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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nichts Wichtiges herausfinden können. Nur ein Eintrag machte mich stutzig.«
    Ich wusste, dass es etwas gibt. Civer fuhr sich über den Drei-Tage-Bart. »Na?«
    »Colomba bekam einen Chip eingesetzt, bevor sie Christ verließ. Einen Chip, der sie leicht ortbar macht.«
    »Ist das nicht die Standardprozedur bei Missionarinnen und Missionaren?« Civer hatte seine größte Hoffnung in den Transponder gesetzt. Das Signal war passiv und konnte durch einen externen Ping ausgelöst werden.
    »Schon. Aber der Chip hat eine besonders gute Leistung und ist EMP -geschützt.« Tamara sah verwundert aus. »Das Ding kostet vierzigtausend Tois, Civer. Das ist ein Haufen Geld, der in eine aufmüpfige Preacheress investiert wird. Zumal damit sichergestellt ist, dass man sie unter widrigsten Bedingungen noch finden kann.«
    »Aber trotzdem verschwand sie.« Es war also etwas an Colomba, das sie wichtiger machte als eine herkömmliche Anfängerin. Und das wiederum erklärte, warum sie einen Nuntius wie ihn nachCornu Copiae entsandten. Es kann ungemütlich werden. »Was macht man mit den Piraten und ihrem technischen Gerät?«
    »Sie bleiben vorerst auf Christ. In den dunklen Ecken, die du sehr gut kennst«, erzählte sie. »Es gab wohl einen Kampf zwischen ihnen, jetzt sind es nur noch zwei. Einer von ihnen ist ein SupraSoldier. Unsere Spezialisten suchen nach den passenden Verhördrogen, um mehr über den ReRouter herauszufinden. Der Getötete gehörte zu den Calyptics , wie sich herausstellte, und die anderen zwei sind Söldner. Ist ein wenig undurchsichtig, aber sie arbeiten dran, Licht in die Wissensfinsternis zu bringen. Jedenfalls feiert man den ReRouter als Geschenk Gottes.«
    »Obwohl die Calyptics nach offizieller Doktrin ein Werkzeug des Teufels sind. Ulkig wie immer, die Herrschaften. Es lebe die Auslegung.« Er lachte leise. »Danke, Tamara.«
    »Habe ich gern gemacht.« Sie hob den Arm, die Hand berührte seine raue Wange. »Du siehst sehr müde aus.«
    »Ich bin müde. Mein Ruhestand wäre verdient.« Civer genoss die Wärme ihrer Finger. Es löste eine Erinnerungsflut aus, Bilderstürme rollten durch seinen Kopf. Er sah sich und Tamara, nackt und im Bett, bei gemeinsamen Spaziergängen oder endlosen Stunden, in denen sie zusammensaßen und erzählten.
    Dann war ihre Beziehung aufgeflogen.
    Aus Apostelin Simona war über Nacht Deaconess Tamara geworden, die den Apostolischen Chor betreuen durfte, was ungefähr so wichtig war wie das Auffüllen der Toilettenpapierspender. Offiziell hatte sie ihren Rücktritt eingereicht, was allgemeine Verwunderung auslöste.
    Für Civer hatte es keine Konsequenzen gehabt, abgesehen von Missionen, die ihn an entlegenste Orte des Universums brachten und die niemand sonst überlebt hätte. Daher hätte es ihn auch nicht gewundert, wenn der »Fehler« mit den Koordinaten kein Versehen gewesen wäre. Seit ihrer erzwungenen Trennung war er zum ersten Mal nach Christ zurückgekehrt.
    »Du wirst ihn genießen. Jeden Abend eine Holy Smoke und ein Glas Whiskey. Ich schicke dir besseren«, sagte sie.
    »Du könntest ihn mir selbst vorbeibringen.« Das hatte er schneller ausgesprochen als gewollt. Es wäre mir eine große Freude.
    »Ich glaube nicht. Solange ich eine Aufgabe auf Christ habe, werde ich hierbleiben.« Tamara seufzte. »Ich erwarte nicht, dass du es verstehst.« Sie erhob sich, und der Wind spielte mit ihrem Habit. »Es war schön, dich wiederzusehen. Schade, dass es das letzte Mal sein soll.«
    Er erwiderte nichts, sondern richtete die Augen nach vorne.
    Civer presste die Kiefer gegeneinander, um die Worte zurückzuhalten. Die vielen Huren, die vielen Affären – das alles hatte er getan, um sich von ihr abzulenken. Um sich von dem Verlust abzulenken, mit dem bisschen Hoffnung ausgestattet, eine vergleichbare Frau zu finden wie Tamara.
    Das kurze Gespräch, der Blick in ihre Augen und der Klang ihrer Stimme hatten ihm gezeigt, dass es keine andere geben würde, die an sie herankam. An nichts von dem, was sie ausmacht .
    Sie beugte sich nach vorn, küsste ihn auf den Scheitel. »Acht Stunden, vierzehn Minuten und«, sie blickte auf ihre Uhr, »elf Sekunden.« Dann ging Tamara.
    Civer blieb allein zurück.
    Ganz allein.
    Die Tiefe unter seinen Stiefeln lockte ihn, doch er blieb sitzen. Das war kein Ende für einen Mann wie ihn.
    Außerdem hatte er noch eine Mission zu erledigen. Als Nuntius. Danach würde ihm der HERR sicherlich eine Lösung anbieten.
    Die Schönste wäre, wenn Tamara

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