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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Lieben. Was kann ich für euch tun?«
    Die Betas, die alle TauCetiPrime gehörten, sahen sich an, dann schob einer der Bisons den Fuchs nach vorne.
    Seine puschelige Rute zuckte, er schien nervös. »Hallo Preacheress. Meine Freunde und ich … nun, wir wollten danke sagen.«
    »Wofür? Und wie ist dein Name und der deiner Freunde.«
    »Ich bin Red.« Der Bär hieß Pelzig, der Waschbär Susa, die Bisons Jark und Dana. »Und bedanken wollten wir uns … weil Sie für uns sprechen, wie es noch keiner getan hat. Nicht einmal die Gewerkschaft.«
    »Genau«, sagte Susa aufgekratzt aus dem Hintergrund. »Für die sind wir auch nichts Besseres als ein Mittel, um die Konzerne mit der Gleichstellungsforderung zu nerven. Aber ernst meinen sie es nicht.«
    Colomba sah kurz zu Anjelo und wackelte grinsend mit den Augenbrauen. Ein kleiner persönlicher Triumph. »Ich freue mich über eure Worte, doch Dank ist nicht notwendig. Ich erfülle lediglich den Willen des HERRN …«
    »… und nicht den des Ministrators«, raunte Anjelo ihr zu.
    Die Betas sahen Red auffordernd an. Das Waschbärenweibchen rieb sich nervös die pfotenartige Hände, als würde es etwas Unsichtbares unter einem Wasserstrahl reinigen. Sie waren noch nicht fertig.
    »Was kann ich noch für euch tun?«, kam ihnen Colomba entgegen.
    »Wir fragten uns«, druckste der Fuchs-Beta, »ob Sie uns vielleicht taufen wollen, Preacheress?«
    Anjelo sog hörbar die Luft ein. Verboten war es ihnen nicht, das Sakrament der Taufe anzuwenden, auch nicht bei Ahumanen, die geprüft und für würdig befunden worden waren. Aber bei Beta-Humanoiden war die Sachlage anders und sehr speziell.
    »Ein Tier kann man lediglich segnen, nicht taufen«, flüsterte er ihr zu. »Bedenke das.« Er schaute zum Church-Stützpunkt. »Deaconess Jeanne ist am Fenster. Sie sieht uns zu! Mach jetzt keinen Fehler, sonst stehst du schneller vor dem Ministrator und seinen Aposteln zu einer Prüfung, als du ein Vaterunser aufsagen kannst.«
    Colomba sah freundlich in das Fuchsmenschgesicht, betrachtete die Augen, in denen sie nichts Animalisches erkennen konnte. Die Labore der Kons hatten bei den Beta-Humanoiden gute Arbeit geleistet. »Nichts würde ich lieber tun, Freund Red. Aber ich fürchte, ich bekomme mächtige Scherereien mit meiner Vorgesetzten.«
    Die Betas senkten die Köpfe, Ohren und Schweife hingen herab und zeigten ihre Enttäuschung.
    »Schade«, sagte Red. »Wir hatten uns darauf gefreut. Es hätte uns das Gefühl gegeben, dass Sie es durch und durch ernst meinen mit dem, was Sie predigen, Preacheress.«
    »Aber das meint er nicht als Vorwurf. Wir verstehen es«, mischte sich Susa wieder ein. »Sie würden gern, aber es wird Ihnen nicht erlaubt.«
    »Wir erfreuen uns einfach an dem Gefühl, dass Sie es getan hätten «, stimmte ihr Pelzig mit einem Brummton zu.
    »Gut gemacht«, sagte Anjelo erleichtert zu Colomba.
    Die Preacheress fühlte sich mies. Sie hatte den Betas Hoffnungen gemacht, ohne sie vertiefen zu können. »Eines Tages werdet ihr die gleichen Rechte haben wie wir«, sagte sie zu Red und legte eine Hand auf seinen Kopf. »Dafür bete ich.«
    Da klatschte ihr ein Tropfen in den Nacken. Er war groß und tat beim Auftreffen beinahe weh. Eine Sekunde darauf erklang ein Donnerschlag, der ihr Gehör auf eine harte Probe stellte. Erschrocken zuckte sie zusammen.
    Noch ein Tropfen ging auf ihrem Hinterkopf nieder, auf die ausrasierte Stelle, und benetzte die Haut, gefolgt von weiteren, die immer rascher herabstürzten. Der Wind frischte fauchend auf, die Banner knatterten und schienen sich in der Böe zu spannen.
    Die Augen der Betas wurden groß. Die Blicke gingen an Colomba vorbei und richteten sich in den Himmel.
    »Beim Allmächtigen«, hörte sie Anjelo neben sich raunen.
    Die Preacheress wandte sich um.
    Über der Halle bauschten sich die dunklen Wolken, kleinere weiße zogen rascher vor ihnen her wie Meldeläufer. Blitze gingen nieder, und unter den finsteren Gespinsten aus Wasserdampf hing ein schier unendlich langer grauer Schleier herab: Regen. Literweise. Sturzbachartig. Nass im Überfluss.
    Danach hatte die Deaconess sicher geschaut, nicht nach dem, was zwei Preacher vor ihrem Stützpunkt trieben.
    Vor diesem großartigen Schauspiel durchbrach ein Meteorit die Wolken und verglühte dabei mit einem tieflilafarbenen Schweif, was dem Ganzen noch eine zusätzliche mystische Note verlieh. Der Wind roch nach schmelzendem Metall und verdampfendem Wasser.
    Der Regen erreichte

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