gott. Oder den Beweis, dass Gott nur ein Prophet der Ancients gewesen und schon lange tot war.
    Die kleineren Konzerne waren an der Reihe. Der Vorstandsvorsitzende von Arstac blickte ernst in die Kamera und wollte sein Votum bekanntgeben.
    Da erklang der Alarm.
    Die Ancients-Soldaten umringten Eloise und legten vorsichtshalber die Waffen an, die Delegierten riefen durcheinander, und Isen verließ sofort den Saal. Ihm folgten weitere Konzernvertreter – aber sie gelangten nur bis an die Türen.
    Die Ausgänge waren

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