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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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auffielen, dann hier. Der neuste Schrei waren Retro-Games, die alten Charme aus den 2800er Jahren verströmen sollten.
    Perfekt, um sich zu verbergen. Innocent schwang sich hinaus, verzichtete dieses Mal auf seine Sturmhaube und hastete zum Hintereingang, der nicht verschlossen war. Ein Mülleimer klemmte im Türspalt, vermutlich um die Putzkolonne hereinzulassen.
    Er drang in das Center ein.
    Es roch nach Öl, nach warmen Relais und erhitztem Plastik und auch nach Ozon. Dazu mischten sich der Schweiß der letzten Besucher und Deos, der Duft von frittierten Maisbällchen mit Käsesauce, Taccos und gebratenem Fleisch sowie Bier, das sich auf dem Boden verteilt hatte. Die Reinigungscrew hatte etwas zu leisten.
    Geduckt streifte Innocent durch das leere Erdgeschoss, in dem die Spielautomaten in langen Reihen nebeneinander standen und noch liefen. Am anderen Ende erkannte er die Umrisse von Arms, der sich an einer der Gerätschaften zu schaffen machte und mit allen vier Händen gleichzeitig arbeitete.
    Wo könnte der Collie stecken? Er sah zu Treppe, die nach oben führte. Die Hinweisschilder versprachen den Besuchern ShooterGames & ShooterGirls .
    Innocent verzog das Gesicht. Er wollte gar nicht wissen, was ShooterGirls waren. Als er losging, trafen seine Stiefel prompt auf leere Nussschalen, die im vorderen Bereich überall herumlagen. Das Knistern war gut zu hören.
    »Ist da wer?«, drang Arms’ Stimme zu ihm.
    Innocent verharrte und wagte nicht einmal mehr, Atem zu holen.
    »Oleg, du Idiot! Bist du das? Bist du wieder am S uperBoy eingeschlafen?«
    Was jetzt? Er sah sich hektisch um. Gebe ich mich als Oleg aus?
    »Hu?«, machte eine dunkle Stimme und gähnte herzhaft. »Ah, scheiße. Sorry, Arms! Die haben mich nicht geweckt. Wollte dir keinen Schrecken einjagen.«
    Innocent entspannte sich. Gott war mit ihm. Behutsam zog er den Fuß aus dem Nussschalenmeer und nutzte die Geräusche, die Oleg beim Schlurfen verursachte, um in einem Bogen zur Aufwärtstreppe zu gelangen.
    »Halt, schützenswerte, bedrohte Rasse Mensch!«, dröhnte eine mechanische Stimme. Servomotoren surrten bedrohlich.
    Ein Scheinwerfer flammte neben ihm auf und badete ihn in gleißendem Licht.
    Es ist doch wahr! Innocent wirbelte zur Seite, zog die Automatik und richtete sie auf den plötzlich aufgetauchten Gegner, was kindisch war. Selbst das schwere Kaliber der Thorn II drang nicht durch eine Collie-Rüstung.
    Zu seiner Rechten stand wie aus dem Nichts ein Collector, hinter dessen schwarzem Visier vier rote Augen glühten. Die gepanzerte Hand schoss in die Höhe und fächerte auseinander, klickend wurden einzelne kleine Segmente daraus, die dank der Knickgelenke extrem beweglich waren.
    »Halt, schützenswerte, bedrohte Rasse Mensch!«, wiederholte er mit modulierender Stimme. »Du wirst in meine Obhut genommen! Wehre dich nicht!«
    Nein! Nein, ich muss doch … Innocent wich den zuschnappenden Multifingern aus, stürzte über etwas und fiel hin.
    Ein Schuss löste sich aus der Thorn II , das Projektil fuhr durch einen großen 3D-Cube, der zu irgendeinem Gemeinschaftsspiel gehörte.
    »Scheiße, Oleg!«, schrie Arms. »Hör auf, mit besoffenem Kopf auf die Spielautomaten zu schießen! Nimm gefälligst die vorgesehenen E-Waffen, nicht deine eigenen! Was ist das für eine Knarre? Davon wird man ja taub!«
    »Das war ich nicht«, antwortete der Gescholtene vom Ausgang.
    Innocent lag auf dem kurzflorigen Teppich, aus dem der Geruch von Bier und feuchter Erde drang, und starrte auf den plötzlich regungslosen Collector. Auf dem Bein war ein Kästchen angebracht, auf dem INSERT TOI geschrieben stand. Ein Spielautomat! Ich bin so dämlich.
    Schritte näherten sich. »Wer soll es denn sonst gewesen sein, Oleg?«
    »Keine Ahnung.« Der Mann kehrte langsam in den Raum zurück. »Soll ich die Trooper rufen? Mann, wenn das Diebe sind?«
    Innocent bekam Panik – und stellte sich gleichzeitig das lachtränenüberströmte Gesicht des Nuntius vor.
    »Diebe?« Arms stöhnte auf. »Was wollen die hier klauen? Oleg, geh nach Hause. Ich schaue selbst nach dem Rechten.«
    »Is gut.« Die Tür fiel klappernd zu.
    Die Nussschalen knackten und knisterten, der 2OT näherte sich Innocent, der hastig unter eine Ablage kroch. Der Rauch, der aus dem Lauf der Thorn II stieg, brachte ihn zum unterdrückten Hüsteln.
    »Sie sind dieser Uditor«, hörte er den Mann sagen. »Der Knall hat Sie verraten. Das war eine Thorn , vermutlich die neue Version. Niemand außer der Church

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