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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie und warf sich auf sie, durchnässte innerhalb weniger Sekunden die Kleidung, die Pelze, die Haut von Mensch und Beta. Warm und weich rann er über Colombas Gesicht, die ihre unbändige Freude laut hinauslachte.
    »Da habe ich mein Wunder bekommen, Anjelo«, rief sie außer sich vor Glück und hob wieder die Arme. »Red, Susa und Pelzig, Jark und Dana, vernehmt meine Wort: Ich taufe euch mit dem Wasser des tosenden Regens und dem ureigenen Element des Planeten im Namen meines Gottes. Von nun an seid ihr in seiner Hand wie ich und Anjelo.« Danach umarmte sie jeden Beta und gratulierte ihm.
    Die Beta-Humanoiden waren gerührt und wollten die Frau gar nicht mehr loslassen.
    Anjelo verzog den Mund, doch weil es regnete und das Wunder geschehen war, das sie versprochen hatte, schwieg er. Streng genommen, sagte er sich, hatte Colomba keine echte Taufe vorgenommen, es war nicht der korrekte Ritualablauf gewesen. Ein schlechtes Gefühl blieb dennoch.
    Er stapfte durch den Regen und wollte sich irgendwo unterstellen. Da sah er Lennard neben der Halle in einem ATV sitzen. Er hielt sein KomGerät in der Hand und sprach hinein, den Blick auf Colomba gerichtet.
    Der Ausdruck in seinen Augen versetzte den Preacher in höchste Alarmbereitschaft. Der Verrückte schien etwas zu planen, um das Wunder zu relativieren.

»Nicht jeder, der in Deckung geht, ist automatisch ein Feigling.
    Manche ducken sich auch nur, um die Munition aufzuheben, die ihnen runtergefallen ist.«
    TROOPER DSHINGIS , aus der Serie Damn’ Collie, Die!

Zweite Szene
    31. August 3042 a . D. (Erdzeit)
    System: Lacaille 9352
    Planet: Hail (GUSA-Besitz)
    Ort: Hail-City
    »Ich suche einen Mann namens Civer Black. Er ist Nuntius des Ministrators, und mir wurde gesagt, dass ich ihn hier finde. Was ich nicht glauben kann. Nein, ich möchte es nicht glauben, fürchte jedoch, dass es wahr ist.«
    Betty, die brünette Empfangsdame im Tätowierladen BadInk , sah vom 3D-Display hoch, auf dem sie die neusten Nachrichten verfolgt hatte. Sie stand vornübergebeugt auf den Tresen gelehnt, und die durchsichtige violette Korsage hatte Mühe, ihre Brüste im Zaum zu halten.
    Der Aufmacher sämtlicher Medien war die Gasexplosion in Seven Peaks, die just in dem Moment stattgefunden hatte, als sich die Mitglieder des Ky-Klos-Clang zu einem Treffen versammelten. Die Detonation war dermaßen heftig gewesen, dass die Leichen im Siedlerstädtchen Pegason’s Pasture runtergegangen waren.
    Der junge Mann vor ihr war um die Mitte zwanzig und trug die übliche Kleidung der Church: eine betont enge schwarze Uniform mit hohem weißem Kragen. Auf den Mantel hatte er verzichtet, in seinem Hüftholster steckte eine sauber polierte Thorn II . Die Automatikpistole war wegen ihrer Durchschlagskraft gefürchtet. Sie fand, dass er in diesem Outfit irgendwie sexy aussah.
    »Und wieso?«
    »Das geht Sie nichts an«, gab er bemüht freundlich zurück. Er trug seine blonden Haare kurz getrimmt. Alles an ihm war so perfekt, als müsste er an einer Parade zu Ehren des Ministrators teilnehmen. Die Rangabzeichen, weiße, toigroße Symbole auf dem Solarplexus, dem Rücken und auf den Oberarmen, wiesen ihn als Preacher aus. Die unterste Rangstufe.
    »Stimmt. Aber ich meinte, warum du es nicht glauben möchtest?«
    »Weil es sich für einen Nuntius nicht schickt. Es sei denn, der Einsatz würde es erfordern, ein solches … Etablissement zu betreten, werte ….« Er sah auf das Schildchen auf dem Tisch. »… Betty.«
    » Werte Betty? Du bist ja niedlich.« Die Brünette lachte und richtete sich auf. Die enge Korsage war lediglich über den Brustwarzen undurchsichtig und gab ansonsten den Blick auf die zahlreichen Tätowierungen an ihrem Körper frei »Na ja, er hat mehr Bilder auf seiner Haut als ich. Ich denke, dass er öfter an Orten ist, an denen es sich nicht für einen wie ihn schickt.« Sie grinste. »Und was bist du, Preacher? Sein Anstandswauwau?«
    »Mein Name ist Innocent White, und ich habe den Auftrag, den Nuntius zu finden. Mehr müssen Sie gar nicht wissen. Betty.« Innocent lächelte verkrampft. »Wo finde ich ihn?«
    Betty zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Erste Kabine. Wenn du dir das gleiche Tattoo machen lässt, bezahlst du nur die Hälfte, Kleiner.«
    »Der Friede des HERRN sei alle Zeit mit dir«, grüßte er und ging nach hinten.
    »Muss er gar nicht. Ich bin froh, wenn was los ist«, rief sie ihm nach. Betty hätte den Schnuckel zu gern rangenommen und seine

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