Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
herausgefunden und ließ sie von der Kom-Anlage der Wohnung wählen.
»Dieses Wesen aus dem Interim, das ich wegen seiner Stimme Radiovoice nenne, machte mir deutlich, dass es ein Botschafter sei. Es habe eine Nachricht für den Teil der Menschheit, die Raumschiffe mit FTL -Antriebe benutzt und damit durch das Interim fliegt«, erzählte der Zumi langsam und deutlich. Er las die Rede von einem kleinen Monitor ab. »Wir müssen uns das so vorstellen, als würde ein solches Raumschiff jedes Mal mitten durch deren Häuser fliegen und dabei Zerstörung und Tod bringen. Die Antriebe verbrennen und verwüsten ihren Lebensraum unwiederbringlich. Die Radiovoices haben genug davon. Und sie wollen eine Entschädigung für das, was wir ihnen antaten.«
Isix wurde verbunden und schrieb: »Ich bin eines der Wesen, die ihr Collectors nennt. Ich war im Wrack und habe die Justifiers ausgeschaltet. Meine Freunde und ich töteten den Interim-Abschaum …«
»Hör zu, du Bekloppter«, wurde er von einer genervten Behüteten unterbrochen. »Ich sehe, woher du anrufst.«
Isix schaltete die Kamerafunktion der Kom-Anlage ein. »Sehen Sie mich?«
»Ja. Ich sehe einen verkleideten Bekloppten. Ich werde dich jetzt aus der Leitung werfen, Mister Jules Wong.«
»Einen Augenblick«, sagte das Pad für Isix. Er trug das Kameramodul in die Küche, wo er die ausgebeinten Leichenüberreste der Behüteten abgelegt hatte. »Das sind der ehemalige Besitzer und sein Weibchen.«
»Heilige Kacke«, rief die Behütete erschrocken.
Isix sah in die Linse und tippte auf dem Pad, während er ins Zimmer mit dem Nachrichtenkasten zurückkehrte. Gerade verkündete der Zumi, welche Forderungen die RV gestellt hätten: Tausende Atombomben. Zur Energiegewinnung.
»Der Zumi fiel auf ein Volk aus Betrügern herein«, erklärte er. »Sie versuchten das Gleiche bereits mit uns, doch wir fanden einen Weg, sie zu besiegen und zurückzuschlagen. Ich rate, euch nicht auf die Drohungen einzulassen. Wenn ihr, liebe Behütete, uns vor den Wyvers rettet, zeigen wir euch, wir ihr mit dem Interim-Abschaum umgehen müsst. Es ist ganz einfach. Doch erst benötigen wir eine Garantie. Rettet uns vor unseren Feinden.«
»Sicher«, erwidert die Behütete durch das Kom und klang fahrig. »Klar, das machen wir. Sollen wir Sie parallel zur Konferenz von Mister Zumi schalten? Sie könnten mit ihm diskutieren und Meinungen austauschen.« Im Hintergrund redeten Stimmen durcheinander, das Wort CityTrooper fiel.
Da wusste Isix, dass man ihm nicht glaubte. Die Behüteten hielten ihn vermutlich für einen schlichten verwirrten Mörder, der sich wichtigmachen wollte.
»Ich muss euch warnen, liebe Behütete. Ich bin kein Verrückter«, schrieb er. »Doch mir ist bewusst, dass man euch nur mit Beweisen überzeugen kann, gegen die ihr euch nicht wehren könnt. Daher kündige ich dir an, dass ich zum Wrack gehen und den FTL -Antrieb überlasten werde, sodass es zu einer Energiefreisetzung kommt.«
»Ist klar«, sagte die Behütete aufgeregt.
»Die anschließende Neutronenstrahlung wird die GlobalCity Paris sicherlich entvölkern. Das bedauere ich sehr, weil wir viel versuchten, um euch vor dem Aussterben zu bewahren. Doch da es um mein Volk geht, muss ich drastische Beweise erbringen.« Isix hörte Schritte im Treppenhaus. Ein Schweber, auf dem groß CT gepinselt war, zog mit montierten Waffen an den Auslegern vor der Fensterfront hoch. Man hatte Truppen geschickt. »Ich melde mich, bevor ich die FTL -Module kurzschließe, liebe Behütete.«
Er bedauerte, dass er die Nachrichten mit dem Zumi nicht weiter verfolgen konnte. Die Kampf-Umwelt-Panzerung fehlte ihm schmerzlich. Die höhere Agilität im Unterkleid machte die sonstigen Vorteile seiner Rüstung nicht wett.
Da die Behüteten der CT garantiert auch schwere Waffen dabeihatten, durfte sich Isix nicht erlauben, sitzen zu bleiben und die Ausstrahlung zu Ende zu schauen.
Die ersten CT huschten durch den Eingang in die Behausung, kurzläufige Gewehre im Anschlag. »Hey! Runter auf den Boden«, wurde er angeschrien. »Los! Sofort, oder ich schieße dir die Kniescheiben weg!«
Da ihn der Schweber mit seinen Auslegern eher beunruhigte als die Behüteten im Zimmer, sprang er auf, machte zwei lange Sätze und zerschlug im Sprung die große Außenscheibe.
Eingehüllt von Scherben flog er auf das Vehikel zu und erkannte die entsetzten Gesichter der beiden Piloten durch die Kanzel.
Isix landete auf der langen Schnauze und schnitt mit dem
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