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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dir alle Daumen, Höllenhund. Du hast es sicherlich geschafft. Er nahm den E-Schocker in die Rechte. »Dann ändern wir doch mal die Fahrtroute.« Behutsam schob Innocent das Fensterchen zum Fahrerraum auf.
    System: unbekannt
    Ort: einst stellare Forschungsstation Shiva’s Fortress (im Besitz von Eastern Stars, geleitet durch Bangash Industries), jetzt: Raumstation Paradise (besetzt von entflohenen Beta-Humanoiden)
    Huugin krächzte leise Töne vor sich hin, die ein Lied sein sollten. Doch es gab einen Grund, warum man einen Raben nicht als Singvogel bezeichnete.
    Er stand in seinem Labor, die Überwachungskameras auf Aufzeichnung geschaltet, und setzte seine Untersuchungen fort. Auf dem OP-Tisch lag eine fingerdicke Scheibe des Wesens, das sich Isix genannt hatte, tiefgefroren bei minus hundertachtzig Grad. Der saubere Querschnitt durch den Brustkorb brachte beeindruckende Einblicke in den Aufbau der Collectors – oder zumindest hatten Isix und dieser andere auf Terra behauptet, ein Collector zu sein.
    Mit Gesten steuerte Huugin den dünnen Schwenkarm, der von der Decke ragte und an dem zahlreiche Geräte befestigt waren, inklusive hochauflösenden Kameras und Mikroskopen. Er befahl zu zoomen und Detailaufnahmen zu machen.
    »Wir sehen neben verschiedenen organischen Komponenten, wie sie bei humanoiden Lebewesen auf Sauerstoffwelten und Kohlestoffbasis vorkommen, erneut mechanisch-elektronische Bauteile, die eine Einheit mit dem Körper des Objekts bilden«, sprach er seinen Kommentar. »Die Knochensubstanz ist hier ebenso vorzufinden wie Weichteile, Arterien und so weiter, vergleiche Aufzeichnung römisch drei. Am unteren Rand des Schnitts erkenne ich die Spitze eines dritten, kleineren Herzens.«
    Dabei behielt Huugin die Temperaturanzeige der Dauerüberwachung im Blick. Sollte das Präparat auftauen und sich über minus hundert Grad erwärmen, konnte eine heftige exotherme Reaktion stattfinden. Ein Labor hatte es dabei bereits zerlegt, Schopenhauer lag noch immer auf der Krankenstation und musste sich von seinen Verätzungen erholen. Das, was bei Betas und Humanoiden Blut war, bestand bei Isix aus einer komplexen chemisch-organischen Substanz mit Anteilen von Naniten. Sicher war, dass selbst der 2OT noch von den Ahumanen lernen konnte.
    »Ich beginne nun mit dem Zerlegen.« Huugin steuerte die Miniatur-Laser und -Sägen, trennte Fleisch von Plastik und anderen Materialien, die sich im Collector befanden. Es war schwierig, und jede Bewegung wurde akribisch gespeichert.
    Vorangegangen waren etliche Röntgen- und CT-Aufnahmen, Fein- und Grob-Scans, bis dem eingefrorenen Leichnam keine Rätsel von außen mehr zu entlocken waren. Danach begannen Huugin und sein Team damit, den Collie Scheibchen für Scheibchen auseinanderzunehmen, trennten die Komponenten, die wiederum von weiteren Spezialisten examiniert wurden.
    Jeder Konzern hätte für diese Erkenntnisse die Hälfte seines Vermögens und die halbe Vorstandsetage geopfert – aber sie befand sich in den Händen von freien Betas.
    Huugin erinnerte sich an die Diskussionen, ob man die Position von Paradise öffentlich zugänglich machen sollte, nachdem den Betas die Menschenrechte verliehen worden waren, doch es gab einen klaren Beschluss dagegen. Die Betas waren immer noch Rechtsbrecher, BaIn konnte seine Station zurückverlangen, und darauf hatte niemand Lust.
    Er hatte ein Bauteil herausgefräst, das vage an Miniaturrelais erinnerte. Das ging abermals in die Technik- und Kybernetikabteilung. Huugin sah sich in seiner Annahme bestätigt, dass es sich nicht um Copy23-Androiden handelte. Die Collectors schienen zunächst organisch aufzuwachsen, versahen sich danach aber mit zusätzlichen künstlichen Innereien, wenn man so wollte.
    Aufschluss, aus welchem System die besiegten Unterdrücker stammten, sammelte er leider nicht.
    Nach vier Stunden Tüftelei unterbrach er seine Arbeit und legte den Rest der Scheibe in den Tiefkühler zurück, damit sie sich nicht erwärmte, während er Pause machte.
    Leise und halbwegs melodisch krächzend verließ er das Labor und ging in die kleine Kantine.
    Hier wimmelte es von Betas in Kitteln und offenen Schutz anzügen, die sich über ihre neusten Erkenntnisse austauschten, auf Pads starrten, dabei Kaffee in sich hineinschütteten und mit Süßigkeiten vollstopften. Nerds unter sich.
    Huugin grüßte in die Runde, schlenderte zum Vollautomaten und zog sich eine Mischung aus Cappuccino und Schokocreme, nahm einen Strohhalm und

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