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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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intimen Berührung. Ihre äußerst ausgeprägte Vorstellungskraft lieferte die passenden Bilder, und ihr Schoß erwärmte sich.
    Herrgott! Sie riss die Augen auf und atmete tief durch. Ich widerstehe. Sie suchte nach einer Ablenkung. »Was haben Sie eigentlich im Krankenhauscontainer gemacht?«, fragte sie Lyssander und schaute geradeaus. »Ich habe Sie dort gesehen.«
    »Ich weiß«, gab er zu. »Die Collectors wollten, dass ich die Einrichtung überprüfe. Als ich Sie bemerkt habe, bin ich geflüchtet. Es war die Angst, dass Sie mich umbringen wollen. Ich meine, aus dem Grund sind Sie damals ja nach Hakup gekommen, aber Sie haben es nicht geschafft. Ich hatte die Befürchtung, dass Sie mich suchen, um es zu Ende zu führen.« Er drückte auf den Tasten herum, pochte gegen die Abdeckungen über den Anzeigen. »Was haben Sie auf Putin gemacht? Den Glauben verbreitet?«
    Theresa nickte. »Das wollte ich. Aber der Herrscher der Universen war der Meinung, dass ich geprüft werden soll. Durch die Collectors und durch Sie.« Eine heiße Woge rollte durch ihren Körper, und ihr Schritt erwärmte sich weiter. Das Verlangen stieg und überwand mehr und mehr den Ekel vor dem ungepflegten Mann, wie sie entsetzt feststellte. Sie wünschte sich, dass er Dinge mit ihr tat, wie Liebende sie taten. Sofort und auf der Stelle. In verschiedensten Stellungen und stundenlang...
    Ich muss hier weg! »Ich schaue mich mal um«, sagte sie hastig und wollte sich losschnallen, als die Hangartore sich öffneten. »Waren Sie das?« Sie sah auf die Reaktoranzeige. Noch war die volle Leistungskraft nicht erreicht.
    Lyssander fluchte nur und schaltete die Triebwerke ein, während durch den immer breiter werdenden Schlitz die hohen, breiten Panzersilhouetten der Collectors sichtbar wurden. »Sie haben uns gefunden. Bleiben Sie sitzen!«
    Der Raumer schoss nach vorne, die Andruckkraft presste Theresa in den Sitz. Sie war das Fliegen gewöhnt und kam selbst mit starker Beschleunigung zurecht, doch einen solchen Start hätte sie sich niemals zugetraut. Dafür waren ihre Reaktionen nicht schnell genug.
    Lyssander dagegen schaffte es, das Schiff leicht in die Höhe zu ziehen und senkrecht zu stellen, damit sie durch die Lücke hindurchschossen.
    Es gab eine leichte Erschütterung, als sie zwei der Collectors rammten, dann jagte der Gleiter aus dem Hangar und ging sofort in einen brachialen Steigflug, der sie durch den prasselnden Regen himmelwärts führte. Die Spezialnorm des Sessels mit der Polsterung sorgte dafür, dass Theresas Wirbel nicht verschoben wurden.
    Sie schossen steil in das Grau, durch die Tropfen.
    Lyssander steuerte ohne Sicht, nur noch über die Sensorenanzeigen. »Sieht gut aus«, murmelte er vor sich hin. »Die Wolken geben uns Sichtschutz, aber es wird nicht lange dauern, bis deren Radar uns erwischt hat.«
    Theresa dachte an den Flughafen. Der Gleiter, der damals die Flucht versucht hatte, war schon nach wenigen Sekunden als Schrott auf die Oberfläche gestürzt. Sie waren im Vergleich dazu schon sehr weit gekommen.
    Die Wolkendecke riss auf - und sie flogen geradewegs auf einen Smaller zu! Er stürzte sich ihnen entgegen, die Geschützluken am Bug waren geöffnet. Sofort blitzte Mündungsfeuer davor auf.
    Lyssander ließ ihren Gleiter bereits um die eigene Achse rollen und nach links schießen, am Smaller vorbei und immer weiter senkrecht hinauf, von wo aus ihnen neue Feinde entgegenkamen.
    Er beschleunigte weiter und schlug dabei Haken. In einem unglaublichen Slalom ging es an vier, fünf Jägern vorbei, die ihre Salven wegen der hohen Geschwindigkeit zu ungenau gegen sie spien, um große Zerstörung anzurichten. Dennoch hörten sie Einschläge irgendwo im Schiff.
    »Treffer in der Schlafkabine«, meldete der Computer.
    »Bereich abschotten«, befahl Lyssander und schrammte so dicht an einem weiteren Smaller vorbei, dass die Funken stoben und sie ins Schlingern gerieten. Mit Mühe und unglaublichem Können fing er das Taumeln des Klein-Jet-Raumers ab, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. Tempo war ihre Lebensversicherung.
    »Springen Sie doch endlich!«, verlangte Theresa und wusste kein Gebet mehr.
    Über ihnen erschienen die einschüchternden Torpedo-Beil-Umrisse eines Big-Schiffs, das drohend an der Grenze zum All hing und sie bewachte.
    Sie sah auf die Reaktoranzeige: Es fehlte noch ein winziges Stückchen, um den roten Bereich zu verlassen und den KSP-Einsatzstatus zu erreichen. Himmlische Heerscharen!
    Der Raketenalarm

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